Dynamische Emphasen

    Mozarts und Beethovens persönliche Hervorhebungen von Dynamik-Bezeichnungen in ihren Klavierautographen

    Dieses einjährige Forschungsprojekt widmet sich den Feinheiten dynamischer Notation in Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethovens Manuskripten von Klavierwerken. Details wie einfache oder doppelten Unterstreichungen einzelner Dynamikbezeichnungen beziehungsweise unterschiedliche Abkürzungs- oder Ausschreibungsweisen werden in Urtextausgaben nicht dargestellt und aus musikwissenschaftlicher Sicht oft als belanglos betrachtet. Für einen Interpreten sind solche intentionellen Hervorhebungen seitens des Komponisten, mögen sie noch so spontan und damit inkonsistent sein, jedoch durchaus von Interesse.
    Nach einer Katalogisierung der verschiedenen Hervorhebungsstrategien von Mozart und Beethoven in denjenigen Klavierwerken, von denen Autographen zugänglich sind, sollen sie in ihrem musikalischen Kontext am Instrument erforscht werden und so zur Formulierung informierter Hypothesen über die jeweilige Motivation solcher persönlicher Schreibgewohnheiten oder sogar -strategien führen.

    Externe Experten wie der ausgewiesene Kenner Beethovenscher Autographen, Dr. Michael Ladenburger (Bonn) oder Spezialisten der Aufführungspraxis des betreffenden Repertoires auf den Instrumenten der Zeit Andreas Staier (Köln) und Robert Levin (Harvard) werden das aus Prof. Claudio Martinez Mehner und Dr. Camilla Köhnken bestehende Kernteam bei der Auswertung der verschiedenen dynamischen Herausstellungen unterstützen. 

    Am Anfang des Wintersemesters 2025/26 ist eine erste Präsentation der Zwischenergebnisse im Rahmen eines colloquium48-Vortrags geplant, im Januar 2026 wird ein Schlussworkshop unter Mitwirkung von Klavierstudierenden mit Abschlusskonzert stattfinden.

    Forschungsschwerpunkt

    Performing Sources

    Forschungsteam

    Dr. Camilla Köhnken, Prof. Claudio Martinez Mehner

    Projektdauer

    Februar 2025 – Januar 2026

    Finanzierung

    Maja Sacher-Stiftung