Aus- & Weiterbildung, Forschung & Entwicklung

Das virtuelle Klassenzimmer ist real!

27. Mai 2013
Ist es möglich, im virtuellen Klassenzimmer interaktiven Unterricht zu gestalten? Das learning.lab der Hochschule für Wirtschaft FHNW wollte es wissen und hat die Konferenzsoftware SWITCHinteract im Masterstudiengang MSc Business Information Systems während 20 Lektionen auf Herz und Nieren geprüft. Viele Studierende absolvieren einen berufsbegleitenden Studiengang und lernen am Arbeitsplatz oder zuhause. Urs Gröhbiel vom learning.lab wollte erfahren, ob die FHNW flexibel genug ist, um eine innovative und qualitativ hochstehende Lehre anzubieten, wenn Studierende nicht physisch vor Ort sind. Um dies zu testen, wurden im letzten Herbstsemester 30 Prozent der Kontaktstunden im Masterstudiengang MSc Business Information Systems online abgehalten. Die fachlichen und pädagogischen Anforderungen waren dieselben wie im Präsenzunterricht. Sinngemäss wurden nicht einfach Webinare abgehalten, sondern Gruppenarbeiten durchgeführt sowie Einzelarbeiten vorgestellt und diskutiert. Dabei war die Kernfrage, ob die Lernziele eingehalten werden können. Für den Pilot wurde die Software SWITCHinteract verwendet. Foto: Urs Gröhbiel / Hochschule für Wirtschaft FHNW Der Pilotversuch hat bestätigt, dass anspruchsvolle didaktische Szenarien auch online umgesetzt werden können. Die Studierenden beteiligen sich aktiv an dieser neuen Unterrichtsform. Sie schätzen neben der zeitlichen und geografischen Flexibilität vor allem die Diskussion offener Fragen, die Begleitung von Gruppenarbeiten sowie die Beantwortung von Multiple-Choice-Fragen zur Selbstkontrolle und zur Lancierung von Diskussionen. Online-Unterricht ist zwar nicht dasselbe wie Präsenz-Unterricht, dennoch konnte festgestellt werden, dass er – gerade weil direkte Interaktion gegeben ist – der physischen Begegnung in puncto Kommunikation in nichts nachsteht. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Einführung der Dozierenden und Studierenden in die Anwendung des Tools genügend Zeit eingeräumt wird. Das “virtuelle Klassenzimmer” wird nun auch anderen Studiengangleitenden und Dozierenden vorgestellt, damit sie prüfen können, ob sie es auch in ihre Lehre einbauen wollen. In einem nächsten Schritt prüft der Masterstudiengang Business Information Systems den Einsatz von SWITCHinteract in einem gemeinsamen Lehrangebot mit der Partneruniversität in Camerino (Italien). Die Technologien und didaktischen Möglichkeiten sind im learning.lab auf jeden Fall vorhanden, um auch international qualitativ hochstehende Lehre unterstützen zu können. Dazu Urs Gröhbiel, ein Pionier des E-Learnings in der Schweiz, der zahlreiche Projkete an allen Hochschultypen begleitet hat: “Ich sehe hier eine Entwicklungschance mit einem einfachen und bewährten Tool, welche die Schweizer Hochschulen bis jetzt zu wenig genutzt haben.” Das learning.lab der Hochschule für Wirtschaft FHNW fördert durch Coaching und Support eine innovative Unterrichtsgestaltung unter Einbezug der neuesten Medien und deren Möglichkeiten. Weitere Informationen zur Pilotstudie (PDF) Im Rahmen eines Web-Meetings wird Urs Gröhbiel am 6. Juni um 11 Uhr das “virtuelle Klassenzimmer” präsentieren. Sprache: Englisch. Weitere Informationen und Anmeldung. Kontakt Prof. Dr. Urs Gröhbiel, urs.groehbiel@fhnw.ch, T +41 61 279 18 54
Foto: Urs Gröhbiel / Hochschule für Wirtschaft FHNW

Schlagworte: Ausbildung, blended learning, E-Learning, learning.lab

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