Skip to main content

20.06.2022 | Pädagogische Hochschule

Schulen lernen von Schulen

Über 700 Lehrpersonen aus 35 Schulen der Kantone Aargau und Solothurn trafen sich am 17. und 18. Juni am Campus Brugg-Windisch der PH FHNW, um gemeinsam voneinander zu lernen. Der Pädagogische Kongress stand unter dem Titel «Kompetente Schulen 2022» und wurde gemeinsam von der PH FHNW und der Schule Brugg organisiert.

AG2A0233_enotter_1980x1020.jpgDer Pädagogische Kongress stand unter dem Titel «Kompetente Schulen 2022». Foto: Eugen Notter

Schulen lernen von Schulen, dies ist das Motto des Pädagogischen Kongresses, der bereits zum dritten Mal nach 2012 und 2014 an der PH FHNW ausgerichtet wird. Das Besondere dabei: Neben Fachreferaten von Expertinnen und Experten bieten ganze Schulen oder Schulteams Workshops an.

Dabei gaben die Schulen Einblicke in verschiedene Themenbereiche wie «kompetenzorientierte Lernaufgaben», «kompetenzorientierte Lernbeurteilung», «kompetenzorientierte Lernbegleitung» oder «kompetenzorientierte Klassenführung». Damit soll ein zentrales Ziel des Pädagogischen Kongresses eingelöst werden, nämlich der professionelle Austausch im Rahmen der Umsetzung des Lehrplans 21. «Die Idee des Kongresses, die Entwicklungsarbeit von Schulen und Lehrpersonen ins Zentrum zu stellen, ist in dieser Form einzigartig. Und sie passt wunderbar zum Thema «Kompetente Schulen», ist Adrian Baumgartner, Leiter des Instituts Weiterbildung und Beratung (IWB) der PH FHNW überzeugt. Und Michele Eschelmüller, Ressortleiter Unterrichtsentwicklung und Lernbegleitung am IWB und Organisator des Kongresses ergänzt: «Kompetent zu sein bedeutet nicht gleichzeitig auch «fehlerfrei» zu sein. Fehler gehören zur Kompetenzentwicklung wie die Luft zum Atmen. Auch Lehrpersonen an kompetenten Schulen lösen nicht jede herausfordernde Situation perfekt. Sie kennen das Gefühl der Inkompetenz – etwas noch nicht zu können. Aber als Schule dranzubleiben und die gefundenen Lösungswege anderen Schulen zu zeigen – das ist für alle ein grosser Mehrwert!»

 Der Kongresstitel «Kompetente Schulen» war bewusst doppeldeutig gewählt. Einerseits standen «Kompetenzorientierung und Lehrplan 21» im thematischen Mittelpunkt, andererseits erweitern Schulen, die systematisch kooperative Unterrichtsentwicklung betreiben, auch kontinuierlich ihre eigenen Kompetenzen – und damit sich selbst zu kompetenten Schulen. Stefan Wirz, Leiter Sektion Organisation der Abteilung Volksschule beim Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau und Teilnehmer am Kongress hebt die Bedeutung des Kongresses hervor: «Die Aargauer Volksschule ist so konzipiert, dass sie im interkantonalen Vergleich den Schulen vor Ort einen ausserordentlich grossen Gestaltungsraum ermöglicht. Die Schulen können sich so auf ihre lokalen Begebenheiten entwickeln. Die dadurch gemachten individuellen Erfahrungen und daraus gewonnen Erkenntnisse bringen unsere gesamte Volksschule weiter, sofern diese geteilt werden. Und genau da setzt dieser Kongress an.»  

Neben fachlichen Inputs von Expertinnen und Experten wie Prof. Dr. Klaus Joller-Graf, Prof. Dr. Margrit Stamm oder Georges T. Roos stand der Austausch der Lehrpersonen untereinander im Zentrum. Die über 700 Teilnehmenden räumen damit auch ein Vorurteil aus, das sich mancherorts weiterhin hartnäckig hält: Die Lehrpersonen sind keine Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfer mehr, sondern entwickeln ihren Unterricht und ihre Schulen in Teams weiter. Mirjam Obrist, Geschäftsleiterin der Schule Baden nahm selbst zwei Tage am Kongress teil und Unterrichtsteams ihrer Schule leiteten Workshops. Sie betont: «Auch in der Schule ist heutzutage die Zusammenarbeit zwischen den Fachpersonen der Schlüssel zum Erfolg. Gemeinsame Vorbereitung, gegenseitiges Feedback zum Unterricht, multidisziplinäre Förderung der Kinder, Unterstützung in schwierigen Situationen sind einige Aspekte des Mehrwerts, der durch den Austausch der Lehrpersonen in den Unterrichtsteams entstehen kann.»

Organisator Michele Eschelmüller zieht nach den zwei Kongresstagen ein doppelt positives Fazit: «Es hat sich gezeigt, dass die Umsetzung des Lehrplans 21 auf gutem Weg ist und dass sich die Schulen und die Schulteams gemeinsam weiterentwickeln wollen. Der Austausch am Kongress war sehr fruchtbar und es wurden Kontakte geknüpft, die für die künftige Weiterentwicklung hilfreich sind.»  

Links:

Pädagogischer Kongress "Kompetente Schulen" 2021 (schul-in.ch)
Pädagogischer Kongress (fhnw.ch)

Diese Seite teilen: