CAS Digitales Bauen - Methoden und Technologien
Dieses CAS ist ein Kompetenzmodul des MAS FHNW Digitales Bauen. Das Weiterbildungsangebot wird in Zusammenarbeit mit dem Center for Integrated Facility Engineering (CIFE) der Stanford University organisiert und durchgeführt. Der Lehrgang richtet sich Fach- und Führungskräfte aus dem Planungs-, Bau- und Immobilienwesen, die das Potenzial der integrierten Zusammenarbeit für das eigene Umfeld analysieren und beurteilen wollen. Dabei spielt der nutzungsorientierte Einsatz von zeitgemässen Methoden und Technologien eine zentrale Rolle.
Eckdaten
- Abschluss
- CAS
- ECTS-Punkte
- 15
- Nächster Start
- Sommer 2024
- Unterrichtssprache
- Deutsch, Referate und Fachliteratur sind teilweise in Englisch
- Ort
- Brugg
- Preis
- CHF 11'600.-
Übersicht
Das Planungs-, Bau- und Immobilienwesen ist geprägt von fragmentierten Denk- und Handlungsräumen. In der Projektabwicklung werden die Interessenskonflikte zwischen den Disziplinen meist dann sichtbar, wenn die Phasen verlassen werden. Zwischen der Planung und der Ausführung aber auch zwischen der Bestellung und der Planung sowie zwischen der Ausführung und der Bewirtschaftung sind meist Informationsbrüche vorhanden. Diese zu kompensieren erfordert Zeit und Ressourcen vieler Beteiligten. Neben dem Mehraufwand in Form von Leerläufen, Verschwendung von Zeit und Ressourcen können die Kompetenzen der Beteiligten nur sehr begrenzt in den anderen Phasen genutzt werden.
Die Optimierung der Zusammenarbeit hat auch ausserhalb der Schweiz einen hohen Stellenwert erlangt. Geprägt durch die jeweilige Kultur haben unterschiedliche Treiber damit begonnen, bestehende Silos aufzubrechen und neue Wege in der Projektabwicklung zu gehen. Virtual Design and Construction (VDC) und Integrated Project Delivery (IPD) bilden zwei wichtige Denk- und Handlungsgrundlagen, welche auch in der Schweiz angewendet werden können und bilden einen wichtigen Anstoss in der Umgestaltung der Projektabwicklung. Die Nutzung von neuen zeitgemässen Methoden und Technologien auf der Grundlage von digitalen Bauwerksmodellen in Kombination mit geeigneten Prozessen und Organisationsformen steht dabei im Vordergrund. Das Entwerfen, Planen, Bauen und Bewirtschaften mit digitalen Bauwerksmodellen kann die Arbeit aller Beteiligten effektiver und effizienter und machen, sofern das Verständnis zur Anwendung bei allen Beteiligten vorhanden ist. Durch die Ausgestaltung und Organisation der Zusammenarbeit können neuen Technologien ihr Potenzial entfalten. Das spezifische Wissen und damit die Fähigkeiten müssen im Projekt sowie in der Unternehmung von der Führung bis zur Sachbearbeitung vorhanden sein muss. Auf den Ebenen der Führung sowie der Zusammenarbeit in der Unternehmung oder in den Projekten geht es primär um:
- Das Potential der integrierten Zusammenarbeit und damit die Chancen und Risiken – die weit über das eigene Unternehmen hinausreichen – zu erkennen, beurteilen und damit die Fähigkeit erlangen, fundierte Entscheidungen für die Nutzung dieses Potenzials zu treffen.
- Die Befähigung, im eigenen Unternehmen und in der Projektabwicklung, Prozesse zu analysieren und durch gezielte Veränderung zu optimieren.
