BA314 «Sich im Denken orientieren!» – Philosophie und Soziale Arbeit

    Nummer
    00314
    ECTS
    3.0
    Methodik und Didaktik
    Referate, Übungen, Gruppenarbeiten
    Leistungsnachweis
    Aktive Teilnahme und Referat
    Empfehlung
    BA105 Lebenslagen, soziale Probleme und Unterstützungssysteme
    Literatur
    Arendt, Hannah (1998). Das Urteilen. Texte zu Kants Politischer Philosophie. München: Piper.
    Fricker, Miranda (2023). Epistemische Ungerechtigkeit. Macht und die Ethik des Wissens. München: C.H. Beck.
    Habermas, Jürgen (1998). Der philosophische Diskurs der Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
    Haslanger, Sally (2021). Der Wirklichkeit widerstehen. Soziale Konstruktion und Sozialkritik. Berlin: Suhrkamp.
    Honneth, Axel (2018). Anerkennung. Eine europäische Ideengeschichte. Berlin: Suhrkamp.
    Kant, Immanuel (2016). Schriften zur Metaphysik und Logik 1. Bd. V. Berlin: Suhrkamp.
    Leitidee
    In ihrem Anspruch, Begriffe und Kategorien zu bestimmen, mit denen die Welt beschrieben und beurteilt werden kann, leistet die Sozialphilosophie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Sozialen. Dabei geht es sowohl um Begriffe, mit denen (a) Vielfalt und Differenzen beschrieben werden können, hierzu gehören etwa Begriffe wie Zugehörigkeit, Grenze, Ausgrenzung, Partizipation, Würde, Fremdheit, Macht, Herrschaft oder Identität; (b) mit denen die Pluralität menschlicher Tätigkeiten erfasst werden kann, etwa mit Begriffen wie arbeiten, lieben, kämpfen, handeln, denken und urteilen; und (c) mit denen Massstäbe zur Beurteilung des Sozialen und des Politischen bereitgestellt werden, beispielsweise mithilfe von Begriffen wie Anerkennung, Respekt, Freiheit, Gerechtigkeit, Verantwortung oder Vertrauen. Diese Begriffe sind zentral für die Soziale Arbeit, da in ihnen normative Orientierungen und ethische Grundhaltungen zum Ausdruck kommen, in denen Menschen, und zwar sowohl als Einzelne als auch in Bezug auf soziale Beziehungsgefüge, Orientierung in ihrer Lebensgestaltung finden. Der Anspruch «Ich will verstehen!» – den Hannah Arendt als Grund für ihre wissenschaftliche Tätigkeit angibt – kann daher auch als eine zentrale, professionelle Leitidee für die Soziale Arbeit begriffen werden. Er bildet die motivationale Grundlage für die menschliche Praxis des «sich im Denken orientieren» (Kant).
    Modulinhalte
    Im Modul werden ausgewählte philosophische Begriffe vorgestellt und in ihrer Bedeutung für die Soziale Arbeit diskutiert. Darüber hinaus werden Kenntnisse und Fähigkeiten zu Verfahren und Methoden der philosophischen Gesprächsführung vermittelt.
    Selbstkompetenz
    Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
    Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
    Sozialkompetenz
    Fähigkeit zur Kooperation
    Fachwissen
    Historisch-systematisches Wissen und Theorien der Sozialen Arbeit
    Gesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme
    Soziale Probleme und Lebenslagen
    Theorien und Konzeptionen kommunikativen, ethischen und reflexiven Handelns