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Alters-Survey

Soziale Beziehungen im Alter

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Um der demografischen Alterung unserer Gesellschaft nicht unvorbereitet zu begegnen, muss man altersbezogene Zusammenhänge erkennen und verstehen. Forschende der FHNW haben deshalb ältere Menschen in der Nordwestschweiz umfassend befragt und damit eine solide Datengrundlage für weitergehende Projekte gelegt.

Schweizerinnen und Schweizer leben lange. Doch wie verbringen sie die zweite Hälfte ihres Lebens? Wie knüpfen über 50-Jährige soziale Kontakte, mit wem treffen sie sich? Von wem bekommen sie Hilfe und wem helfen sie selbst? Diese Fragen sind wichtig. Denn die Antworten darauf helfen, die Herausforderungen der alternden Gesellschaft nicht nur zu verstehen, sondern auch Chancen darin zu sehen. Deshalb haben Manuela Schicka und ihr Team im Rahmen der Strategischen Initiative «Alternde Gesellschaft» den Alters-Survey entwickelt und dabei von 1200 älteren Menschen Antwort bekommen.

Ihr Fragebogen bestand aus rund zwanzig Fragen zu den Themenbereichen «Wahrnehmung des Alter(n)s», «Lebensqualität und Gesundheitszustand» sowie «Soziale Beziehungen und persönliche Unterstützung». Die Forschenden wollten insbesondere herausfinden, in welchem Masse ältere und älter werdende Menschen Hilfe und Unterstützung aus ihren sozialen Netzwerken erhalten.

Ein wechselseitiges Geben und Nehmen

Die Ergebnisse zeigen: Nur knapp die Hälfte der Befragten hat in den vergangenen zwölf Monaten wenigstens eine Art von Unterstützung erhalten. Dazu gehören körperliche Pflege, praktische Hilfe im Alltag sowie finanzielle oder emotionale Unterstützung. Demgegenüber war die eigene Hilfsbereitschaft der über 50-Jährigen gross: Etwa Dreiviertel von ihnen haben anderen Menschen geholfen, darunter auch Kindern und Enkelkindern. Besonders die Partnerinnen oder Partner der Befragten haben Hilfe empfangen oder gegeben. Darauf folgte die Unterstützung durch die eigenen Kinder. Aber auch Nachbarn wurden genannt. Am häufigsten werden die Älteren mit Ratschlägen, Beistand oder durch Zuspruch unterstützt. Daneben werden sie durch Hilfe im Haushalt, bei Reparaturen und administrativen Aufgaben entlastet. Die Befragung zeigte zudem, dass die Teilnehmenden in einem Wechselverhältnis von Geben und Nehmen in ihrem Umfeld leben. Lediglich in puncto finanzieller Unterstützung sowie bei der körperlichen Pflege haben die älteren Menschen mehr geleistet als bekommen.

Frauen sind generell öfter Bezugsperson als Männer. Das gilt auch für die Kinder der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, denn die Töchter sind im Leben der Eltern präsenter als die Söhne. Dennoch werden sowohl Töchter als auch Söhne von ihren Eltern gleichermassen unterstützt.

Ausweitung auf die ganze Schweiz

Einige der erhobenen Daten aus dem Alters-Survey sind in ein anderes Projekt der FHNW, den Alters-Atlas, eingeflossen. Beide Projekte werden im Rahmen des Nationales Innovationsnetzwerkes «AGE-NT – Alter(n) in der Gesellschaft» mit anderen Schwerpunkten bis 2020 weitergeführt und auf die gesamte Schweiz ausgedehnt. Hierbei wollen die Forscher untersuchen, wie ältere Menschen wohnen und wie sie digitale Technik nutzen.
Hier erhalten Sie mehr Informationen.

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