Nummer60080LeitungClemens Holzer Fachhochschule Solothurn NordwestschweizECTS7.0UnterrichtsspracheDeutschStandardbezugEntscheide über die Herstellverfahren und die zugehörigen Prozesse sind in jedem produzierenden Unternehmen von grosser Tragweite, da sie sowohl für den kommerziellen Erfolg der Produkte als auch für den wirtschaftlichen Erfolg des produzierenden Betriebes von ausschlaggebender Bedeutung sind. Sie beeinflussen zum einen in hohem Masse Produktionskosten und Investitionsentscheide, zum anderen beeinflussen sie aber auch Funktionalität und Qualität der Erzeugnisse wesentlich.
Aus diesen Gründen gehört es mit zu den zentralen Aufgaben von WirtschaftsingenieurInnen, Konzepte für Produktionsprozesse zu entwickeln, zu beurteilen und Verfahren auszuwählen. Dies setzt einen breiten Überblick über die heute verfügbaren Verfahren und Prozesse, aber auch ein Grundverständnis über die Funktion einer produzierenden Einheit voraus.Zielsetzung1. Die Studierenden sind in der Lage, für ein gegebenes Produkt den Herstellprozess zu analysieren, die prozessbestimmenden Parameter zu erkennen und mit Hilfe von Fachspezialisten den detaillierten Prozess zu gestalten. Dies unter gegebenen technischen, qualitativen, funktionellen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen.
2. Die Studierenden sind in der Lage, Prozesse/Verfahren charakteristischen Prozesstypen zuzuordnen. Dadurch gewinnen sie einen technischen und wirtschaftlichen Überblick - mit Kennwerten. Dies dient als Basis für eine optimale Prozessgestaltung.
3. Die Studierenden sind in der Lage, die direkten Herstellungskosten für ein gegebenes Bauteil/Halbzeug/Teilprozess-Element (z.B. Waschpulver) - in Abhängigkeit von der Produktionsmenge - abzuschätzen. Hinweis, Ergänzung: unter "Bauteilen" werden auch Softwareprodukte verstanden.
4. Die Studierenden können die für die Herstellung eines Produktes benötigten Anlagen und Maschinen bestimmen und die erforderlichen Investitionskosten abschätzen. Dies nach entsprechender Einarbeitung in die verfahrensspezifischen Details.
5. Die Studierenden können die für einen bestimmten Prozess notwendigen Anlagen spezifizieren, evaluieren, Lasten/Pflichtenhefte erstellen oder solche auch bezüglich Zweckmässigkeit beurteilen.
6. Die Studierenden können einen Arbeitsplatz oder eine Kette unter ergonomischen und MTO Gesichtspunkten gestalten und beurteilen.
7. Die Studierenden können in einer Fertigungskette den technisch, wirtschaftlich und sozial sinnvollen Grad der Automatisierung bestimmen und beurteilen.Inhalt- Prozessorientierte Typisierung der Produktion, Sortimentsanalysen, Segmentierung
- Produktionskonzepte, Planungsgrundlagen, Gestaltung von Herstellprozessen
- Technologien, Verfahren und Prozesse in Metall- und Kunststoffverarbeitung, Elektronik, Lebensmittel, Pharma: Möglichkeiten und Grenzen, Kosten, Ökologie
- Betriebsmittel: Evaluation von Anlagen, Maschinen, Werkzeugen. Investitionskostenrechnung
- Montage, Verpackung, Produktkennzeichnung
- Ermittlung der Herstellkosten
- Arbeitsgestaltung und Automatisierungskonzepte
- Qualitätssicherung, Arbeitsicherheit, UmweltschutzPrüfungsleistungzwei schriftliche Prüfungen jeweils zum Semesterende