Methoden und Anwendung der Netzwerkforschung
In einer zunehmend vernetzten Welt wird die Fähigkeit, Beziehungen systematisch zu analysieren und Schnittstellen zwischen Menschen, Gruppen und Systemen zu gestalten, immer wichtiger. Dieses Modul vermittelt, wie sich mit Methoden der Netzwerkforschung Beziehungen analysieren, Muster erkennen und fundierte Entscheidungen treffen lassen. Es werden die Grundlagen von Vernetzung und Netzwerken vermittelt, die sich auf verschiedene komplexe Systeme von soziale Netzwerken bis zu digitalen Strukturen anwenden lassen. Interdisziplinär und praxisnah bereitet es die Studierenden darauf vor, in einer vernetzten Welt wirksam zu denken und zu handeln.
Fachkompetenzen:
Psychologisches Fachwissen:
Die Studierenden verstehen zentrale Theorien der Sozialpsychologie, Systemtheorie und Organisationspsychologie im Kontext der Netzwerkforschung (Ebene Wissen).
Interdisziplinarität:
Sie wenden dieses Wissen interdisziplinär an (Ebene Haltung), um Problemstellungen theorie- und praxisbezogen zu analysieren und weiterzuentwickeln (Ebene Fähigkeit).
Methodenkompetenzen:
Forschung:
Die Studierenden kennen sozialwissenschaftliche Methoden der Netzwerkanalyse und kombinieren diese mit psychologischen Fragestellungen (Ebene Wissen).
Analyse und Evaluation:
Sie planen und führen eigene Projekte durch, reflektieren methodisch fundiert und nutzen Analyse- und Evaluationsverfahren zur Lösung komplexer Aufgaben (Ebene Fähigkeit).
Selbstkompetenzen:
Entscheiden und Ambiguität:
Die Studierenden übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Lernen (Ebene Haltung), gehen reflektiert mit Unsicherheit um und treffen fundierte Entscheidungen in komplexen Situationen (Ebene Fähigkeit).
Professionelles Selbstverständnis:
Sie fördern ihre Fähigkeit zur selbständigen, strukturierten und kreativen Arbeit in interdisziplinären Kontexten (Ebene Fähigkeit).
Sozialkompetenzen:
Kommunikation:
Die Studierenden reflektieren ihr Networking-Verhalten (Ebene Wissen) und wenden Erkenntnisse der Netzwerkforschung auf eigene und berufliche Kontexte an (Ebene Fähigkeit).
Gesellschaftliche Verantwortung:
Sie kommunizieren adressatengerecht (Ebene Wissen), handeln kollaborativ (Ebene Fähigkeit) und übernehmen Verantwortung für eine nachhaltige Gestaltung sozialer Beziehungen (Ebene Haltung).
- Einführung in Geschichte, Paradigmen und Anwendungsfelder der Netzwerkforschung
- Theoretische Grundlagen: Soziale Netzwerke in Psychologie, Soziologie und Systemtheorie
- Methodische Grundlagen der Netzwerkanalyse (quantitativ und qualitativ)
- Strukturmerkmale und Dynamiken von Netzwerken (z. B. Zentralität, Kohäsion, Cluster)
- Analyse persönlicher Netzwerke: Reflexion individueller Beziehungsstrukturen
- Organisationale Netzwerkanalyse und Beratungskonzepte
- Netzwerktheorie in Coaching und Intervention: Anwendung im psychosozialen Kontext
- Ethische und forschungspraktische Aspekte der Netzwerkanalyse
- Anwendung einer Analyse- und Visualisierungssoftware für relationale Daten
Kontaktstudium:
- Vortrag / Impuls durch Dozierenden
- Praktische Übungen mit Auswertungs- und Visualisierungssoftware
- Fallbeispiele
- Erfahrungsaustausch und Diskussion im Plenum
- Coaching in Gruppen
Begleitetes und individuelles Selbststudium:
- Literaturstudium
- Internetrecherche zu Methoden und Anwendungsfeldern
- Planung, Durchführung, Auswertung und Reflexion eines Netzwerkprojekts (Gruppenarbeit)
Keine
Eine aktive Teilnahme wird erwartet.
Note 1-6 (halbe Noten)
Jansen, D. (2003). Einführung in die Netzwerkanalyse: Grundlagen, Methoden, Forschungsbeispiele (2. erweiterte Auflage). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09875-1