Beide Punkte setzten fundiertes Wissen und methodische Kompetenzen voraus. Mit der Nutzung der Integrierten Zusammenarbeit wird in der Regel ein Umdenken und ein umfassender Veränderungsprozess angestossen, welche in der Folge organisiert und moderiert werden muss. Die Erstellung und Nutzung von digitalen Bauwerksmodellen im Unternehmen erfordert Führungs- und Fachkräfte, die fähig sind, Modelle als Kommunikations- und Zusammenarbeitselemente zu verstehen. Dazu braucht es eine Erweiterung des traditionellen, disziplinären Methodenverständnisses.
Sie profitieren von interdisziplinär ausgerichteten Kursen und einem breiten Netzwerk für ihre künftige, praktische Tätigkeit – sei es in der Projektierung, in der Realisierung oder in der Bewirtschaftung. Durch eine Verschränkung von Forschung, Praxis, kollegialer Beratung und Bearbeitung eigener Fragestellungen erweitern Sie Ihre professionellen Handlungsmöglichkeiten.
In diesem CAS werden die Grundlagen für das Verständnis der Potentiale in der Anwendung von VDC vermittelt. Dabei werden die verschiedenen Möglichkeiten und Aspekte umfassend vermittelt. Dies ist unerlässlich, um Strategien für die erfolgreiche Implementierung von VDC im Projekt oder in einer Unternehmung erstellt. Dabei werden nicht nur methodische und technische Komponenten beleuchtet, auch weiche Faktoren werden umfassend vermittelt.
Kompetenzen die in diesem CAS angeeignet werden (Auszug – Details siehe Modulbeschriebe):
- Die Teilnehmenden können VDC in der Projetabwicklung spezifisch anwenden und sind in der Lage Prozesse richtig aufzusetzen.
- Die Teilnehmenden kennen die wichtigsten Technologien und können deren Einsatz zielgerichtet definieren und punktuell selbst nutzen.
- Die Teilnehmenden können digitale Bauwerksmodelle für Leistungsvorhersagen nutzen und kennen die Anforderungen an diese.
- Die Teilnehmenden können Anwendungen aus Zielen ableiten und die kontrollierbaren Faktoren sowie die entsprechenden Metriken ableiten und überprüfen.
- Die Teilnehmenden können VDC systematisch planen und anhand eines realen Beispiels implementieren.
Der Zertifikatslehrgang vermittelt Kompetenzen für Fach- und Führungskräfte aus der Planung, der Ausführung und der Bewirtschaftung. Es richtet sich Personen, die das Potenzial der Phasen und Disziplin übergreifenden Zusammenarbeit erkennen und nutzen wollen, auf strategischer oder operativer Ebene. Damit entsteht ein interdisziplinäres Lernumfeld, welches für die erfolgreiche Anwendung unerlässlich ist. Angesprochen sind qualifizierte Führungskräfte, Fachpersonen, Projektleitende und Beratende, die sich im Berufsalltag mit der Optimierung von Prozessen, Methoden und der Anwendung zeitgemässer und zukünftiger Technologien auseinandersetzen und ihre berufsspezifischen Fähigkeiten mit Methodenkompetenz erweitern oder vertiefen möchten.
weitere Informationen und Anmeldung
Idealerweise bringen die Teilnehmenden einen fachlichen Hintergrund sowie die folgenden Voraussetzungen mit:
- Erfüllung der formalen Aufnahmebedingungen*
- Erfahrung in Projektierungs-, Ausführungs- und/oder Bewirtschaftungsprozessen
- Interesse und Motivation für die Anwendung von neuen Methoden und Technologien
- Offenheit für neue Methoden sowie die Bereitschaft, diese zur Anwendung zu bringen
* Baufachleute mit Diplom HF oder HFP und fünfjähriger Berufserfahrung im Bau- oder Immobilienwesen können per sur dossier aufgenommen werden. Teilnahme mit Fachhochschulabschluss (mindestens BSc oder BA) und zweijährige Berufserfahrung.
Anmeldeformulare zum Downloaden:
Wir bauen dieses CAS um, damit es noch näher an und für die Praxis ist. Der nächste Kursstart ist im Frühling 2024.
