Wie können wir zusammen leben? Diese Frage steht hinter den Projekten und Diskursen am Institut HyperWerk. Das „Wir“ bezieht sowohl menschliche als auch nichtmenschliche Akteur*innen der gelebten Mitwelt ein. Wie können wir – also Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien und Maschinen – auf dieser Erde miteinander leben?
Ob in Gerechtigkeitsdebatten, bei Konflikten zu Nachhaltigkeit, Teilhabe, Ernährung, Digitalisierung, Migration oder Pflege: Im „Zusammen-Leben“ sieht das HyperWerk die Herausforderung für Gegenwart und Zukunft. Die Studierenden entwickeln die Fähigkeit gesellschaftliche Transformation mitzugestalten und aktiv an ihrer Mitwelt teilzuhaben. HyperWerker*innen befassen sich mit einem breiten Themenspektrum, lernen aus aktuellen Debatten und experimentieren in selbstinitiierten Projekten. Gestaltung definiert sich dabei als die räumliche und zeitliche Anordnung sozialer Beziehungen. Die Studierenden gestalten, exemplarische Antworten, spekulative Modelle, radikale Vorschläge und alternative Möglichkeiten in einer sich verändernden Welt.
Als Student*in am HyperWerk gilt es, Freiheit auszuhalten. Die Freiheit, den eigenen Weg zu finden, und die Freiheit, in einer Gemeinschaft zusammenzuarbeiten und Beziehungen einzugehen. Selbstorganisation und Eigeninitiative sind aktive Bestandteile des Studiums.
Auf ihrem individuellen Lernweg eignen sich die Studierenden Organisationsstrategien an und erproben Dokumentations-, Präsentations- und Visualisierungstechniken – von Text und Illustration, Fotografie und Film über Virtual Reality hin zu multimedialen und experimentellen Formaten. Sie bauen versierte Handlungs- und Verhandlungskompetenzen auf, die ihre persönlichen Begabungen fördern. Im Angebot der Workshops suchen sie sich die für sie passenden Angebote gemäss ihren eigenen Zielen aus. Dabei werden sie durch ein intensives Mentoring begleitet – dieser regelmässige Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden bildet eine wichtige Konstante während des gesamten Studienverlaufs.
Informationen zum Studium
HyperWerker*innen sind engagiert und nehmen ein hohes Mass an Eigenverantwortung wahr. Sie haben keine Angst vor kreativen Freiräumen und arbeiten sowohl individuell als auch in gemeinsamen Teams. Die Themen am Institut reichen dabei von Kulturanthropologie, Mikroarchitektur, Zukunftsfähigkeit und Stadtentwicklung über Gender Studies, Mediation, Virtual Reality und FabLabs bis hin zu Robotik und Transhumanismus.
Welche Talente besitze ich ? Wie lässt sich etwas Grosses anstossen ? Welche Methoden ermöglichen gemeinsames Handeln und geteilte Ressourcen ? Wie entwickle ich eine Idee und überführe sie in ein Konzept und schliesslich in ein Produkt oder ein Projekt? Und wie wird der Prozess dorthin strukturiert, nach innen und aussen kommuniziert und umgesetzt ?
Die Studierenden am HyperWerk beschäftigen sich beobachtend, dokumentierend und forschend mit diesen Fragen. Sie bauen Kompetenzen auf, die mit ihren eigenen Interessen und Begabungen in Verbindung stehen. Sie erwerben darüber hinaus die Fähigkeit, in interdisziplinären Teams gestalterische Prozesse zu initiieren und zu leiten. Dies können sie schon während des Studiums in eigenen Projekten oder in realen Auftragssituationen erproben. HyperWerker*innen erlernen verschiedene Techniken, um die eigene Haltung in Wort und Bild zu fassen und ihr Anliegen zu kommunizieren. Dabei gewinnen sie an Sicherheit, ihre Projekte und Vorhaben auf öffentlichen Veranstaltungen oder anderen Plattformen vorzustellen. Nach dem Studium kennen HyperWerker*innen ihre innere Motivation und wissen was sie antreibt. Sie verfügen über eine grosse Analysefähigkeit, können kritisch reflektieren, kontextualisieren und in einem Team agieren.
