Bachelor in Geomatik, Studierende berichten

Studierende berichten: 3D-Blockkurs Ballenberg

20. Juni 2022

Vor 15 Jahren haben die Studierenden der Geomatik FHNW ein Rekonstruktionsprojekt auf dem Freilichtmuseum Ballenberg bestritten. Dieses Jahr wurde dies nun wiederholt, jedoch mit neuen Technologien und einer ganz anderen Qualität. Im Rahmen des zweiwöchigen 3D-Blockprojekts wurden sechs historische Gebäude im Freilichtmuseum Ballenberg (Hofstetten b. Brienz) erfasst und teilweise schon modelliert und visualisiert. Die Studierenden erlebten eine sehr unterhaltsame und lehrreiche Zeit, in der sie neben der Theorie auch verschiedene Messmethoden völlig selbstständig anwenden konnten. Die Betreuung wurde durch Wissam Wahbeh und Manuela Ammann sichergestellt.

Nach einem gewittrigen Start am Sonntagabend begrüsste uns am Montagmorgen die Sonne. Vor der grossartigen Führung durch Dr. Volker Herrmann, Bereichsleiter Architektur und Hausforschung im Freilichtmuseum Ballenberg, wurde uns im Hotel Alpenrose ein nahrhaftes Morgenessen serviert. Im Anschluss der zweistündigen Führung, durften wir das Freilichtmuseum auf eigene Faust erkunden. Das erste Mittagessen wurde uns im noch im Bau befindlichen Erlebnis-Hotel Trauffer offeriert. Mit vollem Bauch wurden die Museumsobjekte aufgeteilt, rekognosziert und die erste Messkonzepte erstellt. Die Studierenden wurden in 7 Gruppen aufgeteilt (6 Gruppen für die komplette 3D-Rekonstruktion der einzelnen Museumsgebäude und 1 Gruppe für die Drohnenbefliegung des gesamten Museums-Gelände).

Die Messungen bei den sechs Gebäude erfolgten von Dienstag, 17. bis Donnerstag, 19. Mai 2022. Es wurden für die verschiedenen Gebäude mehrere Messmethoden und Instrumenten eingesetzt. Vier Laserscanner standen zur Verfügung (Leica P20, Leica BLK2GO, Leica BLK360 und Leica RTC360). Für die Dach- und Fassadenrekonstruktion kamen photogrammetrische Aufnahmeverfahren zum Einsatz. Dazu wurde die Drohne DJI Phantom Pro 4 V2.0 und verschiedene Spiegelreflexkameras verwendet. Die Resultate wurden im Anschluss verglichen und zusammengesetzt.

Die Befliegung über den ganzen Perimeter erfolgte mit der eBeeX Drohne. Um die Aufnahmen korrekt zu georeferenzieren, wurden zuerst mehrere Passpunkte rund um die Gebäude, im Museumsgelände, sowie auch ausserhalb des Museums versichert und mittels GNSS-RTK Messungen bestimmt.

Am Freitagnachmittag kamen Mitarbeitende und Angehörige des IGEO im Rahmen eines Weiterbildungsanlasses bei uns im Ballenberg vorbei, wo sie sich anhand unserer Präsentationen über den Stand der Projekte informieren konnten.
Der Dämpfer der Woche war die Fliegerbürokratie wegen des nahe gelegenen Militärflugplatzes. Dabei stellte sich die Genehmigung der Befliegung als Knacknuss heraus. Schlussendlich konnte die Befliegung mit Ach und Krach zwischen F/A-18 Kampfjets und den Gewitterfronten durchgeführt werden.

Die ersten Punktwolken und photogrammetrischen Projekte wurden bereits vor Ort im Feldbüro über Mobile-Hotspot per Remote-Verbindung mit viel Geduld vorprozessiert. In der zweiten Woche am Campus Muttenz, die Auswertungen sind fertiggemacht und die Ergebnisse werden Präsentiert.

Rückblickend war es zum Ende des Studiums ein schöner gemeinsamer Abschluss und wir konnten die Zeit zusammen geniessen.

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