BA468 Gassenarbeit – als Sozialarbeitende professionell hinsehen, wo andere wegschauen

    Nummer
    00468
    ECTS
    3.0
    Methodik und Didaktik
    Fachliche Inputs, Gruppenarbeiten, Übungen an Fallbeispielen, Exkursion, Selbstreflexion
    Leistungsnachweis
    Präsenz, aktive Teilnahme und schriftliche Lernreflexion
    Empfehlung
    BA105 Lebenslagen, soziale Probleme und Unterstützungssysteme
    BA106 Grundlagen des professionellen Handelns
    BA223 Armut als Lebenslage und Antworten der Profession (VR Armut und Erwerbslosigkeit)
    BA241 Sucht und Soziale Arbeit (VR Gesundheit und Krankheit)
    Literatur
    Diebäcker, Marc / Wild, Gabriele (2020). Streetwork und Aufsuchende Soziale Arbeit im öffentlichen Raum. Wiesbaden: Springer.
    Haag, Caroline (2023). Von der Gasse zum öffentlichen Raum. Wiesbaden: Springer.
    Mayrhofer, Hemma (2012). Niederschwelligkeit in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: Springer.
    Petrus, Klaus (2023). Am Rand: Reportagen und Porträts. Basel: Christoph Merian Verlag.
    Leitidee
    Die aufsuchende Soziale Arbeit entstand ursprünglich im Zusammenhang des Scheiterns tradierter Konzepte der Jugendarbeit. Aber auch der öffentliche Druck, der Drogenproblematik in Städten zu begegnen, führte dazu, dass Sozialarbeitende die vertrauten vier Wände ihrer Beratungsstelle verliessen und das Setting professioneller Interventionen in den Lebensraum der Betroffenen hinein verlagerten. Heute ist Gassenarbeit ein etablierter Ansatz, gesellschaftliche Randgruppen dort zu erreichen, wo sie sind.
    Das Modul möchte den Studierenden die Grundlagen der aufsuchenden Sozialen Arbeit vermitteln und Einblicke in das Arbeitsfeld ermöglichen. Ausgehend von den Arbeitsgrundsätzen der Gassenarbeit (Niederschwelligkeit, Anwaltschaftlichkeit / Ein-Parteilichkeit, akzeptierende Arbeitsweise), die im Modul vermittelt und diskutiert werden sollen, soll es darum gehen, eigene fachliche und persönliche Haltungen gegenüber Menschen, die auf der Strasse leben, zu reflektieren und zu entwickeln. Es soll vermittelt werden, was die besonderen Herausforderungen spezifischer Zielgruppen auf der Gasse (Obdachlosigkeit, Armut, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Sucht) sind, wie Interventionen und Arbeitsbündnisse gestaltet werden können und welche Anspruchsgruppen die Klient*innenarbeit beeinflussen und prägen. Hieraus entstehen zahlreiche berufsethische Fragestellungen, die im Rahmen dieses Wahlmoduls diskutiert werden.
    Modulinhalte
  • Wissen zu den Grundlagen der aufsuchenden Sozialen Arbeit als niederschwellige Methode
  • Wissen über die Lebenslagen und spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppen der Gassenarbeit
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Person als Fachperson und eigenen Haltungen (Habitus, Selbstreflexion usw.)
  • Organisationale Rahmenbedingungen, die eine Umsetzung möglich machen (Möglichkeit zur Innovation, Aus- und Umbau der Angebote entsprechend Bedarf, flexible Organisationsmodelle, Objektfinanzierung usw.)
  • Kritische intraprofessionelle, interprofessionelle, interdisziplinäre, interorganisationale Kooperationen (Anwaltschaftlichkeit / Ein-Parteilichkeit, sich übergeordnet politisch für Klientinnen und Klienten einsetzen)
    Wir wollen uns in diesem Blockmodul als Gruppe mit Fragen zur Lebenslage der auf der Gasse lebenden Menschen und der Antworten der Sozialen Arbeit beschäftigen. Dies erfordert Kontinuität innerhalb der Gruppe und eine vollständige Teilnahme der Studierenden am Präsenzunterricht des Moduls.
  • Fach- und Methodenkompetenz
    Fähigkeit zur Prozessgestaltung
    Fähigkeit zur Innovation
    Selbstkompetenz
    Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
    Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
    Sozialkompetenz
    Fähigkeit zur Kooperation
    Fachwissen
    Gesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme
    Soziale Probleme und Lebenslagen
    Bemerkungen
    Die Reisekosten für Exkursionen (nach Bern, Zürich oder Basel) müssen von den Studierenden selbst getragen werden.

    13.01.2025 - 17.01.2025