BA7019 Gassenarbeit – als Sozialarbeitende professionell hinsehen, wo andere wegschauen
Die aufsuchende Soziale Arbeit entstand ursprünglich im Zusammenhang des Scheiterns tradierter Konzepte der Jugendarbeit. Aber auch der öffentliche Druck, der Drogenproblematik in Städten zu begegnen, führte dazu, dass Sozialarbeitende die vertrauten vier Wände ihrer Beratungsstelle verliessen und das Setting professioneller Interventionen in den Lebensraum der Betroffenen hinein verlagerten. Heute ist Gassenarbeit ein etablierter Ansatz, gesellschaftliche Randgruppen dort zu erreichen, wo sie sind.
Das Modul möchte den Studierenden die Grundlagen der aufsuchenden Sozialen Arbeit vermitteln und Einblicke in das Arbeitsfeld ermöglichen. Ausgehend von den Arbeitsgrundsätzen der Gassenarbeit (Niederschwelligkeit, Anwaltschaftlichkeit / Ein-Parteilichkeit, akzeptierende Arbeitsweise), die im Modul vermittelt und diskutiert werden sollen, soll es darum gehen, eigene fachliche und persönliche Haltungen gegenüber Menschen, die auf der Strasse leben, zu reflektieren und zu entwickeln.
(2. Teil unter Lerninhalte)
Fachwissen
- Gesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme Soziale Probleme und Lebenslagen
Fach- und Methodenkompetenz
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
- Fähigkeit zur Innovation
Sozialkompetenz
- Fähigkeit zur Kooperation
Selbstkompetenz
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
- Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
- Wissen zu den Grundlagen der aufsuchenden Sozialen Arbeit als niederschwellige Methode
- Wissen über die Lebenslagen und spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppen der Gassenarbeit
- Auseinandersetzung mit der eigenen Person als Fachperson und eigenen Haltungen (Habitus, Selbstreflexion usw.)
- Organisationale Rahmenbedingungen, die eine Umsetzung möglich machen (Möglichkeit zur Innovation, Aus- und Umbau der Angebote entsprechend Bedarf, flexible Organisationsmodelle, Objektfinanzierung usw.)
- Kritische intraprofessionelle, interprofessionelle, interdisziplinäre, interorganisationale Kooperationen (Anwaltschaftlichkeit / Ein-Parteilichkeit, sich übergeordnet politisch für Klientinnen und Klienten einsetzen)
Wir wollen uns in diesem Blockmodul als Gruppe mit Fragen zur Lebenslage der auf der Gasse lebenden Menschen und der Antworten der Sozialen Arbeit beschäftigen. Dies erfordert Kontinuität innerhalb der Gruppe und eine vollständige Teilnahme der Studierenden am Präsenzunterricht des Moduls.
2.Teil Leitidee
Es soll vermittelt werden, was die besonderen Herausforderungen spezifischer Zielgruppen auf der Gasse (Obdachlosigkeit, Armut, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Sucht) sind, wie Interventionen und Arbeitsbündnisse gestaltet werden können und welche Anspruchsgruppen die Klient*innenarbeit beeinflussen und prägen. Hieraus entstehen zahlreiche berufsethische Fragestellungen, die im Rahmen dieses Wahlmoduls diskutiert werden.
Fachliche Inputs,Gruppenarbeiten, Übungen an Fallbeispielen, Exkursion, Selbstreflexion
Empfehlung:
BA2301 FW Lebenslagen, soziale Probleme und Unterstützungssystem oder BA105 Lebenslagen, soziale Probleme und Unterstützungssysteme
BA1301 Professionelles Handeln: Grundlagen oder BA106 Grundlagen des professionellen Handelns
Armut als Lebenslage und Antworten der Profession (VR Armut und Erwerbslosigkeit)
Sucht und Soziale Arbeit (VR Gesundheit und Krankheit)
Wir wollen uns in diesem Blockmodul als Gruppe mit Fragen zur Lebenslage der auf der Gasse lebenden Menschen und der Antworten der Sozialen Arbeit beschäftigen. Dies erfordert Kontinuität innerhalb der Gruppe und eine vollständige Teilnahme der Studierenden am Präsenzunterricht des Moduls.
2er-Skala
Diebäcker, Marc/Wild, Gabriele (2020).Streetwork und Aufsuchende Soziale Arbeit im öffentlichen Raum. Wiesbaden: Springer.
Haag, Caroline (2023). Von der Gasse zum öffentlichen Raum. Wiesbaden: Springer.
Mayrhofer, Hemma (2012). Niederschwelligkeit in der SozialenArbeit. Wiesbaden: Springer.
Petrus, Klaus (2023).Am Rand: Reportagen und Porträts. Basel: Christoph Merian Verlag.
Soziale Probleme und Lebenslagen
Die Reisekosten für Exkursionen (nach Bern, Zürich oder Basel) müssen von den Studierenden selbst getragen werden.
01.06.2026 - 05.06.2026