Die Entwicklung von visuellen Botschaften für die Bespielung von digitalen und analogen Kommunikationskanälen basiert auf Entwurfsprozessen. Dabei entstehen Lösungsvarianten, die im Vergleich evaluiert werden können um eine definitive Lösung zu vertreten. Entwurfsprozesse führen in der Praxis zu einem Lösungsvorschlag für eine singuläre Aufgabenstellung, der hergeleitet und auch verbal argumentiert werden kann.
Wie kann diese Fähigkeit der Variantenbildung aber forschend eingesetzt werden, so dass eine Einsicht entsteht, die über die Lösung einer singulären Aufgabe hinaus gelten kann und beschreibbar ist? Wie können wir mit Entwurf forschen und damit zum kritischen Diskurs über die Wirkung von visuellen Botschaften und digitalen Medienanwendungen beitragen? Im Laufe des einwöchigen Workshops lernen die Teilnehmer:innen einen entwurfsbasierter Forschungsansatz kennen. Es wird vermittelt, wie eine Forschungsfrage, formuliert werden kann und wie durch einen Entwurfsprozess Antworten auf eine Frage entwickelt werden können. Dieser Workshop richtet sich an Personen aus der gestalterischen Praxis, die mehr über die Entwurfsforschung und deren Schnittstellen zu anderen Wissensfeldern (Bildwissenschaften, Medienwissenschaften Anthropologie, Psychologie), erfahren wollen. Der Workshop richtet sich auch an Personen, die an einer reflektierten Praxis interessiert sind oder Methoden der Designforschung kennenlernen möchten, um sich in diesem Forschungsfeld zu betätigen.
Michael Renner, 1961, erlebte die digitale Revolution am eigenen Leib als er 1986, kurz nach Abschluss seines Diploms als Grafiker an der Schule für Gestaltung in Basel, für die Apple Computer Inc. und The Understanding Business in Kalifornien zu arbeiten begann. Die Erforschung und Betrachtung der Bedeutung von Bildern im Kontext digitaler Werkzeuge wurde zum zentralen Thema von Renners praktischer und theoretischer Gestaltungstätigkeit. Seit 1990 hat er sein eigenes Designstudio in Basel und betreut sowohl Firmenkunden wie Kunden aus dem Bereich der Kultur. Seit 1990 unterrichtet er am Institut Visuelle Kommunikation der Hochschule für Gestaltung (HGK FHNW) in Basel mit den Schwerpunkten Informationsdesign, Interaktionsdesign und Designforschung. 1999 wurde er zum Institutsleiter ernannt. 2005 bis 2013 war er Mitglied von «eikones», dem Schweizerischen Nationalen Kompetenzzentrum für Bildforschung und dem europäischen Forschungsnetzwerk «What Images Do». Sein Ansatz zur Entwicklung von Forschungsaktivitäten im Bereich Design beruht auf dem Ziel, bestehende Kompetenzen der Bildgestaltung weiterzuentwickeln. Mit diesem Ansatz, Wissen durch die Schaffung von Bildern zu gewinnen, wird der eigentliche Prozess des Entwerfens zum zentralen Forschungsthema und gleichzeitig zur Methodologie. Über diese Themen hält er auch Vorträge und Workshops in Europa wie im Ausland. Renner ist Gastprofessor an der University of Illinois at Chicago und am Politecnico di Milano. Er ist Mitglied des Beirats von Visible Language und der Alliance Graphique Internationale (AGI).
Das Institute Digital Communication Environments (IDCE) / The Basel School of Design bietet Workshops an für Studierende, Dozent:innen und Grafik-Designer:innen.
Die Workshops bieten Einblicke in aktuelle Themen der visuellen Kommunikation in einem Studienprogramm, das die reiche Tradition der Basler Schule für Gestaltung widerspiegelt. Praktische Übungen mit einem hohen Grad an Professionalität bilden den Kern der Schwerpunkte dieser Workshops. Input-Sessions vermitteln sowohl Reflexions- als auch Kontextwissen, so dass die Arbeiten der Teilnehmenden in einem zeitgemässen, zukunftsorientierten und für die berufliche Praxis relevanten Kontext beurteilt werden können. Das trinationale Rheintal bietet dabei ein einzigartiges kulturelles Umfeld mit guter Anbindung an Frankreich und Deutschland und an Orte wie das Vitra Design Museum (G), den Isenheimer Altar (F) oder Ronchamps (F). In Basel sind auch die weltbekannte Fondation Beyeler, das Museum Tinguely, das Kunstmuseum, das Schaulager und das Museum für Gegenwartskunst angesiedelt. Neben den Museen bietet Basel zudem eine reichhaltige Mischung an kulturellen Veranstaltungen.
20% Preisnachlass mit einem gültigen Studierendenausweis. Dieser muss mit der Anmeldung eingesendet werden (pdf). 20% Rabatt für Studierende und HGK-Mitarbeitende
Institute Digital Communication Environments (IDCE)
Durch die digitalen Medien und die damit einhergehende Demokratisierung der Kommunikationskanäle hat der kritische Umgang mit deren visuellen und interaktionsbasierten Gestaltung entscheidend an Bedeutung gewonnen, weil sich damit die gesellschaftliche Relevanz von Information und Kommunikation grundlegend verändert hat.