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Sina Saxer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Nanomaterialien und Oberflächen, Dozentin Chemie, Institut für Chemie und Bioanalytik

Interview mit Sina Saxer

Was hat sich in deinem Alltag seit Mitte März?
Seit dann arbeiten mein Partner und ich mehrheitlich im Home Office. Am Anfang habe ich einmal pro Woche die Geräte an der HLS geprüft, mittlerweile arbeite ich zwei Morgen im Labor und den Rest zu Hause. Da mein Partner und ich beide Schulungen geben und an Sitzungen teilnehmen, haben wir uns räumlich aufgeteilt: jemand arbeitet im Wohnzimmer, der andere im Büro. Jeder hat so seinen Arbeitsplatz. Wir hatten zudem das grosse Glück, dass unser Sohn Moritz weiter in die Kita gehen durfte. So konnten wir uns wie zuvor auf die Arbeit konzentrieren.
Ansonsten hat sich für uns nicht viel verändert. Covid-19 hat eher mehr Arbeit verursacht, so dass wir gut ausgelastet waren. Was ich sehr geniesse sind die gemeinsamen Mittagessen mit meinem Mann im Garten. Ab und zu gehe ich über Mittag auch kurz spazieren. Bei dem tollen Wetter war das herrlich!

Alle möglichen Themen finden nun online statt. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
Die Online-Vorlesungen brauchten zwar zu Beginn ein paar Vorbereitungen plus zusätzliche Hardware, liefen aber nach kurzer Zeit problemlos. Am meisten habe ich die Interaktion mit den Studierenden vermisst. Beim Präsenz-Unterricht sieht man schnell, ob sie unter- oder überfordert sind. Das ist online nicht möglich. Ich  überprüfe mit Aufgaben, ob die Studierenden den Stoff verstanden haben und habe bemerkt, dass sich so viel mehr Studenten getrauen mitzumachen. Sehr positiv fand ich auch, dass die Studierenden über den Chat deutlich öfters Fragen stellen. Manchmal gab es sogar kurze Diskussionen. All in all konnte ich den Stoff virtuell genauso gut vermitteln wie im Präsenz-Unterricht. Sitzungen mit meinen Projektpartnern haben wir ebenfalls ohne Schwierigkeiten über Videokonferenz-Plattformen abgehalten. Mittlerweile bin ich ein “Profi” und kenne jede Meeting Software ;-)).
Auch die Institutssitzungen und Wissenschaftsseminare wurden online durchgeführt. Das war wirklich toll, da ich manchmal im Labor arbeitete und parallel zugehört habe. All diese Termine helfen mir sehr, den Tag strukturiert zu halten und machen das Alleine-Arbeiten etwas leichter. Zur Abwechslung habe ich mit meinen Kolleg*innen ab und zu eine virtuelle Kaffeepause gemacht, um zu hören wie es ihnen geht.

Welche anfänglichen Herausforderungen im Home Office finden mittlerweile einen normalen Platz in deinem Arbeitsalltag?
So richtige Herausforderungen gab es nicht. Höchstens die, wie man den Sohn davon abhalten kann in eine Vorlesung zu platzen :-D. Mittlerweile ist es Moritz vertraut, wenn ich in einer Videokonferenz bin. Er macht nun schon an der Tür das Psst-Zeichen.

Was gefällt dir an dieser neuen Arbeitssituation, was nicht?
Ich geniesse die gemeinsamen Mittagessen im Garten mit meinem Partner. Das Pendeln hingegen vermisse ich überhaupt nicht. Auch den Austausch mit meinen Arbeitskolleg*innen und Studierenden sowie die praktische Arbeit im Labor vermisse ich sehr. 

Wenn du in fünf Jahren zurückdenkst an diese Zeit: Was wird dir wohl in Erinnerung bleiben?
Ich bin nun echt gespannt, was sich davon in unserer Gesellschaft verankern wird. Werden wir uns nun nie mehr umarmen oder die Hände schütteln?
Erinnern werde ich mich auf jeden Fall sicher an die grässlichen Masken, die alle Leute freiwillig tragen wollten! :-) Ich hoffe wir können unsere Einstellung zur Arbeit etwas ändern. Diese wurde nun etwas stärker in den Alltag eingebettet und obwohl jeder die Situation etwas anders gehandhabt hat, hat es trotzdem funktioniert. Vielleicht wird dieses individuelle Arbeiten in Zukunft mehr akzeptiert. Das wäre schön.

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Künstlerischer Beitrag von Moritz

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