Aus der Feldforschung

Ezgi Güvenç

An drei Institutionen der Deutschschweiz, an denen Lehrer*innen für den Kindergarten und die Unterstufe ausgebildet werden, waren die Feldforscherinnen für die erste Phase des Projekts TriLAN als «freundlich interessierter Schatten» unterwegs. Was genau ein «freundlicher interessierter Schatten» ist, wird nachfolgend geschildert.

Aber zunächst darf mit grosser Freude und ein bisschen Stolz gesagt werden, dass sich in diesen anspruchsvollen Corona-Zeiten insgesamt 19 Teilnehmer*innen für das Forschungsprojekt TriLAN gemeldet haben, um sich von den Feldforscherinnen während der drei Jahre des Studiums begleiten zu lassen. Das übertraf unsere Erwartungen.

Aber was ist eigentlich ein «freundlich interessierter Schatten»? Das sind unsere motivierten, flexiblen Feldforscherinnen, welche versuchten, in der ersten Feldphase regelmässig «live», ob vor Ort oder über “Distance Learning” mit dabei zu sein, um zu beobachten, zu notieren oder manchmal auch nachzufragen, was die Studierenden auf dem Weg in den Lehrberuf tun, was sie sagen, was sie gesagt bekommen oder was sie weiterbringt und was herausfordert. Unsere freundlich interessierten Schatten sind einfach dabei. Gestört haben sie dabei niemanden.

Immer dabei zu sein ist natürlich nicht möglich, deshalb statteten wir unsere Teilnehmer*innen zusätzlich mit der Smartphone-App «Metapholio» aus, dort werden Erlebnisse durchs Studium entweder als Audiodateien aufgesprochen oder schriftlich festgehalten. Erlebnisse, die die Studierenden gerade begeistern, irritieren oder Sorgen bereiten. Zu Beginn der Feldphase wurde mit allen Teilnehmer*innen ein narratives Eingangsinterview durchgeführt. In diesem wurde gefragt, wie sie sich dazu entschieden haben Lehrer*in zu werden, aber auch um zu verstehen, was für eine Rolle die Biografie und die Vorerfahrungen in diesen drei Jahren spielen werden.

In der ersten Feldphase setzten wir unseren Fokus auf die Anfangsphase. Wir versuchten dabei zu sein, als das Semester begann oder ein Praktikum startete, um zu verstehen, wie aus den Studierenden «richtige» Lehrer*innen werden. Ein langer Weg, aber der erste Schritt ist getan und die ersten Eindrücke und Daten sind soweit abgeschlossen. Jetzt steht auf dem Tagesprogramm, diese vielfältigen Erlebnisse, Eindrücke zu sichten, strukturiert abzulegen und vertieft zu untersuchen.

Die Feldphase ging im Januar mit den Praktika weiter. Die Studierenden waren zum ersten Mal über mehrere Wochen in der Schule oder im Kindergarten. Voller Zuversicht und Spannung freuen wir uns darauf, auch mit Semesterstart wieder mit im Feld zu sein.

Auf diesem Wege bedanken wir uns auch herzlich bei allen Studierenden, Dozierenden, Schulleitungen und Praxislehrpersonen, die uns den Feldzugang ermöglicht haben – Vielen Dank!    Wir halten Euch auf dem Laufenden… 

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