Potentialanalyse für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Produktion bei Endress+Hauser Flow
Künstliche Intelligenz birgt enormes Potenzial für die Produktion – das zeigt eine aktuelle Analyse der FHNW in Zusammenarbeit mit Endress+Hauser Flow. Der veröffentlichte Fachartikel und ein praxisnahes Bewertungsmodell liefern konkrete Ansätze für den erfolgreichen KI-Einsatz in der Industrie.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung rückt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) auch in der industriellen Produktion zunehmend in den Fokus. Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht das Potenzial von KI-Anwendungen in der Produktion bei Endress+Hauser Flow, einem führenden Hersteller von hochwertigen Durchflussmessgeräten. Die Analyse dient als strategische Grundlage für die Identifikation von Effizienzsteigerungen und nachhaltiger Prozessoptimierung mittels KI-Technologien.
Trotz des grossen Potenzials wird KI bei Endress+Hauser Flow bislang kaum genutzt. Gleichzeitig steht das Unternehmen vor der Herausforderung, grosse Datenmengen effizient zu verarbeiten und seine Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen. Das Projekt setzt genau hier an: KI soll als Schlüsseltechnologie identifiziert und bewertet werden, um Produktionsprozesse intelligenter, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit möglicher KI-Anwendungen zu untersuchen und strategisch sinnvolle Einsatzfelder zu definieren.
Muss-Ziele:
Klärung der Begrifflichkeiten „Wirtschaftlichkeit“ und „Künstliche Intelligenz“
Analyse bestehender KI-Anwendungen in ausgewählten Produktionsbereichen
Entwicklung eines Entscheidungsbaums zur Bewertung von KI-Potenzialen in unterschiedlichen Abteilungen
Visualisierung und strukturierte Bewertung der Erkenntnisse
Wunsch-Ziele:
Identifikation weiterer Potenziale im Projektverlauf
Verfassen eines wissenschaftlichen Fachartikels zur Veröffentlichung
Ergebnisse
Die durchgeführte Analyse hat ergeben, dass KI in der industriellen Produktion insbesondere in der Qualitätssicherung, Prozessautomatisierung und Produktionsplanung hohe Wertschöpfungspotenziale bietet. Anwendungen wie automatisierte Fehlererkennung mittels Computer Vision, prädiktive Instandhaltung sowie KI-gestützte Materialflusssteuerung versprechen sowohl eine höhere Effizienz als auch geringere Betriebskosten. Auf Basis einer systematischen Bewertung (u. a. mittels Nutzwertanalyse) wurden besonders wirtschaftlich attraktive Anwendungsfelder identifiziert.
Ein zentraler Teil der Projektarbeit war die Veröffentlichung der Ergebnisse in Form eines Fachartikels in der Technischen Rundschau (Ausgabe 6/2025). Die Publikation trägt wesentlich zur Sichtbarkeit des Projekts in der Fachöffentlichkeit bei und stellt die wichtigsten Erkenntnisse im nationalen Innovationsdiskurs zur Verfügung. In der Analyse wurde zudem ein „Technology Radar“ entwickelt, der die relevantesten KI-Technologien für 2025 priorisiert und konkrete Handlungsempfehlungen für produzierende Unternehmen ableitet.
Die Ergebnisse des Projekts bilden die Grundlage für konkrete Umsetzungsprojekte in ausgewählten Produktionsbereichen von Endress+Hauser Flow. Geplante Folgeprojekte (z. B. P8/P9) sollen die Entwicklung und Integration spezifischer KI-Anwendungen in der Praxis vorantreiben.
Darüber hinaus zeigt der veröffentlichte Fachartikel, dass Unternehmen mit datengetriebenem Denken, strukturiertem Datenmanagement und gezielter Weiterbildung von Fachkräften entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen können. Die Kombination aus Technologieeinsatz und menschlicher Expertise wird in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle spielen – insbesondere im Hinblick auf personalisierte Fertigung, nachhaltige Produktion und eine resiliente Industrie 4.0.
Auftraggeber | Endress+Hauser Flow |
Ausführung | |
Dauer | 6 Monate |
Projektteam | Lukas Brunner (Projektleiter), Prof. Markus C. Krack (Advisor FHNW) |