MA23 Alter als soziales Problem? – Zur Aktualität eines Handlungsfeldes der Sozialen Arbeit

    Nummer
    0023
    Leitung
    Christine Matter, Klaus Schroeter
    ECTS
    3.0
    Unterrichtssprache
    Deutsch
    Lehr- und Lernmethode
    Vorlesungen, Lektüre, Gruppenarbeit, Diskussion
    Leistungsnachweis
    Semesterarbeit, Präsentation
    Bibliographie
    Aner, Kirsten; Karl, Ute (Hg.) (2020). Handbuch Soziale Arbeit und Alter. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS. / Aner, Kirsten; Schroeter, Klaus R. (Hg.) (2021). Kritische Gerontologie. Eine Einführung. Stuttgart: Kohlhammer. / Ferraro, Kenneth F. (2018). The Gerontological Imagination. An Integrative Paradigm of Aging. New York: Oxford University Press. / Schroeter, Klaus R./Vogel, Claudia/Künemund, Harald (Hg.) (2021). Handbuch Soziologie des Alter(n)s. Wiesbaden: Springer Reference.
    Leitidee
    Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Altersproblematik im Gefolge des gesellschaftlichen Strukturwandels von einer individuellen und sozialfürsorgerischen zu einer allgemein sozialen und gesellschaftlichen Problematik gewandelt. Das Alter wurde zur grossen gesellschaftlichen Herausforderung, die auf alle Gesellschaftsbereiche ausstrahlt und auch die Soziale Arbeit vor neue Aufgaben stellt. Vor diesem Hintergrund hat sich auch das Selbstverständnis von Sozialer Arbeit gewandelt. Soziale Arbeit ist nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftlich organisierte Hilfe und hat neben den individuellen Problemlagen immer auch die strukturellen Bedingungsfaktoren im Blick.Soziale Arbeit ist a) zum einen ein Praxisfeld, i.S. eines Arbeits- und Berufsfeldes, das Beratung, Unterstützung und Hilfe anbietet, b) zum anderen eine sozial- und handlungswissenschaftliche Dis-ziplin mit eigenen Theorien und Methoden und c) zudem auch ein soziales Feld oder soziales Sys-tem, das nach eigenen Logiken und Regeln funktioniert.In dem hier beschriebenen Modul soll die So-ziale Altersarbeit als ein spezifisches Praxisfeld im sozialen Feld der Sozialen Arbeit näher bestimmt und auf ihre Strukturen, Deutungen und Handlungen hin erschlossen werden.Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Altersproblematik im Gefolge des gesellschaftli-chen Strukturwandels von einer individuellen und sozialfürsorgerischen zu einer allgemein sozialen und gesellschaftlichen Problematik gewandelt. Das Alter wurde zur grossen gesellschaftlichen Her-ausforderung, die auf alle Gesellschaftsbereiche ausstrahlt und auch die Soziale Arbeit vor neue Auf-gaben stellt. Vor diesem Hintergrund hat sich auch das Selbstverständnis von Sozialer Arbeit gewan-delt. Soziale Arbeit ist nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftlich organisierte Hilfe und hat neben den individuellen Problemlagen immer auch die strukturellen Bedingungsfaktoren im Blick.Soziale Arbeit ist a) zum einen ein Praxisfeld, i.S. eines Arbeits- und Berufsfeldes, das Beratung, Unterstützung und Hilfe anbietet, b) zum anderen eine sozial- und handlungswissenschaftliche Dis-ziplin mit eigenen Theorien und Methoden und c) zudem auch ein soziales Feld oder soziales Sys-tem, das nach eigenen Logiken und Regeln funktioniert.In dem hier beschriebenen Modul soll die So-ziale Altersarbeit als ein spezifisches Praxisfeld im sozialen Feld der Sozialen Arbeit näher bestimmt und auf ihre Strukturen, Deutungen und Handlungen hin erschlossen werden.
    Modulinhalte
    Entstehung & Entwicklung: Ausgehend von den frühen Entwicklungen der Chicago School und der Gründung der ‚Social Gerontology‘ in den Nachkriegsjahren wird die Entstehung der Sozialen Altersarbeit in den USA und Europa nachgezeichnet. Konsolidierung & Erschütterung: Es wird aufgezeigt, wie das Alter als ein wissenschaftlich zu erforschendes und zu bearbeitendes Problem definiert und der sozialwissenschaftliche Schwerpunkt der Altersforschung zunächst auf die ‚soziale Anpassung im Alter‘ gelegt wird und sich mit der Kritischen Gerontologie alsbald vermehrte Stimmen gegen das ‚aging enterprise‘ erhoben. Innovation & Interdisziplinarität: Thematisiert wird, wie nach dem Paradigmenwechsel von der kurativ-versorgenden zur partizipativen Altenarbeit und dem Aufkeimen der zwei Alterskulturen des Dritten und Vierten Alters ein gesteigertes Bestreben interdisziplinärer und multiprofessioneller Kooperationen Platz griff. Dabei wird zu zeigen sein, wo die Abgrenzungen zu und die Berührungspunkte mit anderen Berufen und Disziplinen (u.a. Gesundheits- und Pflegeberufe, Soziale Gerontologie) liegen und was den eigentlichen ‚Kern‘ der Sozialen Altersarbeit ausmacht. Ambivalenzen & Risiken: Schliesslich wird zu hinterfragen sein, welche Hoffnungen, Risiken und Ambivalenzen die moderne Gesellschaft mit ihren Beschleunigungen und Innovationen für alte Menschen hervorruft. Moderne Vorstellungen vom ‚Healthy Aging’, ‚Human Enhancement‘, ‚Life Tra-cking‘ und ‚Quantified Self‘ bis zum ‚Smart Home‘ in der digitalisierten Welt changieren zwischen utopischen Heilsversprechungen und dystopischen Überwachungsängsten. Welche sozialen Inklusionen und Exklusionen sind damit verbunden? Wie reagiert die Soziale Altersarbeit darauf? Diesen und ähnlichen Fragen soll in diesem Modul nachgegangen werden.
    Fach- und Methodenkompetenz
    - Historisch-systematisches Wissen und Theorien der Sozialen Arbeit: Sie kennen die Reichweite und Relevanz von Theorien der So-zialen Arbeit und sind in der Lage, die Kontroversen zwischen den Theorien kritisch zu reflektieren, den aktuellen (auch englischsprachigen) Fachdiskurs zu verfolgen und einen eigenen Standpunkt zu entwickeln. / - Soziale Probleme und Lebenslagen: Sie verfügen über vertieftes und spezialisiertes Wissen im Bereich soziale Probleme und deren Bearbeitung im internationalen Vergleich sowie über vertieftes und spezialisiertes Wissen über die Adressatinnen und Adressaten und deren Lebens- und Konfliktbewältigung.
    Professionskompetenz
    Fähigkeit zu forschen: Sie können Daten der Fragestellung und dem Gegenstand angemessen mithilfe von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden erheben und auswerten, die Ergebnisse darstellen wie auch in ihrer Reichweite kritisch beurteilen und damit einen Beitrag zur Analyse und zum Verständnis von sozialen Problemlagen wie auch deren Bearbeitung leisten.