Das Jahr am HyperWerk ist in sechs Module gegliedert, die den Zyklus eines idealtypischen Gestaltungsprozesses abbilden. Innerhalb eines Moduls werden wöchentlich mehrere Workshops angeboten, an denen die Studierenden aller drei Jahrgänge teilnehmen können. Um eine grosse Bandbreite des aktuellen Wissens und Könnens zu vermitteln, werden Spezialist*innen, Expert*innen, Künstler*innen, Designer*innen sowie Praktiker*innen als Workshopleitende und Gastdozierende aus einem regionalen bis internationalen Netzwerk eingeladen. Damit am HyperWerk auf die Interessen der aktuell Studierenden und wichtige Themen schnell reagiert werden kann, werden die Jahresthemen von den Studierenden und von Dozierenden in einer intensiven Recherche- und Debattenphase entwickelt. Daran richtet sich das gesamte HyperWerk aus und schafft so einen Studiengang, der sich konstant weiterentwickelt und aktualisiert. Während die Module und Workshops inhaltliche Schwerpunkte setzen, arbeiten Studierende parallel dazu an eigenen und kollektiven Projekten. Sie ermöglichen das konzentrierte Arbeiten über einen längeren Zeitraum hinweg und den Wissensaustausch unter den Studierenden. Am HyperWerk lernen Studierenden miteinander und voneinander. Welche Workshops im jeweiligen Modul besucht und welche Projekte angegangen werden, wird im persönlichen Mentoring besprochen. Die Vision eines individuellen Lernprozesses, der die Interessen und Bedürfnisse jedes einzelnen Studierenden fördert, kann so realisiert werden. Der regelmässige Dialog zwischen Mentor*in und Student*in definiert die zentrale Schnittstelle zwischen den Studierenden und den Lehrenden. So entwickelt sich eine Kultur des Austauschs, des Vertrauens und der Verbindlichkeit, die den Studierenden eine begleitete Reflexion und konstruktiv-kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Interessensgebieten, Studieninhalten und Lernfortschritten bietet.
Das Studium am HyperWerk befähigt zu Reflexion und kritischer Mitgestaltung gesellschaftlicher Transformationsprozesse. Dazu werden eigenständige berufliche Positionen eingenommen. Ehemalige Studierende ergreifen mit dem Abschluss Initiativen: Sie gründen zum Beispiel eine Organisation, einen Verein oder ein Unternehmen, arbeiten in einer Agentur, in der Beratung, in einer Kultur- oder Bildungsinstitution – oder sie setzen ihre akademische Ausbildung im Bereich der Gestaltung fort.
In Bezug auf berufliche Aussichten sprechen Ehemalige vor allem den folgenden drei Aspekten der Ausbildung am HyperWerk eine hohe Relevanz zu: neue Arbeitsfelder eröffnen, Prozesse gestalten und mit Personen zur potenziellen Zusammenarbeit vernetzen.
Die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW bietet mit ihren modernsten Ateliers und den zentralen Campus.Werkstätten, Foto-Studio und Broadcast ideale Bedingungen, um traditionelle handwerkliche Techniken mit hochtechnischem Know-how zu verbinden. Darüber hinaus wird allen Studierenden ein eigener Arbeitsplatz in den grossräumigen Ateliers zur Verfügung gestellt.
Am HyperWerk finden Studierende neben dem inhaltlichen Austausch auch die nötige Infrastruktur, um ihre Ideen und Projekte zu realisieren. Damit erste Entwürfe und Modelle gebaut und getestet werden können, stehen eine institutseigene Werkstatt, ein umfangreiches technisches Lager und ein selbstverwalteter Arbeitsraum zur Verfügung, in dem rund um die Uhr gearbeitet werden kann.
In der Werkstatt warten diverse Handmaschinen für Holz- und Metallbearbeitung und viele Handwerkzeuge, Roboter, 3D-Drucker und Platinenprinter, eine kompakte CNC-Fräse, leistungsstarke Computer, Messgeräte und viel Kleinkram darauf, entdeckt zu werden. Studierende, die für ein Projekt in die Film- und Tonwelt eintauchen wollen, können ein Audiostudio und Videoschnittplätze nutzen.
Das am HyperWerk vorhandene Lager mit VR-Equipment, Foto- und Videokameras, Projektoren, Computern, Monitoren, Licht- und Ton-Elektronik, Kabeln, Steckern, Adaptern und vielen sehr speziellen Dingen bietet Zugang zu raren wie auch neuesten Geräten.
Organisatorisches
Hier finden Sie ausführliche Informationen rund um die Bewerbung, Anmeldung und Zulassung zum Studium.
Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Institut HyperWerk Prof. Matthias Böttger Leitung Institut HyperWerk Freilager-Platz 1 Postfach 4002 Basel
Institut HyperWerk
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Hochschule für Gestaltung und KunstInstitut HyperWerk, Ateliergebäude: A 2.16Oslo-Strasse 34142 Münchenstein b. Basel