Die Ständerätin Isabelle Chassot hat beim Bundesrat eine Interpellation zur Bedeutung von sozialer Innovation eingereicht. Ein neuer Ansatz zur gezielten Förderung ist notwendig.
Demografischer Wandel, Migration, Digitalisierung, Langzeitarbeitslosigkeit – die Herausforderungen, die sich der Gesellschaft und dem Sozialstaat in der Schweiz in Zukunft stellen sind vielfältig und in stetem Wandel begriffen. Innovationen in der Sozialen Arbeit sind daher unabdingbar, um den Bedürfnissen gerecht zu werden und zugleich Selbstbestimmung und soziale Teilhabe zu stärken.
Anders als technische Innovationen sind sie jedoch selten in Form eines Produktes greifbar, sondern bleiben als Unterstützungspraktiken und Betreuungsformen oftmals ungesehen. Damit Soziale Innovationen aktiv verbreitet werden und in Organisationen und Sozialwesen Fuss fassen können, ist eine gezielte Förderung notwendig. Die Interpellation der Ständerätin Isabelle Chassot beschreibt diese Ausgangslage und stellt dem Bundesrat vier Fragen im Zusammenhang mit der Bedeutung und der Förderung von Innovationen in der Sozialen Arbeit:
Soziale Innovation als Schwerpunkt an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW setzt in der Forschung, Lehre und Weiterbildung einen Schwerpunkt auf Soziale Innovation. Um auf veränderte soziale Problemlagen zu reagieren, die soziale Versorgung mitzugestalten und neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zu integrieren sind neuartige Konzepte, Verfahren und Organisationsformen gefragt, die einen Mehrwert für Adressat*innen haben und einen Beitrag an eine bedarfsorientierte soziale Versorgung leisten. Das Master-Studium der Sozialen Arbeit vermittelt benötigte Kompetenzen für einen erfolgreichen Übertrag von neuem Wissen in die Praxis und befähigt dazu, Innovationsprozesse mitzugestalten.
Alle zwei Jahre findet zudem die Tagung «Soziale Innovation» statt, welche aktuelle Themen der Sozialen Arbeit mit Bezug zu Innovationen behandelt. Die Zeitschrift «Soziale Innovation» greift die Themen der Tagungen in ihren Themenschwerpunkten auf und vertieft sie. Die Zeitschrift kann hier kostenlos bezogen werden. Die nächste Tagung zum Thema «copy and paste?» findet am 10. Februar 2023 statt.