Die Schweiz ist eines der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. Wirtschaftlich erfolgreiche Innovationen sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Leistung. Die Innovationsstatistiken zeigen jedoch seit einigen Jahren einen deutlichen Rückgang des Anteils der in der Forschung und Entwicklung (F&E) tätigen Unternehmen in der Schweiz, der sich vor allem bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bemerkbar macht.
Im Herbst 2022 hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI eine erste Kurzstudie in Auftrag gegeben, um den Rückgang der F&E-aktiven Unternehmen und die Trends in der Innovationstätigkeit der Schweizer Unternehmen zu analysieren. Diese Studie hat mehrere Faktoren aufgedeckt, die die Innovationstätigkeit der Unternehmen vor grosse Herausforderungen stellen (für weitere Details siehe die Ergebnisseite). Dazu gehören vor allem:
Vor allem hat die erste Studie deutlich gemacht, dass die Bedingungen und der Kontext der Innovation bis zu einem gewissen Grad sektorspezifisch sind und dass ein «One-size-fits-all»-Ansatz weder für das Verständnis der Innovationsaktivitäten von Unternehmen noch aus politischer Sicht für deren Förderung geeignet ist.
Im Anschluss an diese Vorstudie hat die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates das Postulat 24.3009 «Rückläufige Innovationstätigkeit der Schweizer Unternehmen. Ursachen erkennen und Hindernisse beseitigen» eingereicht, das vom Nationalrat am 30.05.2024 angenommen wurde. Mit diesem Postulat wurde der Bundesrat beauftragt, die Ursachen für den Rückgang der Innovationstätigkeit von Unternehmen in der Schweiz eingehend zu analysieren und Antworten zu geben, wie die Hindernisse im Innovationsprozess beseitigt werden können.
Unter dem Titel «Neue Innovationsmodelle» konzentriert sich dieses zweite Projekt auf neue sektorielle Innovationsmodelle und deren Konsequenzen für die Innovationspolitik. Um die neuen Innovationsmodelle besser zu verstehen, mögliche Schwachstellen im aktuellen (regulatorischen) Politikrahmen zu identifizieren und gegebenenfalls Empfehlungen für die Schweizer Innovationspolitik und -förderung auszusprechen, wurden vier zentrale Themenbereiche definiert: 1) Datenbezogene Praktiken und Bedürfnisse bei unternehmerischen Innovationsaktivitäten, 2) Nachhaltigkeitsbezogene Innovationsaktivitäten und Treiber und Engpässe solcher Innovationen, 3) Regulierung und Innovation und 4) Praktiken und Bedürfnisse der Innovationszusammenarbeit.
Das Projekt greift diese vier Themen auf und analysiert die aktuelle Situation und die jüngsten Veränderungen in ausgewählten Sektoren aus der Sicht der Innovationsökonomie, des Innovationsmanagements und der Innovationspolitik. Das Projekt konzentriert sich auf vier Sektoren und ermöglicht so vertiefte und spezifischere Analysen, die auf der Basis von Innovationserhebungen der gesamten Schweizer Wirtschaft noch nicht möglich sind:
Den Anhörungen und Ergebnissen der ersten Studie zufolge sind die vier Sektoren in Bezug auf ihre Innovationsdynamik bemerkenswert. Sie weisen eine hohe Häufigkeit von neuen Innovationsmodellen auf, die nicht auf Forschung und Entwicklung beruhen, und sind besonders stark von den jüngsten Makrotrends betroffen (Digitalisierung, Übergang zur Nachhaltigkeit, umfassende Veränderungen von Technologien und Märkten).
Zusätzlich zu den Kernbranchen werden zwei weitere Branchen in die Studie einbezogen, um eine gute Abdeckung für die gesamte Schweizer Wirtschaft zu gewährleisten: die Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie und die Nahrungsmittelindustrie.
Das Projekt setzt drei verschiedene Methoden ein: