Schwierige Punktlandung: Das Abenteuer Praktikumsplätze

Tobias Leonhard

Stellt euch vor, Ihr fliegt diesen Gleitschirm, und müsst dabei aber – um nicht baden zu gehen – auf einem Boot landen. Je nach Grösse des Bootes kann man das schaffen, aber es wird extrem schwierig, wenn das Boot auf dem See mit hoher Geschwindigkeit herumfährt…

Ungefähr so könnt ihr euch unsere Aufgabe vorstellen, jedes Jahr den Bedarf und das Angebot zur Passung zu bringen, es steckt viel Abstimmungsbedarf dahinter. Hier sind ein paar Einblicke in die «Angebots»- und die «Nachfrage»-Seite:

Angebot und Nachfrage schwanken immer, und das nicht nur durch die Zahl der Neustudierenden, sondern auch dadurch, dass in einigen Kantonen Studierenden im dritten oder gar schon zweiten Studienjahr bereits begehrte Mitarbeitende in den Kindergärten und Schulen sind. Bis ein «Praktikum in eigener Anstellung» funktioniert – denn es soll ja trotzdem auch ein Praktikum sein – vergehen einige Wochen, manchmal auch erst nach den Sommerferien.

Im kommenden Studienjahr gibt es viele Praktika in eigener Anstellung, und vergleichsweise wenig Neustudierende. Das hat Konsequenzen: Der Bedarf an Praxislehrpersonen sinkt. Daran ändert auch die neue Studienvariante der Quereinsteigenden nichts, die zwar in Solothurn studieren, ihr erstes Praktikum aber auch in den anderen FHNW-Kantonen absolvieren können.

Im Aargau war früh klar, dass das Angebot höher ist als die Nachfrage, in BB und SO haben wir eine weitere Initiative gestartet, denn eure Angebote reichten zunächst nicht. Dank eurer Unterstützung wissen wir seit Montag: Es ist wieder einmal geschafft!

Doch die Freude währt nur kurz, denn es gibt nun in allen Kantonen einzelne Praxisplätze zu viel. Also leider nichts mit «Punktlandung».

Wie kann das sein? Es ist nicht einfach zu sagen, wie unsere Aufrufe wirken, wie viele Personen sie lesen, wie viele Schulleitungen tatsächlich im Kollegium fragen. Und unmöglich können wir immer nur eine Person fragen, bevor wir die nächste anfragen.

Wenn wir nun die Wahl haben, weil das Angebot etwas höher ist als der Bedarf, berücksichtigen wir vorrangig diejenigen PLP, die für diese Tätigkeit formell qualifiziert sind, bzw. sich aktuell in der Qualifizierung befinden. Weiterhin berücksichtigen wir die PLP prioritär, die sich für Basis- und Fokuspraktikum gemeldet haben, schlicht weil wir mit diesen flexibler planen können. Bei Überzahl versuchen wir, den Praxisplatz für Studierende eines anderen Hochschulstandorts einzusetzen, die Möglichkeiten sind durch die Reisezeiten jedoch sehr begrenzt.

Schlussendlich wird es einzelne Praxislehrpersonen geben, deren Praxisplatz nicht besetzt werden wird. Wir bitten dann um euer Verständnis, es kann im kommenden Jahr schon wieder ganz anders aussehen. Und jede Entscheidung, die wir diesbezüglich treffen, wird sorgfältig und entsprechend der oben genannten Kriterien abgewogen. Bleibt uns so oder so gewogen, denn es macht immer Sinn, dem eigenen Nachwuchs Unterstützung anzubieten.  

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