Loes Riphagen: Komm mit, kleiner Frosch

Ein öder Tag nimmt eine spannende Wendung, als Frosch Max und sein Papa einen Brief bekommen. Es ist eine Konzerteinladung zu Papa Froschs Lieblingsband «Die Quaker». Leider war die Postschnecke mal wieder zu langsam mit der Auslieferung: Das Konzert findet bereits in wenigen Stunden statt. Also nichts wie los! Auf dem Weg zum Konzert bleibt Frosch Max immer wieder stehen: Er beobachtet einen kopfüber krabbelnden Käfer, hüpft in eine zum Plantschen einladende Pfütze oder findet einen Stock, der wie ein Krokodil aussieht. Papa Frosch reagiert darauf stets mit: «Komm mit, kleiner Frosch! Das Konzert fängt gleich an!» Zum Spielen ist keine Zeit, zum Staunen ist keine Zeit, zum Zählen von Luftblasen… Schnapp! Vor lauter Eile achtet Papa Frosch nicht auf die Umgebung und wird fast von einem Hecht verschluckt. Ob all der Aufregung verpassen die beiden das Konzert. Das ist ihnen aber egal. Viel wichtiger ist, dass sie einander haben. Auf dem Nachhauseweg nimmt sich Papa Frosch Zeit, um die Sterne zu bestaunen, dem Klang der Eule zu lauschen und die kopfüber krabbelnden Käfer zu beobachten.
Manchmal ist man so sehr auf ein Ziel fokussiert, dass man all die kleinen Glücksmomente auf dem Weg dorthin übersieht. Die Illustrationen betonen die inhaltliche Aussage: Zahlreiche Details, für deren Entdeckung man sich Zeit nehmen muss, verstecken sich in den Bildern. So lassen sich beispielsweise im Zuhause von Frosch Max und seinem Papa ein Poster der Frösche-Rockband «die Quaker», Liednoten des «The Frog Songs» und eine «Papa ist der Beste»-Tasse finden. Die häufige Verwendung von direkter Rede sowie in die Illustrationen eingebettete lautmalerische Elemente. machen das Erzählen und Vorlesen besonders reizvoll. Aufgrund der kurzen Sätze eignet sich das Bilderbuch auch als Lektüre für LeseanfängerInnen.
Loes Riphagen: Komm mit, kleiner Frosch. Aus dem Niederländischen von Eva Schweikart. Fischer Sauerländer 2025. ISBN 978-3-7373-7429-3
Rezension: Laura Koch