
«Ich erforsche ein effizienteres Zulassungsverfahren für einen spezifischen Medikamenten-Wirkstoff»
Wie funktioniert ein Motor? Was ist Licht? Der gelernte Chemie-Laborant This Zahnd wollte schon immer verstehen, wie die Dinge funktionieren.
«Als die Studienrichtung Chemie- und Bioprozesstechnik 2019 an der Hochschule für Life Sciences FHNW lanciert wurde, wusste ich deshalb sofort: das will ich machen! Hier kann ich meine Passion für Chemie und mein technisches Interesse an der Funktionsweise von Grossanlagen einbringen und lernen, wie chemische und biologische Substanzen und Wirkstoffe industriell nachhaltig hergestellt werden können», sagt This begeistert.
Nun ist This bereits dabei, selbst zu forschen und zwar im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit für den Wirkstoff- und Arzneimittelhersteller Siegfried AG. Er tüftelt daran, ein Zulassungsverfahren für einen Medikamenten-Wirkstoff noch effizienter und robuster zu machen.
«Traditionellerweise wird jeder Parameter des Prozesses einzeln untersucht, um die Qualität von Wirkstoffen sicherzustellen. Dabei werden feste Grenzen für Parameter wie Temperatur, Druck, Rührzeiten/-geschwindigkeiten, Mengen und so weiter festgelegt. Ich verfolge den moderneren Ansatz der Prozessentwicklung in meiner Bachelor-Arbeit. In anderen Worten: ich untersuche den Prozess systemisch anhand von Reaktionskinetik und Prozess-Simulation. Das hat den Vorteil, dass der Prozess meist besser verstanden wird und auch der Zusammenhang zwischen den einzelnen Parametern bestimmt wird. Ein zusätzlicher Pluspunkt dieser moderneren systemischen Herangehensweise ist mehr Flexibilität nach der Zulassung. Das spart Zeit und Geld», erzählt This.
"Für mich ist dies der erste Kontakt mit diesem Ansatz. Als zukunftsorientierte Methode werde ich in meiner weiteren Laufbahn bestimmt wieder auf diese Erfahrung und mein erlangtes Wissen zurückgreifen können."
«Wir profitieren sehr von der Arbeit von Bachelorstudenten wie This», erzählt Maja Kandziora, Entwicklungschemikerin der Siegfried AG. «Zum einen haben Bachelor-Student*innen die Kapazität, Themen zu bearbeiten, die bei uns im Alltag leider zu kurz kommen. Und: sie bringen eigene Ideen und neue Methoden aus ihrem Studium in die Projekte ein. Die Student*innen der Studienrichtung Chemie- und Bioprozesstechnik sind besonders interessant für uns, weil in der Entwicklungschemie der technische Aspekt besonders wichtig ist.»
Gewusst?
Bioingenieur*innen sind DIE Expert*innen, wenn es um die technische Umsetzung von Bio-Prozessen im Labor geht. Sie gehen Fragen wie diesen nach: Wie verhalten sich Mikroorganismen? Welches sind die kritischen Prozess-Parameter, welche einen Einfluss auf die Produktqualität haben? Und: in welchem Bereich dürfen sich diese Parameter bewegen, um ein Produkt mit hoher Qualität herzustellen?

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