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8.11.2022 | Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel

«Songs to Sound Worlds». Mit Geschichten Welten zum Erklingen bringen – Master-Symposium Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW

Das Master-Symposium des Instituts Kunst Gender Natur (IAGN) der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW widmet sich vom 10. bis 11. November Künstler:innen und Denker:innen, deren Arbeit sich mit der Bedeutung des Nacherzählens und der Neuinterpretation von Geschichten und Mythen befasst, die Identität und Gender mit all ihren ökologischen und spektralen Verstrickungen intakt halten. Das Symposium ist öffentlich. Eine Teilnahme ist sowohl vor Ort wie auch per Livestream möglich.

In Erinnerung an Etel Adnan

Das Erzählen von Geschichten über Identität und ihre vielen Avatare ist in jüngerer Zeit wieder verstärkt in den Fokus der Theorie gerückt. Seien es Autofiktionen, die sowohl die zeitgenössische Literatur als auch die bewegten Bilder beherrschen, oder digitale Technologien, die uns jeden Tag dazu bringen, uns selbst darzustellen, indem wir uns für ein bestimmtes Publikum aufschreiben.

Seit der Erfindung des Buchdrucks haben solche Techniken und ihre spezifischen narrativen Möglichkeiten bestimmte Fiktionen des Selbst gefördert, in denen über die eigene radikale Subjektivität in einer kollektiven Welt nachgedacht wird, wo für Widerstand, Experimente, Kollektivität und Nicht-Normativität oft wenig Raum vorhanden ist.

Das Master-Symposium «Songs to Sound Worlds, Stories to Rewrite Them: On Gender, Storytelling, and Myth» des Instituts Kunst Gender Natur (IAGN) der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW bringt vom 10. bis 11. November nicht nur Welten zum Erklingen, sondern schreibt auch deren Geschichten neu.

Das von Chus Martínez, Institutsleiterin IAGN, und Quinn Latimer, Studiengangsleiterin MA am IAGN, moderierte Symposium versammelt Beiträge von renommierten Künstler:innen und Denker:innen aus der ganzen Welt (Bahamas, Barbados, Frankreich, Haiti, Jamaika, Kosovo, Nepal, Palästina, Pakistan, Senegal, Südafrika, Trinidad, Uganda, USA, Usbekistan und Zypern), die gemeinsam über die Themenbereiche Gender, Storytelling und Mytho-Historiographien reflektieren werden.

Zur Thematik des Symposiums stellt Chus Martínez fest: «Eine nach Gerechtigkeit strebende Gesellschaft muss in der Lage sein, durch die Sprache – die oft patriarchalisch und einschränkend ist – an die Vergangenheit anzuknüpfen, mit einem Auge und einem Ohr für eine nicht-binäre Zukunft. Von der Sprache hängt ab, ob wir in der Lage sind, nicht-hegemoniale Welten zu erzählen, in denen wir uns zurechtfinden, uns identifizieren und das Verlangen nach einer Veränderung wecken können.»

Sich kritisch und virtuos mit der Welt auseinanderzusetzen, heisst sie aus solchen mythischen und anti-hegemonialen Positionen zu erzählen und damit neu zu erschaffen. Es bedeutet, sich mit kolonialen Geschichten und neokolonialen Realitäten auseinanderzusetzen sowie mit deren Verleugnung angestammter und spekulativer Wahrnehmungs- und Gestaltungsweisen eben dieser Welt.

Das Symposium ist dem Andenken an die kürzlich verstorbene libanesisch-amerikanische Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan (1925–2021) gewidmet.

«Songs to Sound Worlds, Stories to Rewrite Them: On Gender, Storytelling, and Myth» setzt die halbjährliche Reihe von Master-Symposien am Institut Kunst Gender Natur (IAGN) der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW fort, die 2018 mit «Promise No Promises!» begann und deren jüngste Ausgabe unter dem Titel «Ages of Receivership: On Generous Listening» im Frühjahr 2022 stattfand.

In den Master-Symposien werden aktuelle künstlerische Praktiken untersucht und im Kontext zeitgenössischer Fragestellungen artikuliert, seien sie politisch, theoretisch, ökologisch, emotional, linguistisch oder anders.

Master-Symposium «Songs to Sound Worlds, Stories to Rewrite Them: On Gender, Storytelling, and Myth»

Im Rahmen der Symposiumsreihe Gender and Equality in the Arts

10. – 11. November 2022, 10.00 – 17.15 Uhr
Institut Kunst Gender Natur HGK FHNW, Basel
On-site und online
Aula D 1.04, Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Basel

Mit Beiträgen von Jumana Emil Abboud, Bani Abidi, Ruanne Abou-Rahme and Basel Abbas, Christian Campbell, Astrit Ismaili, Saodat Ismailova, Acaye Kerunen, Tessa Mars, Marie Hélène Pereira, Sheelasha Rajbhandari and Hit Man Gurung, Tracey Rose, Kara Springer und Françoise Vergès

Moderiert von Chus Martínez und Quinn Latimer
Wissenschaftliche Mitarbeit: Marion Ritzmann

Das Symposium ist öffentlich und findet auf Englisch statt.
Weitere Informationen und Programm: dertank.ch
Livestream 10. – 11. November 2022

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