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30.10.2019 | Hochschule für Soziale Arbeit, Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement

Wie steht es um die Digitalisierung in Organisationen des Sozialbereichs?

Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW hat im Auftrag des Vereins sozialinfo.ch eine Studie durchgeführt, die das Ziel verfolgte, den Bedarf der sozialen Institutionen in der Schweiz bezüglich technologischem Wandel zu erkennen. In den Gesprächen mit Vertretenden der sozialen Organisationen wurde das Verständnis von Digitalisierung und deren Umsetzung in der Organisation erfragt.

Ein Mann steht vor einer Wand, auf der Transformation geschrieben steht.

Die Befragung zeigt zwei zentrale Faktoren auf, welche für die Organisationen und deren digitale Transformation von Bedeutung sind. Erstens ist die Unterstützung der Leitung bei digitalen Vorhaben entscheidend. Je stärker die Leitung einer Organisation hinter den Projekten steht, desto weiter entwickelt ist die Organisation. Ein zweiter wichtiger Faktor für die Realisierung von Projekten ist die Finanzierungssicherheit. Die notwendigen Ressourcen müssen durch die Leitung zur Verfügung gestellt werden. Die Ressourcen umfassen sowohl finanzielle Mittel als auch Arbeitszeit. Die Leitung ist daher in einer Organisation der Motor, welcher Entwicklungen vorantreiben kann.

Die Studie zeigt zudem, dass Organisationen im Sozialbereich beim Thema Digitalisierung häufig reaktiv tätig sind. Sie antizipieren Herausforderungen, welche in der Praxis an sie gestellt werden, und versuchen darauf adäquate Antworten zu finden. Das bestehende Technologiedefizit führt jedoch dazu, dass in den Organisationen häufig Insellösungen gefunden werden. Diese sind teilweise nicht kompatibel mit anderen Geschäftsprozessen oder den Prozessen anderer Organisationen. Der Konkurrenzdruck, vor allem bei privaten Organisationen im Sozialbereich, führt dazu, dass Innovationen als Investitionen gesehen werden, welche möglichst nicht mit anderen geteilt werden.

Innovationen gehen auch nur selten über das «allgemein Denkbare» hinaus. Sie umfassen allenfalls die Schnittstellen zu Klientinnen und Klienten oder die Vereinfachung von internen Abläufen durch die Digitalisierung von Dokumenten. Weiterführende Innovationen sind nur selten erkennbar. Wenn der Sozialbereich sein Defizit bei der Digitalisierung aufholen möchte, so wären vermehrte Kooperationen und die Bildung von Think Tanks sinnvoll.

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