Exkursionen, Studienreisen

Studienreise Industrialisierung: Triumph Motorcycles, Baumaschinenhersteller JBC und Birmingham

7. Mai 2025

Autoren: Maurizio Campomori, Nico Gruner, Eric Correal, Israel Ayala-Santos, Nicola Bock und Harta Steven-Lee

Mit Schweizer Pünktlichkeit stiegen wir nach einem üppigen Frühstück in den Reisecar. Einige verzichteten sogar auf ihren Morgenkaffee, in der der Hoffnung, im Bus noch ein bisschen Schlaf nachholen zu können. Unser Ziel: Triumph Motorcycles. Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir das Werk und wurden sofort mit einem strengen «No photos please» begrüsst. Auf Instagram und YouTube wollen sie nicht erscheinen, aber auf unserem FHNW-Blog? Da erzählen wir es trotzdem.

Durch die Hallen von Triumph

Wir starteten mit einer Tour durch die Produktionshalle. Weniger automatisiert als erwartet, aber dank nachvollziehbaren Erklärungen der Führungspersonen durchaus verständlich. Besonders beeindruckend war, dass sie die Tanks der Motorräder und andere Bauteile noch immer eigenhändig lackieren. Der Stolz auf die hauseigene Produktion der Kurbelwellen, den sogenannten Crankshafts war spürbar. Made in Hinckley, mit echter Liebe zum Detail. Triumph ist sehr traditionsbewusst und hat sich authentisch präsentiert. Dem Kostendruck geschuldet werden aber viele Teile der Motorräder nicht mehr in England hergestellt. So wird der Motor bis auf die Kurbelwellen komplett in Thailand produziert.

Racing DNA: Moto2 bis Motocross

Der spannendste Moment kam, als wir erfuhren, dass Triumph bis 2029 exklusiv die Motoren für die Moto2-Kategorie liefert. Nebenbei arbeiten sie aktuell mit einem mehrfachen Motocross-Weltmeister an einem neuen Bike, das offenbar alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Die Begeisterung der Entwickler war ansteckend, denn hier geht’s nicht nur um Technik, sondern um Leidenschaft pur.

Beeindruckender Empfang bei Baumaschinenhersteller JBC

Am Nachmittag ging es zum Hauptsitz des weltbekannten Baumaschinenherstellers JCB in Rocester, Staffordshire. Zwischen beeindruckenden Maschinen, exklusivem Golfplatz und königlichem Besuch erhielten wir faszinierende Einblicke in das Unternehmen und seine glamourösen Verbindungen.

Golfturnier und eindrucksvoller Empfang

Schon beim Eintreffen überraschte uns eine eigens für uns gehisste Schweizer Flagge, ein perfekt gepflegter Golfplatz inklusive Wasseranlagen direkt neben der Firmenzentrale. Wie wir später erfuhren, hatte JCB diesen Golfplatz für rund 30 Millionen Pfund erworben und dort 2024 erfolgreich ein LIV Golf League Event veranstaltet. Aufgrund des grossen Erfolgs mit prominenter Beteiligung wird das Turnier 2025 erneut stattfinden.

Ein Millionster Backhoe-Loader und königlicher Besuch

Der Besuchereingang wurde eindrucksvoll durch zwei riesige Backhoe-Loader eingerahmt. Zusätzlich begeisterte uns die Ausstellung zur Partnerschaft von JCB mit Aston Martin in der Formel 1. Das Highlight des Tages war jedoch zweifellos der Rundgang durch die Fabrikation von JCB und die Feier zur Produktion des millionsten Backhoe-Loaders. Wir erfuhren zudem, dass im Februar der 80-jährige Geburtstag von JCB gefeiert wurde und zu diesem Anlass King Charles durch die Fabrikhallen geführt wurde. So durften auch wir uns wie Könige fühlen, als wir die Fabrikation der Baumaschinen besichtigten.

Check-in Birmingham

Nach zwei intensiven Unternehmensbesuchen trafen wir am späten Nachmittag in Birmingham ein. Es war Tag 2 unserer Reise und die Müdigkeit sass tief. Nach dem Check-in gönnten wir uns rund 90 Minuten Individualzeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Danach machten wir uns direkt auf den Weg zum Abendessen. Als wir im Anschluss durch die Stadt spazierten, waren die meisten Geschäfte bereits geschlossen.

Schlendern durch die Strassen

Die Strassen wirkten stellenweise etwas vernachlässigt. Leere Plastikflaschen, Essensverpackungen und Pappbecher lagen dort, wo man sie anscheinend nicht mehr bis zum nächsten Mülleimer tragen wollte. Zwischen ehrwürdigen Altbauten und modernen Zweckfassaden begegneten uns Menschen unterschiedlichster Herkunft. Besonders aufgefallen sind uns in der City bekannte Start-up-Namen wie WeWork, die wir bislang nur aus verschiedenen Modulen und theoretischen Fallstudien kannten. Nun standen wir plötzlich direkt vor dem Gebäude.

Ein Polizeiwagen rauschte mit Blaulicht an uns vorbei, ohne dass jemand Notiz nahm. Birmingham wirkte unruhig, vielfältig, ungeschönt. Eine Stadt, die Kontraste nicht verbirgt, sondern offen zeigt.

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