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WIng-Absolventin erzählt: IT Project Managerin Claudine Fuchs

7. Dezember 2025

Interview: Nina Ryser

Claudine Fuchs hat von 2020 – 2024 Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik FHNW studiert. Davor hatte sie eine Ausbildung als Informatikerin EFZ mit Schwerpunkt Systemtechnik abgeschlossen und dabei ihre Leidenschaft für technische Zusammenhänge, Projektarbeit und die strategische Ausrichtung von IT in Unternehmen entdeckt. Während des Studiums an der FHNW hat sie stets zwischen 60 und 80 Prozent gearbeitet und damit früh eine finanzielle Selbständigkeit aufgebaut. Die Kombination aus Berufspraxis und Studium hat es ihr ermöglicht, Theorie direkt in der Praxis anzuwenden und sich fachlich wie persönlich zu entwickeln.

Welchen Beruf übst du heute aus?

Ich arbeite als IT Project Managerin bei der UMB AG. Dort leite ich Kundenprojekte im Bereich IT-Services und begleite Unternehmen bei der Einführung moderner IT-Lösungen.

Wie hast du deinen ersten Job nach dem Studium gefunden?

Ich habe bereits während des Studiums im Projektumfeld gearbeitet, was mir den Einstieg erleichtert hat. Der Wechsel in meine jetzige Rolle ergab sich durch mein Netzwerk und durch Gespräche, die ich im Rahmen früherer Projekte geführt habe. Es war eine Kombination aus Erfahrung, guter Vorbereitung und dem richtigen Zeitpunkt.

Was war die grösste Überraschung, als du angefangen hast?

Kommunikation ist zentral. Technische Kompetenz ist wichtig, doch im Berufsalltag zeigt sich deutlich, dass Empathie einen entscheidenden Einfluss auf den Projekterfolg hat. Jede Person im Projektteam arbeitet unterschiedlich und stellt eigene Anforderungen an die Projektleitung. Diese Bedürfnisse früh zu erkennen und gezielt darauf einzugehen, ist eine tägliche Herausforderung, besonders in wechselnden Teams. Die Aufgabe besteht darin, diese unterschiedlichen Erwartungen so zu bündeln, dass alle auf das selbe Ziel hinarbeiten und das Projekt zu einem gemeinsamen Erfolg wird.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Welche Aufgaben fallen bei dir an?

Ein typischer Tag besteht aus Projektplanung, Abstimmungen mit Kundinnen und Kunden, der Koordination mit internen Fachspezialistinnen und -spezialisten sowie dem Lösen von spontanen Herausforderungen. Ich strukturiere Projektphasen, moderiere Meetings, priorisiere Aufgaben und stelle sicher, dass alle Beteiligten jederzeit informiert sind. Zudem darf ich Junior-Projektleiterinnen und -Projektleiter in ihre neue Rolle einführen und sie in ihrem Arbeitsumfeld gezielt unterstützen. Der Mix aus Technik, Organisation und Teamarbeit macht jeden Tag ab-wechslungsreich und fordernd.

Welche Inhalte aus dem Studium helfen dir heute im Beruf? Ist es eine spezifische Methode, ein spezifisches Projekt, an welches du dich zurückerinnerst?

Besonders hilfreich sind die Methoden aus dem Projekt- und Prozessmanagement sowie die Inhalte aus dem Change Management. Auch Statistik spielt eine zentrale Rolle, gerade in der IT. Sie ermöglicht präzise Datenanalysen, schafft ein Gesamtverständnis für technische und organisatorische Zusammenhänge und unterstützt Gespräche auf Augenhöhe mit dem Management. Der interdisziplinäre Ansatz des Wirtschaftsingenieurstudiums hilft mir dabei, komplexe IT-Themen ganzheitlich zu betrachten und strukturierte, umsetzbare Lösungen zu entwickeln.

Gab es Dinge, die du im Studium als wichtig empfunden hast, die im Job aber kaum eine Rolle spielten – und umgekehrt?

Einige theoretische Modelle sind im Alltag weniger präsent, weil man im Job eher pragmatische und situative Entscheidungen trifft. Dafür spielt Soft-Skill-Arbeit wie Moderation, Konfliktmanagement oder Stakeholder Handling eine viel grössere Rolle als ich gedacht hatte.

Gibt es einen Fehler, aus dem du besonders viel gelernt hast?

Zu Beginn wollte ich oft alles selbst im Griff haben und habe Aufgaben manchmal zu lange nicht abgegeben. Ich habe gelernt, dass gute Delegation nichts mit Kontrollverlust zu tun hat, sondern mit Vertrauen und klarer Kommunikation.

Was möchtest du den WIng-Studierenden mitgeben?

Meiner Erfahrung nach lohnt es sich, eurem künftigen beruflichen Umfeld immer wieder zu er-klären, was ihr studiert habt. In der Schweiz können sich viele noch wenig unter Wirtschaftsingenieurwesen vorstellen. Dabei seid ihr für Unternehmen enorm wertvoll. Macht deshalb deutlich, wozu ihr fähig seid und welches Wissen ihr mitbringt. So werden eure Stärken sichtbar und ihr könnt eure Rolle aktiv gestalten und Unternehmen einen klaren Mehrwert bringen.

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