Am Beispiel der Haare erlernen, erfahren und erleben die Teilnehmenden künstlerische Methoden zur Erforschung von Identität und Diversität: Haare können individuelle und modische Accessoires sein, gleichzeitig thematisieren sie auch Rasse, Klasse und Gender. Ob Haare bedeckt werden, als Braids, Dreadlocks, Extensions, Haarkranz, Irokesen, Dauerwelle oder zu Zöpfen gestylt sind – sie symbolisieren politische, sexuelle, historische und gesellschaftliche identitätsstiftende Bedeutungen. Dem Haar als künstlerischer gestalterischer Werk- und Reflexionsstoff widmen sich die Teilnehmenden partizipativ, narrativ und entwickeln Skills für eine experimentell angewandte soziale Designpraxis.
Sie «legen Hand an» und beschäftigen sich lustvoll, spielerisch und auch reflexiv mit Identität, Intimität und Körper- Haarpraktiken. Die Teilnehmenden verrücken Perücken und erweitern mit gestalterischen sozial-plastischen Versuchen ihre Perspektive auf sich selbst und ihre Lebensumwelt.
In diesem Format machen die Teilnehmenden Erfahrungen, um künstlerische und kulturelle Design-Prozesse, Umgang mit Tonalität und Performance und lernen offene, experimentelle Verfahren zu Diversität und Inklusion, die sie in ihre Arbeit mit Menschen integrieren können. Es geht um einen materiellen, sinnlichen Dialog, um spekulative Begegnungen mit Anderen und dem Anderen. Die Teilnehmenden arbeiten in einem Atelier, das sich mitten in einem Quartier befindet, das sich durch eine multikulturelle Dichte und historisch gewachsene, soziale Strukturen auszeichnet, die im Wandel begriffen sind. In diesem Umfeld gibt es viele Barber-Shops und Coiffeur-Saloons. Es zeichnet sich durch grosse Diversität und kulturelle Ressourcen aus, die sich unter anderem auch im Umgang mit Haar und dessen soziokulturellen Manifestationen offenbart.
Danielle Dreier ist Dozentin für Accessoire-Gestaltung und Projektunterricht am BA Studiengang und im MA Studio Mode-Design der HGK FHNW. Design versteht sie als konstruktive Schnittstelle, die verbindet und nachhaltige Prozesse anschiebt. Sie setzt sich mit kulturellen Ressourcen und Techniken auseinander und initiiert eigene Entwurfs- und Herstellungsprozesse, die spielerisch, experimentell und interdisziplinär Mode kritisch hinterfragen und als Medium für Ausdruck, Verkörperung und Sozialität in gestalterische Designpraxis erweitern. Dies mit dem Ziel, einen materiellen hierarchiefreien Dialog mit dem Anderen zu fördern.
Martina Siegwolf arbeitet als Dozentin für Kunstvermittlung und Diversity-Beauftragte an der HGK FHNW. Nach dem Studium der Kunstwissenschaft, Ethnologie und Geschichte und mehreren Jahren Unterrichtserfahrung auf verschiedensten Stufen in diversen Schulen, leitete sie die Abteilung Vermittlung und Bildung, am Kunstmuseum Basel, Gegenwart. Sie kuratierte Ausstellungen, initierte Kunst-und Vermittlungsprojekte im performativen, künstlerischen, sozialen und aktivistischen Feld und entwickelte verschiedene Formate. Sie ist seit den Anfängen im Werkraum Warteck pp aktiv. Sozial plastische Prozesse und künstlerisches gestalterisches Tun und Vermittlung als Empowerment mit unterschiedlichen Menschen praktiziert sie seit vielen Jahren in verschiedenen Konstellationen. Für ihre Arbeit im Museum mit Jugendlichen der UPK wurde sie 2007 mit dem Museumsstern ausgezeichnet.
Das Weiterbildungsprogramm des Instituts Arts and Design Education eröffnet neue Blickwinkel auf das eigene künstlerische Tun und das gemeinsame Gestalten mit anderen.
