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17.11.2022 | Fachhochschule Nordwestschweiz

Die FHNW beteiligt sich an der Erforschung der sozialen Folgen von Covid-19

Im Rahmen des Programms «Covid-19 in der Gesellschaft» werden drei Forschungsprojekte an der FHNW gefördert: eines an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW und zwei an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW.

Die Covid-19-Pandemie und die Massnahmen zu ihrer Bekämpfung waren von intensiven gesellschaftlichen Diskussionen und Auseinandersetzungen geprägt. Hochschulen der FHNW beteiligen sich nun an der Erforschung der sozialen Dimension der Pandemie und ihrer Folgen mit dem Ziel, Behörden, Politik sowie privaten und öffentlichen Institutionen Wege für die Bewältigung von Pandemien aufzuzeigen.

Die drei Projekte wurden aus über 220 Projektanträgen bewilligt, die im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Covid-19 in der Gesellschaft» (NFP 80) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) eingegangen sind und werden bis 2026 mit je 465'000 bis 485'000 Franken unterstützt. Die drei Vorhaben an der FHNW widmen sich den neuen Organisationsformen der Arbeitswelt, den Generationenbeziehungen sowie den Reichweiten der Hilfsangebote, die während der Pandemie entstanden sind.

Faire Regeln für das Homeoffice

Das Vorhaben «The new normal – How to design and implement new work arrangements that are fair and satisfy employees’ needs» von Michaela Knecht, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, untersucht, wie Unternehmen damit umgehen, dass für viele Mitarbeitende eine vollständige Rückkehr an der Arbeitsplatz nach den Homeoffice-Erfahrungen der Pandemie, nicht mehr vorstellbar ist. Welche Richtlinien werden von den Angestellten als fair empfunden und erlauben es, gleichzeitig die Unternehmensziele zu erreichen? Dieser Frage geht das Projekt in Zusammenarbeit mit Forscher*innen der Universität Neuchâtel nach. Die Erkenntnisse sollen Unternehmen helfen, Arbeitssettings zu gestalten, die die Leistung der Arbeitnehmenden fördern und als fair wahrgenommen werden.

Beziehungen zwischen den Generationen

Unter der Leitung von Alexander Seifert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Integration und Partizipation der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, erforscht das Projekt «Intergenerational cohesion during Covid-19 and beyond» die Kontakte zwischen den Generationen während der Pandemie, vor allem zwischen älteren Menschen über 65 Jahren und jüngeren Menschen. Sowohl diese Kontakte als auch diejenigen innerhalb der verschiedenen Generationen waren während der Pandemie stark von den Kontaktbeschränkungen geprägt. Ausserdem wurden die Pandemie und die Schutzmassnahmen von den jeweiligen Generationen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Welche Effekte dies auf den generationellen Zusammenhalt hatte, will das Projekt in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule und vier Praxisorganisationen aus der Schweiz klären.

Staatliche und nicht-staatliche Hilfen

In Kooperation mit der HES-SO Wallis untersucht Matthias Drilling, Professor am Institut für Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, die staatlichen und nichtstaatlichen Hilfen, die als Reaktion auf die Pandemie entstanden sind. In der Schweiz waren zwischen 1 und 1,7 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen – in Form von finanzieller Hilfe, Nahrungsmittelhilfe oder anderer Grundversorgung. Der größte Teil dieser Hilfe wurde auf lokaler Ebene von humanitären Organisationen, Stiftungen und Kirchen sowie von Privatpersonen geleistet, die damit Lücken füllten, die die staatlichen Behörden nicht schliessen konnten. Das Projekt geht der Frage nach, wie diese Hilfen konkret organisiert waren und vor allem auch, welche Personen in der aktuellen Krise nicht erreicht wurden. Dabei sollen Empfehlungen für die Praxis formuliert werden. Das Projekt kooperiert mit fünf Schweizer Hilfswerken, mit den zwei wichtigsten nationalen Gratis-Lebensmittelverteilern, regionalen Organisationen, die seit Beginn der Pandemie mit betroffenen Menschen arbeiten, sowie den Sozialämtern der Städte Lausanne, Basel und Lugano.

Weitere Informationen

Informationen zu den Forschungsvorhaben erteilen die jeweiligen Projektleitenden. Mehr Informationen zum NFP 80 «Covid-19 in der Gesellschaft» finden Sie auf der Website des Nationalen Forschungsprogramms: https://www.nfp80.ch/

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