Studienreise Industrialisierung: Morgan Motors, Quarry Bank Mill und Manchester
Autoren: Jeremy Respondek, Loris Degen, Simon Buchser, Luca Stein und Jack Rutter
Esche, Aluminium und Leder
Am dritten Tag durfte unsere Gruppe einen faszinierenden Einblick in die Welt von Morgan Motors in Birmingham gewinnen. Die britische Traditionsmarke, berühmt für ihre handgefertigten Sportwagen mit klassischem Design, empfing uns herzlich. Während der Führung erfuhren wir viel über die über 100-jährige Geschichte des Unternehmens und konnten beobachten, wie grosse Teile der Fahrzeuge noch heute in aufwendiger Handarbeit entstehen. Um ein Auto herzustellen, benötigt ein Mitarbeiter eine fünfjährige Ausbildung «on the job». Besonders beeindruckte uns der Holzrahmenbau aus Eschenholz, eine fast vergessene Technik, die Morgan Motors weiterhin mit grosser Sorgfalt bewahrt.

110 Jahre
Nach dem Rundgang durch die Fertigungshallen, hatten wir die Möglichkeit, das firmeneigene Museum zu besuchen. Dort bestaunten wir zahlreiche historische Modelle und erfuhren mehr über die Entwicklung der Marke. Abschliessend erkundeten wir den Shop, in dem viele Artikel rund um Morgan Motors angeboten wurden. Der Besuch zeigte uns eindrucksvoll, wie Tradition und moderne Technik bei Morgan eine gelungene Verbindung eingehen, ein spannendes Erlebnis, das perfekt in unser Unterrichtsthema «Industrialisierung» passte.

Anreise mit Stil und herzlichem Empfang
Herr Brodmann hatte für unsere Reise ein Carunternehmen organisiert – zu unserer Freude fuhr dieses mit einem luxuriösen Reisebus vor, der sonst vom aktuellen Aufsteiger in die Premier League, dem FC Burnley, genutzt wird. Komfortabel fuhren wir nach Manchester zu einer Spinnerei aus dem 18. Jhdt. Manchester war Zentrum der Baumwollspinnerei und des Textilhandels in der industriellen Revolution. An der Quarry Bank Mill angekommen, begrüssten uns freundliche Guides, die ihre Aufgabe mit viel Herzblut ehrenamtlich erfüllen. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Tal, erreichten wir das beeindruckende Fabrikgebäude. Besonders eindrücklich waren die Schilderungen über die Lehrlinge: Kinder, die hier lebten und arbeiteten und oft unter entbehrungsreichen Bedingungen aufwuchsen.

Vom Handwerk zur Maschine – Industrialisierung zum Anfassen
Im Inneren der Spinnerei bekamen wir eine Einführung in die frühen Methoden der Baumwollverarbeitung – noch ganz ohne Maschinen, in mühevoller Handarbeit zu Hause. Dann wurde es laut: Die riesigen Spinnmaschinen der industriellen Ära liefen an und zeigten eindrucksvoll, wie effizient – aber auch gnadenlos – produziert wurde. Im Zentrum: ein gigantisches Wasserrad, das die gesamte Fabrik antrieb. Den Abschluss bildete der Besuch des Herrenhauses – Wohnsitz der Fabrikbesitzer und Symbol für den sozialen Kontrast jener Zeit.

Ankunft in Manchester und kulinarischer Start
Gegen 17 Uhr kamen wir direkt neben unserem Hotel in Manchester an. Nach einer kurzen Pause von einer Stunde, machten wir uns auf den Weg nach Chinatown, das nur fünf Gehminuten entfernt lag, um dort Abend zu essen. Das erste Restaurant, das wir ansteuerten, war völlig überfüllt, mit einer «Warteschlange» bis vor die Tür. Wir entschieden uns deshalb, weiterzugehen und fanden schliesslich ein anderes Lokal, das mit einer beeindruckenden Google-Bewertung von 4.8 bei über 18.000 Rezensionen glänzte. Das Essen war dementsprechend hervorragend, auch wenn wir eine längere Wartezeit in Kauf nehmen mussten.

Erste Eindrücke von der Stadt
Am Donnerstagabend zeigte sich Manchester sehr belebt. Wir besuchten verschiedene Bars, tranken jeweils ein Bier, verliessen aber auch eines der Lokale schnell wieder, da uns die Atmosphäre dort nicht gefiel. Einige aus unserer Gruppe zogen danach noch weiter in den Ausgang. Insgesamt wirkte die Stadt auf den Hauptstrassen sehr sauber und sicher. Manchester präsentierte sich zudem als äusserst multikulturell, geprägt von vielen roten Backsteingebäuden. Auffällig war auch die Biene – eines der Wahrzeichen der Stadt, die an vielen Stellen zu sehen war. Die Biene ist Teil des Stadtwappens von Manchester; sie steht für die Produktivität der Fabriken während der industriellen Revolution.

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