Shaping the Invisible World: Digitale Kartografie als Werkzeug des Wissens
Kuratiert von Christine Schranz, Co-Leiterin am Institut Integrative Gestaltung | Masterstudio der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW und Boris Magrini, Kurator am HeK (Haus der elektronischen Künste Basel.
Kuratiert von Christine Schranz, Co-Leiterin am Institut Integrative Gestaltung | Masterstudio der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW und Boris Magrini, Kurator am HeK (Haus der elektronischen Künste Basel, untersucht die Ausstellung «Shaping the Invisible World» anhand von Kartografie die Repräsentationsformen der Karte als Werkzeug zwischen Wissen und Technologie. Die gezeigten Künstler*innen verhandeln in ihren Werken die Bedeutung der Karte als Massstab einer digitalen, technologischen und globalen Gesellschaft. Mit den technologischen Mitteln unserer Zeit zeigen sie Bilder und Territorien unseres Planeten, die neue Möglichkeiten für die Kommunikation und Navigation eröffnen und den Weg ebnen, unsichtbare Welten zu gestalten.
Waren Landkarten einst einer herrschenden Elite vorbehalten, ermöglichen und erzeugen sie heute vielfältige subjektive Perspektiven auf die Welt. In einer von visueller Kultur geprägten, hoch vernetzten Gesellschaft, lassen Informationstechnologien die Vervielfältigung und Verbreitung über etliche Medien und soziale Kanäle zu – eine Vielfalt, die unsere Weltsicht zunehmend prägt und unsere Identität, Beziehungen und Interaktionen mit unserer Umgebung bestimmt. Durch diese Perspektive erzählen zeitgenössische Karten persönliche Geschichten, die Kreativität und Selbstinszenierung in den Vordergrund stellen. Das Medium der Karte wird zum Massstab einer digitalen, technologischen und globalen Gesellschaft und gibt Auskunft über deren Zustand. Heutige Karten stellen nicht nur dar, sondern dokumentieren, verhandeln und visualisieren auch subjektive Weltbilder. Aber sind solche Karten demokratischer? Wer profitiert von diesen selbstbestimmten Produktionen und was sind ihre Folgen?
Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich Christine Schranz in ihrer Forschung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW. Ihr Wissen und ihre Erkenntnisse dazu sind im Austausch mit Boris Magrini in die Ausstellung «Shaping the Invisible World» eingeflossen: Diese bewegt sich im Spannungsfeld zwischen subversiver Kartografie und digitalem Mapping und beleuchtet die Faszination für Karten hinsichtlich deren Potential zur Demokratisierung von Wissen.
Die gezeigten Künstler*innen – Above&Below, Tega Brain & Julian Oliver & Bengt Sjölèn, James Bridle, Persijn Broersen & Margit Lukacs, Bureau d'études/ Collectif Planète Laboratoire, fabric | ch, Fei Jun, Total Refusal (Robin Klengel & Leonhard Müllner), Trevor Paglen, Esther Polak & Ivar Van Bekkum, Quadrature und Jakob Kudsk Steensen – schaffen spektakuläre Panoramen und virtuelle Szenerien, um über die kulturellen Auswirkungen der digitalen Technologien auf unser Verständnis der Welt nachzudenken.
Shaping the Invisible World
Digitale Kartografie als Werkzeug des Wissens
Ausstellung
03.03 – 23.05.2021
HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
Freilager-Platz 9
4142 Münchenstein/Basel
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis So, 12 – 18 Uhr
Öffentliche Führungen: jeden Sonntag um 15:00 Uhr auf Deutsch
Weitere Infos hek.ch