Nummer00303ECTS3.0Methodik und DidaktikInputs, Exkursionen, Beobachtungen und Beobachtungsprotokolle, Textstudium, DiskussionenLeistungsnachweisAktive Teilnahme, Arbeitsaufträge im SelbststudiumLiteraturWird online zur Verfügung gestellt.LeitideeDie Trennung zwischen der öffentlichen und privaten Lebenssphäre wird in vielen Gesellschaftstheorien als Errungenschaft der Moderne gesehen. Das Büro als Arbeitsort steht dabei symbolisch für diese Trennung und
bildet einen Kontrast zu privaten Räumen. Das Konzept von öffentlich/ privat steht allerdings unter verschiedenen Perspektiven in Kritik: U.a. von feministischer Seite wurde vielfach darauf hingewiesen, dass beide Bereiche miteinander verwoben sind und eine vermeintliche Trennung zu gesellschaftlichen Ungleichheiten führt.
Mit Blick auf die Praxis der Sozialen Arbeit werden die Grenzen des Konzepts ebenfalls deutlich: Denn Soziale Arbeit findet nicht nur «auf dem Amt», im Büro sowie in stationären Einrichtungen statt, sondern ist mitunter auch mobil: Sozialarbeitende arbeiten beispielsweise auch «auf der Gasse», also in öffentlichen Räumen, oder auch in den Wohnungen der Adressatinnen und Adressaten, also in privaten Räumen. In diesem
Wahlmodul möchten wir der Frage nachgehen, was es für die Soziale Arbeit bedeutet, wenn sie jenseits des Büros stattfindet, «mobil» ist und ihre Adressat*innen im öffentlichen Raum aufsucht oder in deren Zuhause
besucht.ModulinhalteAnhand von kurzen Inputs, von Datenmaterial aus Forschungen an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und von Textlektüren einerseits sowie von Exkursionen, Beobachtungen der Studierenden im öffentlichen
und/oder im privaten Raum und von Inputs durch Praxisvertreter*innen andererseits gehen wir Fragen nach wie: Welche Konzeptionen von aufsuchender bzw. mobiler Arbeit gibt es? Was bedeutet «Niederschwelligkeit
» in diesem Bereich? Was heisst professionelles Handeln jenseits des Büros in schwierig zu kontrollierenden Räumen und Settings? Was bedeuten Hausbesuche oder Interventionen im öffentlichen Raum für die Beziehungsgestaltung? Inwiefern ist mobile Soziale Arbeit ein sinnliches Unterfangen, welche Rolle spielen neben visuellen Eindrücken Geruchsempfindungen und haptische Eindrücke? Voraussichtlich schauen wir uns die folgenden Handlungsfelder bzw. Praxisorganisationen näher an: Streetwork, aufsuchende Sozialarbeit mit ordnungspolitischem Auftrag, mobile Altersarbeit, Sozialpädagogische Familienbegleitung, Gesundheitsinspektorat und anderes mehr.SelbstkompetenzFähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
Fähigkeit zur selbstregulierten WissenserweiterungFachwissenGesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme
Soziale Probleme und Lebenslagen