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9.2.2022 | Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik

Visionen, planerische Stringenz und Nachhaltigkeit: Neue Professorin für Analyse, Entwurf und Konstruktion bringt zukunftsorientierte Impulse

Friederike Kluge - Architektin mit eigenem Büro, Lehrende mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Diversität, Gründungsmitglied von Countdown 2030 - verstärkt das Institut Architektur der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW ab März als Professorin für Analyse, Entwurf und Konstruktion.


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Ab März wechselt Friederike Kluge von der Fachhochschule in Konstanz an Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und freut sich auf diese neue Herausforderung: «Mich interessiert die Frage, wie das Bauen in der Zukunft aussieht. Der status quo kann langfristig nicht funktionieren. Meine Hoffnung und mein Ziel sind deshalb, in der Forschung und zusammen mit den Studierenden Lösungen zu finden, wie wir das Bauen in Zukunft gestalten können. Klimaneutrales und klimapositives Bauen müssen fokussiert angegangen werden, stets unter Beachtung von biologischer Diversität. So geht es beispielsweise im ersten Jahr darum, junge Menschen an das Fachgebiet Architektur heranzuführen, ihnen die Grundthemen zu vermitteln und dennoch Raum für Entwicklung und Kreativität zu lassen. Diese Spannung zwischen fixen, z.B. physikalischen Grössen, die unumstösslich sind, und Veränderung, welche für eine nachhaltige Zukunft unerlässlich ist, interessiert mich und ich freue mich darauf, diese an der FHNW gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen zu erforschen und weiterzuentwickeln. Immer mit dem Ziel, architektonisch qualitätsvolle Gebäude zu schaffen»

Friederike Kluge studierte Architektur an der Universität Karlsruhe und sammelte an der Professur für Gebäudelehre und Entwerfen, Prof. Daniele Marques, und am Institut für Bildende Künste, Prof. Stephen Craig, erste Erfahrungen in der Lehre. Neben dem Architekturstudium absolvierte sie das fachübergreifende Begleitstudium «Angewandte Kulturwissenschaften» mit dem Ziel, Gebäude zu entwerfen, die das Wissen vieler Fächer zusammenführen und gleichzeitig einen eigenen, unverkennbaren Charakter besitzen.

Während ihrer fünfjährigen Arbeit bei Buchner Bründler Architekten in Basel konnte sie unter anderem am Schweizer Pavillon für die Expo in Shanghai 2010 arbeiten, sowie als Projekt- und Bauleiterin am Wohnhaus «Bläsiring» in Basel.

Seit 2012 selbständig, gründete sie Anfang 2014 zusammen mit Meik Rehrmann das Büro «Alma Maki» in Basel. Gemeinsam vertreten sie die Ansicht, dass Architektur dazugewinnt, wenn sie von der ersten Skizze bis zur Baufertigstellung einen ganzheitlichen Prozess darstellt und die architektonische Grundidee in den Details noch erkennbar ist. Um dies bestmöglich kontrollieren zu können, setzt das Büro die geplanten Projekte, wenn möglich, auch handwerklich um und wurde für diese Herangehensweise 2018 mit dem ersten Preis des «Schweizer Foundation Award» ausgezeichnet.

Seit 2013 vermittelt Frederike Kluge ihre Überzeugung der konzeptuell-entwerferischen, darstellerischen und auch gebauten Stringenz u.a. im Rahmen eines Lehrauftrags an der Professur für Architektur und Konstruktion, Annette Spiro, ETH Zürich und seit 2019 an der HTWG Konstanz, wo sie die Fächer Baukonstruktion und Entwerfen konsequent auf den Themenschwerpunkt Nachhaltiges Bauen ausrichtete. So organisierte sie beispielsweise einen Workshop mit dem Titel «Das architektonische Detail in Zeiten der Klimakrise». In der Folge gründete sich die Gruppe «Countdown 2030» . Die Gründungsidee war, einen Leitfaden zu entwickeln und eine Countdownuhr über dem Architekturmuseum zu installieren, welche die Architekturbranche darauf sensibilisiert, beherzte Maßnahmen in der Architekturpraxis zu ergreifen und eine zukunftsfähige Baukultur zu entwickeln. Die Gruppe hat mittlerweile über 50 aktive Mitglieder, veranstaltet Workshops, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen, ist beteiligt an Jurys und in städtischen Gremien aktiv, publiziert zu verschiedenen Themen Beiträge in Fachzeitschriften und wurde für seine Tätigkeit mit dem «Faktor 5 Publikumspreis» und mit einer Nominierung für den Swiss Art Award ausgezeichnet.

Das Institut Architektur freut sich ausserordentlich, dass eine solch engagierte und zukunftsorientierte Persönlichkeit gewonnen werden konnte.

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