Kirsten Boie: Alhambra

Boston reist zusammen mit einer Gruppe Jugendlicher nach Granada und besucht dort die berühmte Alhambra. Er findet die Bauten zwar wunderschön, aber solch historische Sachen interessieren ihn nicht wirklich. Bis er eine Kachel im Palast berührt. Plötzlich befindet er sich im Jahr 1492. Er erlebt die Lebensumstände und Wirren jener Zeit hautnah, das Zusammenleben der verschiedenen Religionen, die grosse Angst der Juden oder die Bedrohung der Mauren durch die Christen. Bald schon gerät Boston selbst in ernste Schwierigkeiten. Offensichtlich sieht er einem Erzherzog sehr ähnlich, er wird verwechselt und soll nun die Infantin Johanna heiraten. Boston findet aber auch Freunde: Tariq und Salomon, beide sind als Muslim bzw. Jude selbst bedroht, und stehen ihm in dieser fast ausweglosen Situation bei. Zu guter Letzt schafft es Boston zurück in die Gegenwart. Er ist um viele Erfahrungen und vor allem Erkenntnisse reicher geworden.
Kirsten Boie bringt Lesenden diese spannende, auch für die Gegenwart prägende Zeit näher. Und dies mit einer in jeder Beziehung packenden Geschichte. Es ist nicht nur der abenteuerliche Plot, es sind auch die interessanten Hauptfiguren, wie etwa die Darstellung der Infantin Johanna als starke, belesene Frauenfigur. Mit solchen Büchern wird Geschichte erlebbar und interessant und es werden viele Bezüge zur Gegenwart deutlich. Für Lesende ab 12 Jahren, auch für Erwachsene. 432 Seiten.
Kirsten Boie: Alhambra. Oetinger 2007 / 2022. ISBN, Taschenbuch: 978-3-7512-0322-7
Rezension: Maria Riss