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Weit gereist und viel gelernt

Immo Finze, Bachelor-Student in Sozialer Arbeit, hat im Rahmen des Mobilitätsprogramms einen Teil seiner Praxisausbildung in Hongkong absolviert. Seine Tätigkeit in einem Zentrum für Flüchtlinge gefiel ihm sehr.

Immo Finze absolvierte einen Teil seiner Praxisausbildung in Hongkong. (© Immo Finze)
Immo Finze absolvierte einen Teil seiner Praxisausbildung in Hongkong. (© Immo Finze)

«Ich wollte mehr Erfahrungen im Ausland sammeln, neue Kulturen entdecken und eine andere Stadt erleben.» Mit diesen Worten macht Immo Finze* klar, wieso er sich für die Praktikumsstelle in einem Zentrum für Flüchtlinge in Hongkong beworben hat. Grundsätzlich biete die Stadt eine sehr minimale Unterstützung für Flüchtlinge und Asylsuchende, erzählt er. Anders ist dies im «Centre for Refugees» der Organisation «Christian Action». Dort hat Immo Finze sein elfmonatiges Praktikum absolviert.  

Das «Centre for Refugees»

Ziel des Zentrums sei es, durch Vertreibung verarmten und benachteiligten Menschen zu helfen, erklärt Immo Finze. Und dies unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, sexueller Orientierung oder Religion.
Über 600 Überlebende aus Krisenregionen werden monatlich betreut. Die Flüchtlinge im Zentrum stammen mehrheitlich aus Afrika, Sri Lanka oder aus dem Mittleren Osten. Das Zentrum bietet ein umfassendes und einzigartiges Dienstleistungsangebot für Flüchtlinge in Hongkong.  

Über 70 Portionen Mahlzeiten täglich

Nach ihrer Ankunft werden die Klientinnen und Klienten betreut. In Einzelgesprächen wird überprüft, welches ihre Beweggründe für die Flucht sind, wie ihr Schutz verbessert werden kann und ob sie beispielsweise den Kriterien der Genfer Flüchtlingskonvention unterstehen. Danach wird entschieden, ob sie im Zentrum Unterstützung erhalten oder nicht.
«Auch für die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge wird gesorgt: In der Suppenküche werden täglich bis 70 Portionen zubereitet. Familien mit Kleinkindern erhalten Windeln und Milchpulver oder es finden Sprach- und Bildungskurse statt», beschreibt Finze die Angebote im Zentrum.

Mittendrin statt nur dabei

Immo Finze leitete während seines Praktikums ein Beratungsprogramm und betreute 70 Familien und Einzelpersonen. Er rekrutierte Professionelle für die psychologische Beratung von Flüchtlingen. «Auch medizinische Gespräche gehörten zu meinen Aufgaben», erzählt er. «Durch diese Tätigkeiten konnte ich enorm profitieren: Ich habe viel über die Durchführung von Beratungen wie auch über transkulturelle Beratungskompetenzen gelernt», sagt er rückblickend. «Auch ein Fussballteam mit Flüchtlingen habe ich geleitet.»
«Durch die vielseitige Arbeit konnte ich meinen Horizont erweitern, zahlreiche neue Kompetenzen erlernen und theoretische Aspekte meines Studiums in Sozialer Arbeit vertiefen», fügt er hinzu. Die Zeit in Hongkong sei darum sehr bereichernd gewesen. Er sei sich nun sicher, dass er weiterhin mit Asylsuchenden und anerkannten Flüchtlingen tätig sein wolle und sich entsprechend weiterbilden werde, so Finze.

Freiwillige haben vietnamesischen «Boatpeople» am chinesischen Neujahr Essen und Kleider verteilt. In der Bildmitte ist Immo Finze zu sehen. (© Immo Finze)Freiwillige haben vietnamesischen «Boatpeople» am chinesischen Neujahr Essen und Kleider verteilt. In der Bildmitte ist Immo Finze zu sehen. (© Immo Finze)

Pulsierende Metropole

Das Leben, die Kultur und die Gegensätze in Hongkong haben Immo Finze sehr gut gefallen: «Ich wohnte und arbeitete zwar inmitten dieser 7-Millionen-Metropole, doch nur 30 Minuten später war ich schon im Grünen.» Der Kontakt zu Einheimischen zu finden sei schwierig, da die «Locals» eher unter sich bleiben. Doch die «Couchsurfing-Events» und die Zusammenarbeit im Zentrum würden eine ideale Gelegenheit bieten, neue Leute kennenzulernen. «Verständigt habe ich mich vorwiegend auf Englisch», meint er. Einige kantonesische Wörter habe er für die Bestellung von Essen jedoch gelernt: sonst wäre die Gans, sein Lieblingsgericht, wohl nicht geliefert worden.

*Immo Finze hat im März 2018 sein Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW beendet. Seitdem arbeitet er auf der Dienststelle für Asyl- und Flüchtlingswesen des Kantons Luzern.

Auslandsemester während des Studiums

Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW bietet attraktive Möglichkeiten eines internationalen Semesters. Die Mobilität der Studierenden im In- und Ausland, auch ausserhalb von Europa, wird aktiv gefördert sowie Studierendenaustausch und Austauschsemester werden unterstützt.

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