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15.12.2021 | Pädagogische Hochschule

Studie: Soziale Roboter, Empathie und Emotionen

Die Fachstelle Digitales Lehren und Lernen der PH FHNW ist an einer Studie beteiligt, in der Chancen und Risiken sozialer Roboter in den Bereichen Bildung, Gesundheit, öffentlich zugängliche Orte und private Haushalte erfasst und diskutiert werden.

Die Fachstelle Digitales Lehren und Lernen (FDL) wendet sich seit mehreren Jahren dem Themenfeld «Roboter & Bildung» zu. In diesem Kontext war sie bspw. im interdisziplinär angelegten TA-SWISS Forschungsprojekte beteiligt. Gemeinsam mit Kolleg*innen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), der Universität St. Gallen sowie der Hochschule für Angewandt Psychologie und der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW kann nun die entsprechende Studie «Soziale Roboter, Empathie und Emotionen – Eine Untersuchung aus interdisziplinärer Perspektive» präsentiert werden.

In der Studie werden Chancen und Risiken sozialer Roboter für die Schweiz in den Bereichen Bildung, Gesundheit, öffentlich zugängliche Orte und private Haushalte erfasst und diskutiert. Im Zentrum steht dabei die direkte Interaktion zwischen Menschen und Robotern und die Konsequenzen, die sich daraus ableiten lassen, sowohl in Bezug auf alltagspraktische, didaktische, rechtliche oder auch ethische Aspekte.

Es ist zu konstatieren, dass Potenziale für die Anwendung sozialer Roboter in allen untersuchten Anwendungsbereichen auszumachen sind. So finden Roboter in der Bildung angelehnt an klassisch-pädagogische Rollen (etwa «Lehrer» oder «Student-Peer») oder als (Lern)Gegenstand selbst, das heisst als Gegenstand vertiefter medienpädagogischer und -ethischer Reflexion, ihren Einsatz. Letztere Perspektive wird verstärkt, da viele soziale Roboter in humanoider Gestalt, sowohl was ihre optische Erscheinung als auch ihre programmierten Aktionen und Reaktionen betrifft, in Erscheinung treten. Damit einher geht häufig eine erleichterte und ansprechendere Bedienbarkeit der Geräte, gleichzeitig aber auch rechtliche und ethische Interferenzen, beispielsweise mit Fragen nach Täuschungen oder dem Schutz der Privatheit (vgl. Reimer, R.; Flückiger, 2021).

Überdies werden in der Studie «Empfehlungen» an Gesellschaft, Politik und Wirtschaft formuliert. So empfiehlt das Projektteam einen partizipativen Ansatz bei der Entwicklung tragfähiger und nachhaltiger Robotereinsätze, der sowohl Entwickler*innen, Forschende und Anwender*innen gleichermassen adressiert. Explizit hervorzuheben ist ferner die Bedeutung einer breiten gesellschaftlichen Debatte über die Einführung von Robotern und deren Technologien in Bereichen des privaten sowie beruflichen Alltages und insbesondere in der Bildung. Dies inkludiert eine transparente Forschung und Entwicklung im Bereich der Robotik, sowie nutzer*innengerechte, sichere Endgeräte.

Mit Blick auf «Bildung» ist hierbei die Verantwortung derselben zu verdeutlichen, denn etwaige Anwendungen und Entwicklungen sind kritisch zu begleiten und ebenso stets aktiv mitzugestalten, um Perspektiven wie auch Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen oder gegebenenfalls vulnerable Gruppen zu schützen.

Weitere Ergebnisse und Empfehlungen aus der Studie finden Sie in der ausführlichen Publikation unter Creative Commons Lizenz: https://zenodo.org/record/5554564.

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