Die Teilnehmenden werden in künstlerisch-vermittelnde Strategien eingeführt und erwerben die Fähigkeit gestalterische Auseinandersetzungen für soziale Prozesse wirksam zu machen. Die Weiterbildungswochen, als auch die Möglichkeit zum individuellen Coaching, integriert Methoden aus den Bereichen Vermittlung, Bildende Kunst, Gestaltung, Kunstpädagogik, Performance und anderen partizipativen Praktiken. Die Erweiterung von kommunikativen, künstlerischen und gestalterischen Kompetenzen verhilft zu mehr Chancengerechtigkeit. Gesellschaftliche Teilhabe, als eine der zentralen Bedingungen von Chancengerechtigkeit, ist auf kommunikative und kulturelle Kompetenzen angewiesen – eben diese lassen sich mit künstlerisch-gestalterisch basierten Vermittlungsstrategien intensiv fördern. Durch die Stärkung von künstlerischen und gestalterischen Kompetenzen eröffnen wir nicht nur Möglichkeitsräume für Gestaltung, sondern auch für Kommunikation, soziale Interaktionen, die Stärkung von sozialen Gefügen, den persönlichen Ausdruck, und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.
In diesem Format machen die Teilnehmenden Erfahrungen, um künstlerische und kulturelle Design-Prozesse, Umgang mit Tonalität und Performance und lernen offene, experimentelle Verfahren zu Diversität und Inklusion, die sie in ihre Arbeit mit Menschen integrieren können. Es geht um einen materiellen, sinnlichen Dialog, um spekulative Begegnungen.
Die Teilnehmenden
erwerben die Fähigkeit, künstlerische und gestalterische Prozesse zu gestalten,
erwerben Fähigkeiten für einen kompetenten Umgang mit verschiedenen Methoden der Kunst- und Designvermittlung,
lernen durch künstlerisch-vermittelnde Strategien Auseinandersetzungen mit gestalterischen Prozessen in sozialen Gefügen in Gang zu setzen,
erwerben Erfahrungen in eigenen künstlerischen Ausdrucksweisen,
vertiefen ihr Wissen hinsichtlich diverser kommunikativer Kompetenzen,
erweitern professionelles Wissen und Können in Ausdrucks- und Gestaltungsmethoden,
erwerben Know-how über die Vernetzung von Kunst und Bildung mit diversen Zielgruppen,
erwerben die Kompetenz, ästhetische Gewohnheiten und soziale Abläufe zu hinterfragen,
erlangen mit dem Wissen um künstlerische Vermittlungsstrategien Fähigkeiten, neue Ideen zu entwickeln,
machen Erfahrungen, um künstlerische und kulturelle Prozesse als offene, experimentelle Prozesse in ihre Arbeit integrieren zu können,
machen Erfahrungen, wie künstlerische Vermittlungsmethoden in der psychosozialen Praxis angewendet werden können.
Es sind keine künstlerischen oder technischen Vorkenntnisse Voraussetzung. Alle Menschen, die in sozialen Kontexten arbeiten, sind willkommen: Lehrpersonen, Vermittler:innen, Sozialarbeitende Fachpersonen aus Gesundheitsberufen, FAGE, Coaches, Teambuilder:innen, Interessierte an Kunst, Design und Kultur u.a.
Fünf von 2-ECTS-Workshopwochen und ein anschliessendes Abschlussmodul mit integrierter Zertifikatsarbeit zu einem eigenen Projekt zu 5 ECTS-Punkten und 5 individuellen 90-minütigen Coaching Sitzungen führt nach erfolgreichem Abschluss zum Certificate of Advanced Studies CAS HGK FHNW «Artistic Literacy».
Anmeldegebühr pro Workshop-Saison: CHF 40.–
Buchung innerhalb einer Workshop-Saison: 2 - 2.5 Tage: 500.– 2 x 2.5 Tage / 1 Woche: CHF 900.– 2 Wochen: CHF 1700.– 3 Wochen: CHF 2400.– 4 Wochen: CHF 3000.– 5 Wochen: CHF 3500.–
20% Preisnachlass mit einem gültigen Studierendenausweis. Dieser muss mit der Anmeldung eingesendet werden (pdf). 50% Rabatt für HGK-Studierende.
Kunst, Design und deren Vermittlung eröffnen neue Perspektiven, die Welt wahrzunehmen und zu gestalten. Das Lernen in Kunst und Design ist geprägt durch die intensive Erfahrung der Selbstwirksamkeit und den Umgang mit differenten Zusammenhängen.
Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW Institute Arts and Design Education (IADE) Freilager-Platz 1 Postfach CH-4002 Basel
Institute Arts and Design Education (IADE)
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
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