Weitere Informationen dazu folgen im Januar 2023.
Der Zertifikatslehrgang ist berufsbegleitend organisiert. Neben der Intensivwoche an der Stanford University finden die jeweiligen Module rund einmal pro Monat jeweils am Freitag (ganzer Tag) sowie am Samstagvormittag statt. Dazwischen vertiefen Sie die erworbenen Kenntnisse im Selbststudium und in einer Zertifikatsarbeit. Die folgenden Unterrichtsformen finden dabei Anwendung:
- Kontaktstudium: Vorlesungen, Workshops mit Bearbeitung von Fallbeispielen und Kurzübungen in Einzel- und Gruppenarbeit
- Diskussions- und Austauschrunden
- Geführtes Selbststudium: Zertifikatsarbeit anhand selbst gewählter Anwendungsfälle aus der Praxis der Teilnehmenden
- Freies Selbststudium: Aufarbeitung von Literatur, Seminarbeiträge, Zertifikatsarbeit
Der Zertifikatslehrgang besteht aus Präsenzstudium, Selbststudium und der Zertifikatsarbeit. Das Präsenzstudium umfasst die entsprechenden Module mit Vorlesungen, Fallstudien und praktischen Übungen unter Anleitung von ausgewiesenen Experten und Verwendung entsprechender Software.
Der Unterricht findet in der Regel in deutscher Sprache statt. Die Teilnehmenden benötigen einen eigenen Laptop. Die Dozierenden verwenden für praktische Übungen Software-Pakete, welche entweder frei verfügbar sind oder beschafft werden und dann im Rahmen des Lehrgangs genutzt werden können. Die Unterlagen zu den Vorlesungen und Informationen während des Studiums werden ausschliesslich digital über eine webbasierte Plattform zur Verfügung gestellt.
Die Zertifikatsarbeit umfasst die Arbeit selbst sowie eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse und Erkenntnisse mit einer schriftlichen Zusammenfassung (Abstract). Es ist eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen, welche unter anderem eine intensive Auseinandersetzung mit den Grundlagen bedingt. Die Zertifikatsarbeit kann als Gruppenarbeit durchgeführt werden wobei die Leistung jedes einzelnen klar erkenntlich sein muss.
Im Rahmen der Zertifikatsarbeiten erwerben die Teilnehmenden fundiertes Praxiswissen, indem sie Problemstellungen aus der Praxis lösen. Es ist möglich, Themen aus der eigenen Berufspraxis oder aus dem eigenen Interessengebiet als Zertifikatsarbeit zu bearbeiten.
Die Fachhochschule Nordwestschweiz verleiht den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen des CAS ein Zertifikat (Certificate of Advanced Studies) und bestätigt darin eine Studienleistung von fünfzehn Credits nach dem European Credit Transfer System (ECTS). Diese Studienleistung kann für weiterführende Studien, insbesondere für das MAS FHNW Digitales Bauen angerechnet werden.
Dieses CAS beinhaltet die Absolvierung des VDC Certification Program des Stanford Center for Professional Development. Nach erfolgreichem Abschluss wird neben dem CAS Zertifikat der FHNW auch das weltweit begehrte VDC Certificate verliehen.
Das VDC Certification Program ist integrierter Bestandteil des Zertifikatslehrgangs und gliedert sich in folgende Elemente:
- Aufstellen einer Aufgabenstellung (entspricht der Zertifikatsarbeit)
- Start mit der Bearbeitung, Reports und Reviews im Rahmen der Modultage
- Intensivwoche zur Repetition der Grundlagen und Fertigkeiten, Reviews, Inputs, Erfahrungen austauschen
- Verfassen der Zertifikatsarbeit, Fortsetzung der Reviews
- Präsentation der Zertifikatsarbeit im Rahmen des Abschlusskolloquiums
Das CAS ist so aufgebaut, dass dieses berufsbegleitend besucht werden kann. Dies ermöglicht den Teilnehmenden, ihre bisherige berufliche Tätigkeit weiterzuführen und damit wichtige Praxiserfahrungen zu sammeln. Ein ECTS Punkt entspricht einer Arbeitsleitung von rund 30 Stunden. Diese teilen sich wie folgt auf: 1/3 Kontaktstudium, 1/3 Zertifikatsarbeit und 1/3 Selbststudium.
