Sei ein Cyborg! Technologien der Selbstoptimierung und des ewigen Lebens
Ein Abonnement für 80 Franken pro Monat, um sich nach dem Tod einfrieren und in der Zukunft wieder auftauen zu lassen? Das klingt nach Science-Fiction. Tatsächlich bieten verschiedene Kryonik-Unternehmen diese Dienstleistung bereits an, unter anderem in Rafz, Schweiz, wo 2023 die erste Person „kryokonserviert“ wurde, in der Hoffnung, dass die Medizintechnik der Zukunft Todesursachen heilen und Verstorbene wiederbeleben kann. Die Kryokonservierung ist nur ein Beispiel von vielen Technologien, deren Ziel es ist, das menschliche Leben zu verlängern oder zu optimieren. Diese Technologien tragen dazu bei, dass wir zunehmend zu Cyborgs werden – zu Wesen, in denen biologische und technologische Komponenten verschmelzen. In diesem Kurs setzen wir uns kritisch mit den sozialen, ethischen, ökologischen und ökonomischen Implikationen dieser Entwicklungen auseinander. Der Trend zur Langlebigkeit und der Imperativ zur Selbstoptimierung durch Selftracking, Fitness und Ernährung werden sowohl in den grösseren philosophischen Kontext des Transhumanismus eingeordnet als auch anhand konkreter Technologien und Projekte veranschaulicht. Fragen, die wir im Kurs behandeln werden, sind: Wie weit darf oder sollte Technologie gehen, um das menschliche Leben zu optimieren und zu verlängern? Ist Altern etwas, das es zu überwinden gilt? Welches Verständnis von Leben und Gesundheit liegt den aktuellen technologischen Trends zugrunde?
Die Studierenden
- kennen das Konzept des Cyborgs;
- verstehen die Kernaussagen der Strömung des Transhumanismus;
- können kritisch über transhumanistische Annahmen reflektieren;
- können die sozialen, ethischen, ökologischen und ökonomischen Implikationen von konkreten lebensverlängernden und selbstoptimierenden Technologien identifizieren.