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Innovative Technologien erforschen für mehr Hygiene in Entwicklungsländer

Zug statt Flugzeug, Velo statt Auto, vegan statt Fleisch, Secondhand-Klamotten statt neue Kleider. So setzt Dominic Jaggi Nachhaltigkeit in seinem Alltag um. «Das sind kleine Gewohnheiten, die schon Grosses bewirken. Ein Umdenken in der Gesellschaft fängt bei den kleinen Entscheidungen eines jeden Einzelnen an», ist Dominic überzeugt. Doch der junge Mann engagiert sich nicht nur privat für den Umweltschutz, sondern setzt sich auch beruflich dafür ein. Derzeit forscht er mit an innovativen Technologien für sauberes Wasser in Entwicklungsländern.

Was Elektroschrott mit seinem Werdegang zu tun hat und wie ihn sein Umwelttechnologie-Studium auf seinen Job als wissenschaftlicher Assistent vorbereitet hat, erzählte er im Interview.

Dominic Jaggi ist gelernter Elektriker und hat einen Bachelor-Abschluss in Umwelttechnologie in der Tasche. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Assistent da, wo er studiert hat: an der Hochschule für Life Sciences FHNW (HLS). Wie kam es dazu? «Bei meiner Arbeit als Elektriker sah ich täglich, welche Unmengen an Elektroschrott anfallen. Das hat mich nachdenklich gestimmt,» so Dominic. «Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Handys, Computer und Haushaltsgeräte veralten rasant schnell. Um neue Geräte zu produzieren, brauchen wir immer mehr Rohstoffe und gleichzeitig entsteht immer mehr Abfall. Das zu sehen, war ein Augenöffner, welcher den Wunsch in mir entstehen liess, mich auch beruflich dem Umweltschutz zu widmen», so Dominic weiter.

Hilfe zur Selbsthilfe: Am Schnittpunkt von Umwelttechnologie und Entwicklungshilfe
Und so kam es, dass Dominic sich bereits während seines Studiums an der HLS im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit mit innovativen Technologien zur Bewältigung von Herausforderungen rund um eine saubere Wasser-Versorgung für das Händewaschen in Schulen und Gesundheitseinrichtungen in Entwicklungsländern beschäftigte. «Maryna Peter ist Wassertechnologin an der HLS. Ich durfte sie bei der Weiterentwicklung der Handwaschanlagen unterstützen, die sie zusammen mit diversen NGOS entwickelt hatte,» so Dominic. Diese mobilen Handwasch-Stationen sind bereits seit einigen Jahren in Entwicklungsländern im Einsatz. Also da, wo Wasser knapp ist und die Menschen dieses nicht zum Händewaschen verschwenden wollen. So beispielsweise kann der Verbreitung von Durchfall-Krankheiten vorgebeugt werden.»

Mobile Lavabos für mehr Hygiene
«Die mobilen Lavabos brauchen weder Strom noch einen Wasseranschluss», erklärt Dominic begeistert. «Das Wasser wird lediglich durch Schwerkraft und eine manuelle Fusspumpe recycelt. Danach können sich bis zu 100 Menschen stündlich die Hände waschen. Erst nach circa einem Monat muss das Wasser ausgewechselt werden.»

Membranfilter: Forschen am Herzstück der Handwasch-Anlagen
Und was ist nun Dominics Beitrag? «Das Herzstück des Systems ist ein Membranfilter, dessen Poren so klein sind, dass Bakterien und Viren herausgefiltert werden sollten. So ist das gefilterte Wasser frei von den meisten krankheitserregenden Mikroorganismen», erklärt Dominic. «Ich forsche an der stetigen Verbesserung dieser Membranfilter. Wie verhalten sich die Filter mit der Seife? Wann verstopfen sie und wie kann das verhindert werden?» Derzeit testet Dominic auch neue Membran-Prototypen. Ziel dabei ist es, das Wasser noch länger sauber halten zu können. «Zusätzlich arbeite ich an einem Designkonzept zur Verkleinerung der kommunal genutzten Anlagen für den Gebrauch in Privathaushalten», fügt er an.

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Studium als optimale Vorbereitung für Jobeinstieg
«Schon zu Beginn meines Studiums ging es in meinen Projektarbeiten und meiner Bachelorarbeit darum, mittels anwendungsorientierter Forschung zu versuchen, konkrete Lösungen zu finden», sagt Dominic rückblickend. «Das hat mich optimal auf meinen Job als wissenschaftlicher Assistent vorbereitet. Ebenso der Weitblick, den ich im Studium entwickelt habe und den es braucht, um die anstehenden Umweltprobleme in ihrer Ganzheit zu erfassen und lösungsorientiert handeln zu können. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Rüstzeug mit auf den Weg bekommen habe und heute in einem sehr kollegialen, familiären Umfeld und in Kooperation mit NGOs und Industriepartnern arbeiten darf. Das ist sehr inspirierend und sinnstiftend für mich.»

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