Nummer00360LeitungStefan Hutmacher, +41 61 228 50 46, stefan.hutmacher@fhnw.chECTS3.0Methodik und DidaktikGemeinsame Textinterpretationen, Improvisation, Diskussion, Reflexion und IterationLeistungsnachweisAktive TeilnahmeLiteraturWird von den Studierenden ausgewählt und festgelegt.
Rancière, Jacques (2009a). Der unwissende Lehrmeister. Fünf Lektionen über die intellektuelle Emanzipation (2. überarbeitete Aufl.). Wien: Passagen Verlag. (Methodik und Didaktik)LeitideeDieses Wahlmodul stellt die Frage nach der Poetik des Sozialen. Die Poetik,
verstanden als Möglichkeitsprinzip der Beschreibung der Wirklichkeit,
die ist. Die Poetik als eine Kunst der Verschiebung von Diskursen. Die Poetik
als Möglichkeit, die gleichen Fragen immer wieder anders zu stellen
und damit die Hierarchie zwischen dem erklärenden und dem erklärten
Diskurs aufzuheben. Die Poetik als Aufforderung, den Akt des Denkens
selbst zu ertragen, ohne die eigenen Lücken mit der Autorität eines Anderen
zu verdecken.
Im Rahmen dieses Moduls soll die Frage ins Zentrum gerückt werden:
Was ist das Soziale?
Was ist das Soziale der Sozialen Arbeit? Ist die Frage dumm, weil alle in
etwa wissen, was das Soziale ist? Oder ist es vielleicht umgekehrt und der
Begriff «das Soziale» ist viel zu vage, um jemals Gegenstand eines bestimmten
Wissens zu sein? Ist das Ringen der Sozialen Arbeit um ihre
Identität bereits im Wort des Sozialen angelegt?
Die hier vertretene Konzeption der Poetik (Rancière) fokussiert auf das
geschriebene Wort und die Möglichkeiten, sich darüber zu verbinden. Die
Annäherung an unterschiedliche Beschreibungen der Poetik des Sozialen
erfolgt über gemeinsame Lektüre und deren Interpretationen entlang unterschiedlicher
Romanpassagen.ModulinhalteDie Erarbeitung unterschiedlicher Beschreibungen des Sozialen erfolgt
durch eine spezifische Methodik der Wiederholung, welche gewissermassen
die Improvisation unter Unwissenheit rahmt und dem Modul eine
durchgängig feste Struktur verleiht. Die Romantexte, die den Ausgangspunkt
bilden, werden von den Studierenden eingebracht und in einem
reflexiven Dreischritt gemeinsam bearbeitet. Das Wahlmodul soll einen
Möglichkeitsraum bieten, die eigenen Interpretationsweisen des Sozialen
weiterzudenken, neu zu verknüpfen und durch die Kraft des eigenen Denkens
zu verifizieren.SelbstkompetenzFähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
FachwissenGesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme