BA7023 Diskriminierungskritisches Theater
Wir entwickeln in einem gemeinsamen Gruppenprozess Theater-, Tanz- und Bewegungsszenen. Mit künstlerischen Methoden nutzen wir das Theater als Erfahrungsraum und wollen so durch Improvisation Lernprozesse und kreative Erkundungen anregen und ermöglichen. Wir geben Raum, sich komplexen Themen nicht nur kognitiv zu nähern, wir gehen in die Körperlichkeit und versuchen, durch Improvisationen Kernaussagen herauszukristallisieren. Wir leiten auf der Ebene von Bewegung, Stimme und Improvisation professionell an und begleiten auf der fachlichen Ebene zum Thema, geben fachliche Impulse und vertiefen diese mit dem Spiel.
Den Bildungsraum nutzen wir, um einen diskriminierungskritischen Blick auf die Strukturen an Hochschulen und in der Sozialen Arbeit zu werfen. Dabei setzen wir reflexiv bei unserer eigenen Verstrickung in gesellschaftliche Machtverhältnisse an.
Im Zentrum unserer Arbeit stehen nicht die Adressat*innen Sozialer Arbeit, das heisst, wir spielen keine Adressat*innen. Theater wird so zum Spiegel unserer Erfahrungen und Perspektiven innerhalb der Hochschule und der Sozialen Arbeit.
(2. Teil unter Lerninhalte)
Fachwissen
- Gesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme
- Soziale Probleme und Lebenslagen
- Sozialisations- und Bildungstheorien
Fach- und Methodenkompetenz
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
- Fähigkeit zur Innovation
Selbstkompetenz
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
Die Blockwoche erlaubt es uns, intensiv in das gemeinsame Ausprobieren und Spielen einzutauchen. Und uns als Gruppe zu finden sowie sich selbst in der Gruppe zu verorten. Wir kommen in einen gemeinsamen Groove und Rhythmus. In diesem Wahlmodul gehen wir gemeinsam in Bewegung und erforschen die Möglichkeiten des Theaterspiels – stets «avec plaisir».
- Bewegungs- und Atemübungen
- Improvisation Theater
- Gemeinsames kreieren von Szenen
- Reflexion anhand von Fachliteratur
- Thematischer Fokus: Herrschaftssysteme wie struktureller Rassismus, Klassismus, Heterosexismus, Ableismus und ihre Intersektionen
- Entwicklung Auftrittskompetenz
- Entdeckung kommunikativer Mittel
- Es besteht die Möglichkeit, sich individuell und thematisch zu vertiefen und auf ein eigenes Vorhaben ein lernwirksames Feedback zu erhalten.
2.Teil Leitidee
Ziel dieses Moduls ist es, Bewusstsein zu schaffen und Impulse für Veränderungsprozesse zu geben. Durch Theater schaffen wir nicht nur Raum für Reflexion, sondern legen auch den Grundstein für neue Perspektiven und Ansätze, die soziale Gerechtigkeit fördern können.
Mittels Improvisationen erarbeiten wir Texte, Szenen, Choreografien zur Thematik. Emotionales, kognitives und körperliches Lernen werden explizit verbunden. Mit einer künstlerischen Herangehensweise thematisieren wir Diversität und Nichtdiskriminierung. Nebst dem kreativen Zugang arbeiten wir partizipativ innerhalb der Gruppe und berücksichtigen Fachwissen wie Erfahrungswissen.
Die Teilnahme erfordert keine Erfahrung mit künstlerischen Methoden. Wir begrüssen gerne auch Leute, die sich auf der Bühne nicht per se wohl fühlen und die bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen. Aber auch Menschen, die bereits Bühnenerfahrung haben, sind willkommen.
Als Vorbereitung werden wir ca. zwei Wochen vor der Blockwoche einen Vorbereitungsauftrag zur Verfügung stellen.
2er-Skala
Bronner, Kerstin/Bouwmeester, Anna/Paulus, Stefan (2017). Intersektionalität: Geschichte, Theorie und Praxis: eine Einführung für das Studium der Sozialen Arbeit und der Erziehungswissenschaft. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Czollek, Leah Carola/Perko, Gudrun/Kaszner, Corinne/Czollek, Max (2019). Praxishandbuch Social Justice und Diversity. Theorien – Training – Methoden – Übungen. Vollständig überarbeitete und erweiterte 2. Aufl. Weinheim/Basel: Beltz/Juventa.
Weitere Literatur folgt
Das Modul 2101 Diversität und Intersektionalität bietet eine theoretische und fachliche Grundlage. Das Modul ist jedoch keine Voraussetzung für den Besuch des Wahlmoduls.
Das Modul ist aus einem Bündnis der Freiform entstanden. Alle Studierenden aller Studienformen sind willkommen.
Bitte etwa zwei Wochen vor der Blockwoche ein Zeitfenster für einen Vorbereitungsauftrag einplanen.
01.-05.06.2026