BA6047 Leichte Sprache: Verständliche Information als Voraussetzung für Partizipation in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit
Verständliche Information gilt als wesentliche Voraussetzung von Partizipation. Nur wer versteht, kann seine eigenen Interessen adäquat vertreten. Da sich Soziale Arbeit mit gesellschaftlicher Teilhabe beschäftigt, sollte die Bereitstellung von verständlicher Information zu ihren Kernaufgaben gehören. Klient*innen der Sozialen Arbeit werden jedoch immer wieder mit Texten konfrontiert, die sie nicht oder nur unzureichend lesen und verstehen können. Formulare, Verfügungen, Berichte, Briefe und andere Schreiben sind häufig so kompliziert verfasst, dass die Adressat*innen beim Verstehen auf die Hilfe Dritter angewiesen sind. Der selbstständige und unabhängige Zugang zur Information wird dadurch behindert, wenn nicht sogar verhindert. Oft können so potenzielle Partizipationschancen gar nicht ergriffen werden.
Leichte Sprache ist ein Mittel der adressatengerechten und barrierefreien Kommunikation. Mit Leichter Sprache werden schriftliche Informationen besser verständlich und die Partizipationschancen für die Betroffenen steigen.
Fachwissen
- Theorien kommunikativen, ethischen und reflexiven Handelns
- Soziale Probleme und Lebenslagen
Fach- und Methodenkompetenz
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
Sozialkompetenz
- Fähigkeit zur Kooperation
Selbstkompetenz
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
Im Modul werden Grundlagen zur Leichten Sprache vermittelt sowie Einblicke in unterschiedliche Projekte im Bereich der Leichten Sprache gegeben und Implementierungsbeispiele diskutiert. Daneben erhalten Sie Gelegenheit, Texte in Leichter Sprache zu verfassen. Gerne können Sie eigene Texte aus Ihrer Praxis mitbringen, die Sie bearbeiten möchten. Diese können im Modul von einer eingeladenen Prüfgruppe auf Verständlichkeit geprüft werden.
Es wird Wert gelegt auf die enge Verknüpfung von fachlichen Inputs mit praktischen Anwendungsübungen. Die Teilnehmenden arbeiten über das Wahlmodul hinweg an einem eigenen oder von der Modulleitung zur Verfügung gestellten Text und tauchen so in die Tücken und Möglichkeiten der Leichten Sprache ein. Dabei steht die vertiefte Auseinandersetzung mit Verständlichkeit im Fokus.
- Bedeutung von adressatengerechter Kommunikation und Information für die gesellschaftliche Teilhabe
- Leichte Sprache als Mittel, um Partizipationsprozesse zu fördern
- Herkunft, Bedeutung und verschiedene Zielgruppen Leichter Sprache
- Regeln für Leichte Sprache (Wort, Satz, Text, Layout und Bild)
- Diskussion verschiedener Implementierungsbeispiele
- Schreib- und Gestaltungsübungen: Verfassen (bzw. Übertragen) von Texten in Leichter Sprache
- Verständlichkeitsprüfung mit Adressat*innen der Texte in Leichter Sprache
Input, Diskussion, Praxisbeispiele, Anwendungsübungen an selbstgewählten oder zur Verfügung gestellten Texten.
keine
2er-Skala
Antener, Gabriela/Parpan-Blaser, Anne/Girard-Groeber, Simone/Lichtenauer, Annette (Hg.) (2024). Leichte Sprache. Grundlagen, Diskussionen und Praxisfelder (1. Auflage). Kohlhammer.
Parpan-Blaser, Anne/Girard-Groeber, Simone/Antener, Gabriela/Arn, Christina/Baumann, Rita/Caplazi, Alexandra/Carrer, Luisa/Diacquenod, Cindy/Lichtenauer, Annette/Sterchi, Andrea (2021). Easy
(2. Teil unter Bemerkungen)
Soziale Problemlagen und Lebenslagen
2.Teil Literatur
(2021). Easy Language in Switzerland. In: Lindholm, Camilla/Vanhatalo Ulla (Hg.), Easy Language in Europe, Bd. 8, S. 573–622. Frank & Timme. Open Access.
Eine Liste mit Literaturhinweisen, Links und Hinweisen zu Apps und Prüftools wird im Laufe der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.