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21.4.2020 | Pädagogische Hochschule

Refugee Teachers: Alle Seiten profitieren

Zum 3. Mal startete das interkulturelle Weiterbildungsangebot «Refugee Teachers: Insights in a Swiss School». Die ausländischen Teilnehmenden schätzten es, als pädagogische Fachperson wahrgenommen zu werden und Schulen vor Ort kennen zu lernen.

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Mit etwas weniger Teilnehmenden als in den beiden Vorjahren startete das niederschwellige interkulturelle Weiterbildungsangebot im Herbst 2019. Die sieben Teilnehmenden stammen aus der Türkei, Syrien, Eritrea und Albanien und brachten Erfahrungen als Lehrpersonen in ihren Herkunftsländern auf der Kindergarten-, Primarstufe oder als Fachlehrpersonen der Sekundarstufe I und II mit. Für alle konnte eine passende Stufenlehrperson in den Kantonen Aargau, Solothurn und Basel-Stadt gefunden werden.

Die interessierten und motivierten ausländischen Teilnehmenden beschäftigten sich mit Erwartungen und Zielen des Angebots, der Ausrichtung und Struktur des Schweizer Schulsystems, dem Lernverständnis, aktuellen Bildungsthemen wie der Einführung des Lehrplans 21 oder Inklusion. Zudem lernten sie auch die Ausbildungsstätte PH FHNW kennen.

Die Schweizer Lehrpersonen ihrerseits freuten sich auf anregende Besuche und wertvolle Erkenntnisse. Unter den Schweizer Lehrpersonen waren auch solche, die schon in einem Vorjahr mitgewirkt hatten und sich gerne wieder zur Verfügung stellten. Die ausländischen und Schweizer Lehrpersonen bildeten Tandems, organisierten in diesen die Treffen – zwei bis vier Halbtage – und besprachen Ziele und Mitwirkungsmöglichkeiten. 

Mitbeteiligung am Unterricht

Mitte Januar 2020 trafen sich dann alle Mitwirkenden zu einem Austausch- und Auswertungstreffen. Vorgängig informierte Johanna Strömbäck von der Studienberatung über Wege zur Erlangung eines schweizerischen Lehrdiploms. Ausserdem konnten weitere Tätigkeiten und Funktionen im pädagogischen Feld, wie Ausbildung in der Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Interkulturelle Mediation oder Assistenzperson, besprochen und Wege und Anforderungen geklärt werden.

Beide Zielgruppen äusserten sich erneut sehr zufrieden über das Angebot. Als besonders erfreulich wurde beiderseits die Möglichkeit der Mitbeteiligung im Unterricht gewertet und mehr als in den beiden Vorjahren durften die Besucher*innen auch die Schulen als umfassende Systeme kennenlernen.

Einhellig bekräftigten die Teilnehmer, dass das niederschwellige Programm unbedingt fortgesetzt werden sollte, da auch die Schülerinnen und Schüler viel profitierten von der Begegnung mit geflüchteten Menschen. Deshalb ist für 2020 auch eine erneute Durchführung vorgesehen. Die Daten für die beiden Austauschtreffen sind am 25. November 2020 und am 3. März 2021 geplant. 

Berufliche Integration kann vorangetrieben werden

Rückmeldungen von Teilnehmenden der letzten beiden Jahre zeigen, dass es gelingen kann, durch die Vernetzung mit Schulen und Lehrpersonen wie auch konkretem Wissen Schritte in die berufliche (pädagogische) Integration voranzutreiben: Eine iranische Teilnehmerin arbeitet heute als Assistenzperson in einer Besuchsschule. Ein weiterer Teilnehmer studiert heute an der HSA, eine andere Person absolviert eine Weiterbildung in interkultureller Mediation. Auch sind die Sozial- und Integrationsämter eher geneigt, weitere Deutschkurse zu finanzieren, wenn Mitwirkende sich sehr motiviert zeigen, den Weg zurück in die Schule finden zu wollen.

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