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Dialogisches Lesen

Kindergartenkinder mit Deutsch als Zweitsprache und aus benachteiligten Familien zur Sprache bringen.

Sprachliche Fähigkeiten sind für den schulischen Erfolg von entscheidender Bedeutung. Kinder mit Defiziten in der Unterrichtssprache geraten häufig schon zu Beginn ihrer Bildungslaufbahn in einen Rückstand, der nicht mehr aufzuholen ist.

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Insbesondere so genannte präliterale Erfahrungen sind für den späteren Lese- und Schriftspracherwerb in der Schule von immenser Bedeutung. Die die Basis hierfür wird vor dem Eintritt in die Primarschule gelegt. Frühe Erfahrungen mit Büchern, Geschichten und Schrift legen den Grundstein, auf dem die Leseförderung in der Primar- und Sekundarschule aufbaut. Allerdings wachsen nicht alle Kinder in einem sprachlich stimulierenden Umfeld auf und erhalten vor ihrer Einschulung Zugang zur Bücher- und Schriftkultur. Solche Unterschiede wirken sich stark auf den schulischen und beruflichen Erfolg sowie die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe aus. Den Kindergärten kommt somit eine entscheidende Bedeutung für die Chancengleichheit zu.

Hier setzt das Projekt der Pädagogischen Hochschule FHNW ein mit dem Ziel, Kindergartenkinder mit Deutsch als Zweitsprache und aus benachteiligten Familien mittels des Dialogischen Lesens sprachlich zu fördern und ihnen in Zusammenarbeit mit Bibliotheken und unter Einbezug der Eltern präliterale Erfahrungen zu ermöglichen.

In Kooperation mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien werden dazu

  • Kindergartenlehrpersonen in das Dialogische Lesen eingeführt und bei der Umsetzung in ihren Institutionen unterstützt,
  • eine Auswahl von Kinderbüchern zusammengestellt und den Kindergartenlehrpersonen übergeben,
  • ein Format für Eltern-Kind-Anlässe in Bibliotheken entwickelt und erprobt,
  • für die Eltern Kisten mit Büchern zusammengestellt, die in den teilnehmenden Bibliotheken ausleihbar sind, sowie
  • eine Website mit Hinweisen zum Dialogischen Lesen sowie praktischen Beispielen entwickelt.

Unter Dialogischem Lesen versteht man eine bestimmte Art der dialogorientierten Kommunikation zwischen einem Erwachsenen und einem oder mehreren Kindern über ein Buch. Im Gegensatz zum klassischen Vorlesen, bei dem die erwachsene Person vorliest und die Kinder zuhören, sind beim Dialogischen Lesen Beiträge von Seiten der Kinder ausdrücklich erwünscht. Das Kind wird zum Erzähler der Geschichte; die erwachsene Person stellt Fragen, gibt Impulse, greift die Beiträge des Kindes auf, bestätigt und erweitert sie und wendet Sprachlehrstrategien gezielt und reflektiert an.

Das Dialogische Lesen wird gewählt, weil das sprachförderliche Potential dieses Ansatzes in zahlreichen Untersuchungen belegt ist und die Kinder gleichzeitig präliterale Erfahrungen machen können. Ein weiteres Argument für den Einsatz des Dialogischen Lesens ist die leichte Anwendbarkeit.

Das Projekt wird unterstützt vom Jubiläumsfondes der Credit Suisse Foundation. Ziel des Fonds ist es, durch Bildungs- und Ausbildungsprojekte Personen aller Altersstufen dazu ermutigen und befähigen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich für wichtige Anliegen einzusetzen. Das Projekt wird ausserdem vom Bundesamt für Kultur und der Paul Schiller Stiftung gefördert.



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