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Entrepreneur-Check

Identifikation und Förderung von Unternehmerpersönlichkeiten, Entwicklung eines Unternehmertests

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Forschende der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW haben in einer Studie zwölf Persönlichkeitsmerkmale bestimmt, die den Gründungserfolg von Jungunternehmenden begünstigen. Mit den Studienergebnissen entwickelten sie einen Test, den unternehmerisch Interessierte online absolvieren können: den Entrepreneur-Check.

«Es gibt keine typischen Unternehmensgründerinnen oder -gründer», sagt Professor Benedikt Hell, Psychologe und Projektleiter des Entrepreneur-Checks, «es gibt Persönlichkeitsmerkmale, die Erfolg unterstützen oder diesem entgegenstehen.» Gemäss Hell sind die empirisch ermittelten drei wesentlichen Persönlichkeitsmerkmale Beharrlichkeit, Selbstwirksamkeit und Leistungsmotivation. Es seien aber insgesamt zwölf Eigenschaften für den Erfolg einer Gründung wichtig, darunter auch Offenheit, Innovationsfreude und Risikobereitschaft. Um potenzielle Jungunternehmerinnen und Unternehmer zu unterstützen, haben Hell und sein Kollege Professor Andreas Krause den Entrepreneur-Check entwickelt.

Befragung von 275 Gründerinnen und Gründer als Grundlage

22670123_xxl.jpgDie Grundlage dafür bildete eine Studie, in der die Forschenden 275 Gründerinnen und Gründer befragt haben. Knapp neunzig Prozent der Teilnehmenden befand sich in der letzten der drei Phasen der Unternehmensgründung – der sogenannten Post-Launch-Phase. Drei Prozent waren in der Pre-Launch-Phase und sieben Prozent in der Launch-Phase. Hell wollte von den Teilnehmenden wissen, was ihre Erfolgskriterien in den jeweiligen Gründungsphasen waren. So zum Beispiel, ob sie mit ihrer Geschäftsidee andere überzeugen konnten, ob sie in ihrem Unternehmen effektive Strukturen geschaffen und ihre finanziell gesteckten Ziele erreicht haben. Diese Parameter, welche auf einen Geschäftserfolg hindeuten, haben die Forschenden mit verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung gesetzt und geprüft, welche davon die höchste Prognosekraft aufweisen. Diese Ergebnisse flossen in die Entwicklung des Entrepreneur-Checks mit ein.

Der Online-Test ist kostenlos und besteht aus einem Persönlichkeits- und einem Gesundheitsmodul.

Ziel des Persönlichkeitsmoduls ist es, dass Jungunternehmende ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen. Wer die siebzig Fragen des Persönlichkeitsmoduls beantwortet, erhält im Anschluss seine Ergebnisse zugleich mit passenden Tipps. Diese sollen helfen, typische Fehler in der Gründungsphase zu vermeiden. Einer dieser Fehler ist zum Beispiel, dass man sich Geschäftspartnerinnen und -partner sucht, die einem persönlich ähneln. «Sehr viel günstiger ist es, jemanden mit einer komplementären Persönlichkeitsausprägung zu wählen», erklärt Hell. Eine Person, der es an Überzeugungskraft mangelt, sollte sich also jemanden suchen, der andere von den Vorzügen der eigenen Dienstleistung überzeugen kann.

Gesundheitsmodul umfasst 78 Fragen

Das Gesundheitsmodul des Entrepreneur-Checks umfasst 78 Fragen. Die ersten Fragen betreffen die Arbeitsbedingungen und die Anzahl Arbeitsstunden. Zudem wird geprüft, ob gesundheitsförderliche oder -kritische Strategien im Umgang mit Stress dominieren. «Kritisch ist beispielsweise der beständige Verzicht auf Kurzpausen», schildert Andreas Krause. Der letzte Teil der Fragen betrifft das Gesundheitsverhalten der Entrepreneure. So zum Beispiel, wie oft die Gründenden Sport treiben.

Studierende der Hochschule für Wirtschaft FHNW nutzen den Test bereits im Modul «Entrepreneurship» des Grundstudiums sowie im Master-Studiengang in der Vertiefungsrichtung «Entrepreneurship». In dem Unternehmenswettbewerb Swiss Startup Challenge der FHNW wird der Entrepreneur-Check im Rahmen des Coachings der Teilnehmenden eingesetzt. Voraussichtlich ab Mai 2018 können sich die Teilnehmenden nach dem Test auch mit besonders erfolgreichen Personen vergleichen und das Tool auch auf Französisch oder Englisch nutzen.

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