Aus- & Weiterbildung, CAS Cybersecurity

Lean Startup als Instrument der digitalen Transformation

10. Juni 2020


Die Teilnehmenden dieses Lehrgangs werden zu Digital Change Agents ausgebildet, die mit agilem Vorgehen das Business unterstützen, motivieren und Hemmschwellen abbauen. Ausserdem schreiben unsere Absolventinnen und Absolventen einen Blogbeitrag. Dieser ist von
Marcos Magariños.

Die digitale Transformation bietet viele Chancen und bringt neue Geschäftsmöglichkeiten. Gleichzeitig stehen die Unternehmen vor vielen Herausforderungen: Wie soll das Geschäftsmodell entwickelt bzw. angepasst werden? Wie können Kunden und Kundinnen involviert werden? Wie bleibt die Produktentwicklung schnell und günstig? Hierfür bietet die Lean-Startup-Methode Lösungen an.

Grundidee
Eine weitreichende Vision und ambitionierte Ziele sollen mittels kurzer Zykluszeiten und der direkten Involvierung der Kundschaft erreicht werden. Im Vordergrund steht das rasche und experimentelle Testen von Lösungen anhand der Kundenbedürfnisse. Die Ergebnisse werden nach jedem Zyklus mit den Kunden gespiegelt und die gewonnenen Erkenntnisse direkt in den nächsten Lauf integriert. Die Grundidee ist aufzuklären, was die Kunden und Kundinnen wollen und wofür sie bereit sind, Geld zu zahlen. Das Geschäftsmodell wächst mit den gewonnenen Ergebnissen und wird optimal an die Kundenbedürfnisse angepasst.

Lean Startup Methode
Die Lean-Startup-Methode beruht auf diversen Komponenten aus dem Managementbereich. Ihre Wurzeln liegen in der Güterproduktion, bekannt als Lean Manufacturing, die Toyota für die Autoherstellung entwickelt hat. Das Ziel ist, Verschwendung zu eliminieren und schlanke Prozesse abzulaufen, so dass die Entwicklungs- und Produktionszeit reduziert wird.

Die Lean-Startup-Methode besteht aus einer kontinuierlichen Feedbackschlaufe mit folgenden Schritten: bauen, messen und lernen.

Bauen
Im ersten Schritt wird definiert, welches Produkt oder welche Leistung bereitgestellt werden muss. Hierfür werden Kundengespräche geführt, um das Bedürfnis zu verstehen und die Idee zu entwickeln. Dabei wird ein MVP (Minimum Viable Product) erstellt, ein minimales lauffähiges Produkt.

Messen
Als Nächstes gilt es zu prüfen, ob die gewünschte Wirkung des Produkts eingetroffen ist und die Bedürfnisse der Kunden und Kundinnen abgedeckt sind. Hierfür werden Messungen durchgeführt, die bereits im Schritt „Bauen“ definiert wurden. In der Regel werden wesentliche Aktionen und Handlungen über die gesamte Kundenreise gemessen. Wichtig ist hierbei, so wenig wie nötig und so viel wie möglich zu messen.

Lernen
Zuletzt gilt es die gewonnen Erkenntnisse zu analysieren. Dabei werden die getroffenen Annahmen validiert oder widerlegt. Die Ergebnisse fliessen in das Geschäftsmodell und die Produktidee wird entsprechend ergänzt. Das Ende des Zyklus ist gleichzeitig der Start des Nächsten. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für das nächste MVP.

Praxisbeispiele
Seit der Erarbeitung der Lean-Startup-Methode durch Eric Ries verwenden viele namhafte Unternehmen diese Methode. Untenstehend sind zwei Praxisbeispiele beschrieben.

Dropbox
Die Idee ist, einen sicheren und zuverlässigen Onlinespeicherplatz als Service anzubieten. Die Investoren waren nicht bereit zu investieren, solange keine aktiven Kunden bestehen. Wiederum fehlte Dropbox das Kapital, um das Produkt zu entwickeln und somit die Kundenakquise zu starten. Der Gründer entschied sich, ein MVP bestehend aus einem Video zur Funktion des Produkts und einer Landingpage für die Registrierung im Internet bereitzustellen. Bekanntlich waren nach wenigen Stunden bereits unzählige Anmeldungen erfolgt.

My Migros
Die Genossenschaft Migros Aare hatte die Idee, einen personalisierten Onlineshop für Lebensmittel in der Schweiz anzubieten. Aufgrund der Cumulus-Daten werden den Konsumenten und Konsumentinnen Bestellvorschläge bereitgestellt. Dadurch lässt sich der Einkauf einfach und rasch erledigen.

Durch die Anwendung der Lean-Startup-Methode konnten die Idee und das Geschäftsmodell mit den Kunden validiert werden.

Fazit
Die Lean-Startup-Methode ermöglicht es, experimentell neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dies ist ein wesentlicher Treiber der digitalen Transformation. Das Einsatzgebiet ist unternehmens- und branchenunabhängig. Dabei werden die Kundinnen und Kunden bereits zu Beginn involviert und somit ein Teil des Produkts.

Autor: Marcos Magariños

Literaturquellen

Buch, Lean Startup (Eric Ries, 2019 6. Auflage) – schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen

https://digitaleneuordnung.de/blog/lean-startup-methode

http://theleanstartup.com/principles

https://www.youtube.com/watch?v=7QmCUDHpNzE#action=share

https://www.innoarchitects.ch/de/blog/my-migros-der-erste-persoenliche-onlineshop-fuer-lebensmittel-der-mitdenkt-und-dein-leben-veraendert

Links

http://theleanstartup.com

https://www.innoarchitects.ch

https://www.dropbox.com

https://www.mymigros.ch

CAS Agile Leadership in IT

Persönliche Beratung

Sie würden sich gerne persönlich beraten lassen? Senden Sie ein E-Mail an martina.dallavecchia@fhnw.ch und vereinbaren Sie einen Termin.

Dozenten in diesem sehr praxisorientierten Lehrgang sind:

Martina Dalla Vecchia (FHNW, Programmleitung)
Frederik Thomas (FHNW, Programmleitung)
Ralf Asche ( Service Management Gate GmbH )
Lukas Fässler (FSDZ Rechtsanwälte & Notariat AG)
Martin König (Durchblick – Business Coach)
Markus Dobbelfeld (Search & Co.)

Schlagworte: Agile Leadership, Lean-Startup-Methode

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