Alle Teilnehmenden an den Zertifikatslehrgängen erhalten Zugang zum Alumni Netzwerk «Digitales Bauen» des Instituts. Sie profitieren von einem einmaligen Netzwerk und von speziellen Konditionen bei ausgewählten Anlässen des Instituts.
Die Kurskosten von CHF 11'600 (exkl. Reise- und Verpflegungskosten sowie allfällige Kosten für Literatur) werden vor Beginn in Rechnung gestellt. Eine Zahlung in Raten ist in Ausnahmefällen möglich.
Auf Grund der Situation rund um COVID-19 können besondere Bestimmungen gelten. Dies betrifft neben dem Aufenthalt in den Räumlichkeiten der FHNW auch die Studienreisen ins Ausland. Bitte vergewissern Sie sich, ob und in welcher Form die Studienreisen durchgeführt werden. Die Programmleitung behält sich vor, entsprechende Ersatzangebote in der Schweiz oder virtuell durchzuführen. Dies gilt auch für den Kompetenzaufbau in den Modulen.
Administratives
Es gelten die allgemeinen Bedingungen für die Weiterbildung an der Hochschule Architektur, Bau und Geomatik sowie die entsprechenden Reglemente, welche unter den folgenden Links eingesehen werden können:
Rahmenordnung Weiterbildungen FHNW (gültig ab 1. Oktober 2018)
Weiterbildungsordnung der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW (gültig ab 1. Oktober 2018)
Eine Versicherung für Schäden an Gegenständen im Eigentum der Teilnehmenden, wie z.B. die Beschädigung, die Zerstörung oder das Abhandenkommen von elektronischem Equipment (Notebook, Fotokamera oder dgl.) ist Sache der Teilnehmenden.
Die Teilnehmenden sind angehalten, eine Reiseannullationskostenversicherung abzuschliessen. Dies für den Fall, dass eine Reise aus Gründen, welche ausserhalb des Einflussbereichs der FHNW liegen nicht wie geplant durchgeführt werden kann.
Abmeldungen nach der Bestätigung der Aufnahme ins Programm müssen in jedem Fall schriftlich erfolgen. Bei Abmeldungen bis 8 Wochen vor Veranstaltungsbeginn wird eine Bearbeitungsgebühr von CHF 250 erhoben. Danach und bis mit zum Veranstaltungsbeginn wird 25% der Programmgebühren verrechnet, sofern keine Ersatzperson gefunden werden kann, die die Voraussetzung für das Weiterbildungsprogramm erfüllt. Kann eine Ersatzperson gefunden werden, wird nur eine Bearbeitungsgebühr von CHF 250 erhoben.
Bei Abwesenheit – insbesondere infolge Krankheit, Unfall, Ferien, Militärdienst oder beruflicher Belastung – besteht kein Anspruch auf Reduktion der Programmgebühren und allfälliger Zusatzkosten.
Veranstalter
Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
Institut Digitales Bauen
Hofackerstrasse 30, CH-4132 Muttenz
Leitung
- Prof. Peter Scherer
- Telefonnummer
- +41 61 228 54 78 (Direkt)
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- Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
Institut Digitales Bauen
Hofackerstrasse 30
4132 Muttenz - Raum 10.OG Ost
Sekretariat
- Rosanna Ninu
- Telefonnummer
- +41 61 228 55 74 (Direkt)
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- Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau
Hofackerstrasse 30
4132 Muttenz - Raum 11.W.03
Orte
FHNW Campus Brugg-Windisch
- Telefon
- +41 56 202 77 00
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