Probleme der Sicherheit und Zuverlässigkeit
Die Komplexität soziotechnischer Systeme nimmt stetig zu. Dazu tragen insbesondere auch die Digitalisierung und der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz bei. Entsprechend grösser wird das Risiko, mit welchem wir als Gesellschaft konfrontiert sind. Zur Gewährleistung der Sicherheit und Zuverlässigkeit soziotechnischer System ist es unerlässlich, die Entstehung von Unfällen und anderen unerwünschten Ereignissen psychologisch fundiert zu verstehen. Eine differenzierte Sicht darauf ist Voraussetzung für eine sicherheitsförderliche Gestaltung risikoreicher soziotechnischer Systeme (wie z.B. Luftfahrt, Verkehr, Medizin, etc. ). Entsprechende Theorien, Modelle und Konzepte werden im Modul eingeführt und anwendungsorientiert diskutiert.
Psychologisches Fachwissen
Studierende kennen (Wissen):
- grundlegende psychologische Theorien und Modelle zu Sicherheit und Zuverlässigkeit (Ereignisentstehung, Sicherheitskultur, Sicherheitsmanagement).
- grundlegende, auf die Sicherheit und Zuverlässigkeit bezogenen Theorien und Konzepte der Mensch-Technik Kombination (insbesondere mit Bezug auf KI).
Studierende können (Fähigkeit):
- Praxissituationen vor dem Hintergrund der Theorien, Modelle und Konzepte beschreiben und erklären.
Studierende (Haltung):
- können verschiedene Paradigmen der Sicherheit und Zuverlässigkeit (v.a. SafetyI/II) unterscheiden und kritisch reflektieren.
Interdisziplinarität:
Studierende können (Fähigkeit):
- Theorien, Modelle und Konzepte der Sicherheit und Zuverlässigkeit wie auch deren Anwendung auf Praxissituationen gegenüber Personen ohne psychologische Vorbildung nachvollziehbar und überzeugend kommunizieren.
Transfer:
Studierende können (Fähigkeit):
- vor dem Hintergrund der Theorien, Modelle und Konzepte Anwendungsbeispiele beschreiben und erklären.
Kritisches Denken:
Studierende (Haltung):
- können vor dem Hintergrund verschiedener Paradigmen der Sicherheit und Zuverlässigkeit (v.a. SafetyI/II) Ereignisentstehung kritisch reflektieren.
Ambiguität:
Studierende (Haltung):
- können mit Einschränkungen von und mit Widersprüchlichkeiten zwischen verschiedene Theorien, Modelle und Konzepte Sicherheit und Zuverlässigkeit umgehen.
Gesellschaftliche Verantwortung:
Studierende (Haltung):
- können dazu beitragen, dass Sicherheit und Zuverlässigkeit in seiner Komplexität differenziert(er) verstanden wird (als Voraussetzung für die Gestaltung sichererer soziotechnischer Systeme)..
Zunehmende Komplexität soziotechnischer Systeme
- Ironies of AI and Autonomy
- Natural Decision-Making (NDM)
- AI Decision Support: Explainable AI vs. Evaluative AI
- Trust in AI
Sicherheitswissenschaftliche Theorien
Modelle der Ereignisentstehung
Safety-I vs. Safety-II
Sicherheitskultur
Sicherheitsmanagement
Vorlesung
keine
Eine aktive Teilnahme wird erwartet.
Note 1-6 (halbe Noten)
Basis (Weitere Literatur im Semesterprogramm des Moduls):
- Endsley, M.R. (2023): Ironies of artificial intelligence, Ergonomics, DOI: 10.1080/00140139.2023.2243404
- Hollnagel, E. (2004). Barriers and Accident Prevention. Surrey: Ashgate.
- Ritz, F. (2015. Betriebliches Sicherheitsmanagement. Stuttgart: Shäffer-Poeschel.