Mit Techunternehmen an einem Tisch
An der ersten Summer School Baden 4.0 entwickelten Studierende innovative Lösungen für regionale Techunternehmen. Ilaria De Matteis hat die Challenge angenommen und Überraschendes erlebt.
Wie könnte die Patientenreise während einer Therapie angenehmer gestaltet werden? Wie bestimmte industrielle Fertigungsschritte verbessert werden? Das waren zwei der Aufgaben, über die sich zwölf Studierende an der Summer School Baden 4.0 eine Woche lang beugten. Das neuartige, interdisziplinäre Bildungsformat, Ende August zum ersten Mal durchgeführt, brachte Studierende mit führenden Technologieunternehmen der Region Baden an einen Tisch. Zwölf Studierende erarbeiteten reale Aufgabenstellungen des Turbolader-Herstellers Accelleron, des Ingenieur-Dienstleisters cross-ING (Park Innovaare) und von Varian (Siemens Healthineers).
«Ich habe gelernt, nicht nur die technische Seite zu sehen, sondern auch Partner, Netzwerke und deren Zusammenarbeit einzubeziehen.»
«Es ging darum, die Studierenden praxisnah auf die Herausforderungen der Industrie vorzubereiten. Es ging aber auch darum, den Firmen frische Impulse und Inspiration für innovative Lösungsansätze zu liefern», sagt Mitorganisator Raphael Markstaller von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.
Die Studierenden gingen ausserdem der übergeordneten Frage nach, wie in der Region Baden ein dynamisches Business-Ökosystem aussehen könnte. Organisiert wurde die Summer School von der FHNW, der ABB Technikerschule in Kooperation mit Partnern der Initiative Baden 4.0.
Ilaria De Matteis, Maschinenbau-Studentin an der Hochschule für Technik und Umwelt FHNW, war dabei. Im Rahmen ihres Studiums konnte sie die Summer School als Blockmoduls «Business und Innovation Ökosystem Design im Kontext von Baden 4.0» belegen.
Ilaria, was hat dich an der Summer School gereizt?
Mich interessierte das breite Themenfeld. Damit hatte ich in meinem Maschinenbaustudium bisher kaum zu tun. Ich wollte herausfinden, wie Technik, Wirtschaft und Innovation zusammenhängen. Besonders spannend fand ich die Chance, praxisnah mit Unternehmen an realen Fragestellungen zu arbeiten.
Es gab drei Challenges zu lösen. Wie wurdet ihr vorbereitet?
Am Anfang stellte sich jedes Unternehmen vor und erklärte die jeweilige Aufgabe. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt, um an den Lösungen zu arbeiten und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Bei zwei Challenges konnten wir sehr selbstständig vorgehen, bei Varian (Siemens Healthineers) wurden wir enger betreut.
Ihr habt die Unternehmen auch besichtigt.
Ja, wir konnten die Firmen besuchen und bekamen einen direkten Einblick in ihre Arbeit und die Arbeitsabläufe vor Ort. Dadurch wurde die jeweilige Challenge greifbarer und wir verstanden besser, vor welchen Herausforderungen die Firmen stehen. Die Besichtigungen haben die Aufgabenstellungen also klarer und interessanter gemacht.
Zusätzlich ging es darum, vernetzt in Business-Ökosystemen zu denken. Wie hast du diese Aufgabe erlebt?
Es geht darum, starke regionale Kompetenzen besser zu vernetzen, um die Innovationskraft zu steigern. Dieser Ansatz war für mich neu. Ich habe gelernt, nicht nur die technische Seite zu sehen, sondern auch Partner, Netzwerke und deren Zusammenarbeit einzubeziehen. Es war spannend zu merken, wie komplex solche Systeme sind und wie wichtig es ist, über den eigenen Bereich hinauszudenken.
Was hast du von der Summer School mitgenommen?
Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt, besonders jenseits meines eigentlichen Studienfachs. Wir haben uns innert kürzester Zeit in den interdisziplinären Teams zusammengefunden und entdeckten dabei spannende, ungeahnte Perspektiven. Faszinierend war zu erleben, wie durch die Kombination verschiedener Hintergründe völlig neue, kreative Lösungen entstehen.
Braucht es Vorwissen für die Summer School?
Nein, spezielles Vorwissen braucht es nicht. Es reicht, wenn man offen ist und Interesse mitbringt.


