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Hörstation «Artists on Africa»

Ntando Cele: «whiteness as theory»

Ideen von morgen entstehen in einer globalisierten Welt dezentraler denn je. Wie können sich Stimmen aus dem globalen Süden Gehör verleihen, wie können Visionen für die Zukunft auch für den globalen Norden Realitäten werden? In Erweiterung der inhaltlichen Aspekte des Films «Contradict» geben Künstler*innen aus Afrika an der Hörstation „artists on africa“  im Kino Odeon ihre Sichtweisen auf Europa wieder.

Hier finden Sie einen Original-Video-Podcast der drei ausgewählten Hörstücke, welche vom 19.09.-25.09. an der Hörstation im Kino Odeon ausgestellt waren. Weitere Podcasts von Kadiatou Diallo (Künstlerin und Kuratorin) aus der Künstler*innen Perspektive sind auf www.artistsonafrica.net einsehbar.

«whiteness as theory»

Ntando Cele ist eine südafrikanische Schauspielerin, Sängerin und Performerin. Seit bald einem Jahrzehnt lebt sie in Europa, die meiste Zeit davon in Bern, zusammen mit ihrem Lebens- und Arbeitspartner, dem Schweizer Schriftsteller Raphael Urweider, und ihren zwei jungen Söhnen. Ntando spricht über die Komplexität des (nicht) zu Hause Seins und sich (nicht) zu Hause Fühlens. Und sie spricht über Rassismus. Um den kommt sie, kommt mensch, nicht herum. Nicht in Südafrika und auch nicht in Europa und der Schweiz. Die Auseinandersetzung mit dem Thema ist für sie somit keine Frage der Wahl, sondern eine Notwendigkeit.
Auf der Bühne schlüpft Cele oft in die white-faced (!) Haut von Bianca White, eine von Cele’s inzwischen fest etablierten und sicher provokativsten Kreationen. Das white-facing ist ihre Antwort auf die lange und immer noch angewandte «Tradition» des Blackfacing. Ihr Alter-Ego bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Humor und Verletzlichkeit. Sie packt gnadenlos aus, was sonst oft (und manchmal auch gern) unter den Teppich gekehrt wird und zwingt ihr Publikum sich zu positionieren. Neutralität gibt es nicht.
Kurztext: Kadiatou Diallo

Der Podcast Artists on Africa begann 2015 in Kapstadt, Südafrika, als Pilotprojekt mit einer 7-köpfigen Gruppe junger Absolventen aus der Kunst, Anthropologie, Architektur, den Medien und Business. Damals war das Angebot an Podcasts, die sich aus afrikanischer Perspektive mit Afrika auseinandersetzten, sprich in Afrika produziert wurden, kaum erwähnenswert. Das hat sich seitdem glücklicherweise geändert.

Angefangen hat alles also mit dem Wunsch, Inhalte für diese Leerstelle zu generieren, und zwar aus der Perspektive von Künstler*innen, die nicht nur als Entertainer zu Wort kommen sollten, sondern als Forscher*innen und Denker*innen, Erfinder*innen, Mentor*innen und Unternehmer*innnen, als Geschichtenerzähler*in und Übersetzer*in und - vielleicht am wichtigsten - als Expert*innen und Inspirator*innen neuer Ideen.

Der Podcast nimmt die Form von Gesprächen an - aufgenommen über Skype oder persönlich - mit KünstlerInnen, die in ganz verschiedenen Disziplinen arbeiten. Jede Episode bietet einzigartige Höreindrücke in die spezifischen Arbeiten, Ansätze und Ideen der KünstlerInnen und ihre Beziehung zum Wissen und Verständnis Afrikas als Teil einer globalen Erfahrung - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Drei Reihen sind bisher entstanden. Die letzte Reihe «Being black in Europe» dreht sich, wie der Titel schon sagt, um die Erfahrungen von afrikanischen Künstler*innen, die in Europa leben und arbeiten.

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Video still vom Podcast Artists on Africa mit Ntando Cele (Bern), 2018 | Foto: Kadiatou Diallo

Dies ist eine Kooperation von phkultur musik+; phkultur Brugg-Windisch; dem Cinema ODEON und der Reihe Campuscinema.

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