Studierende berichten: Überwachungsmessung Bergsturzgebiet Schwanderbärgli
Seit dem Jahre 1989 vermessen Geomatik-Studierende das Bergsturzgebiet am Schwanderbärgli. Auch dieses Jahr, nach einem Unterbruch von vier Jahren, wurde das gefährdete Gebiet geodätisch überwacht. 14 motivierte Studierende erlebten während zwei Wochen eine anstrengende, aber lehrreiche Zeit, wo die Theorie aus der Vorlesung in die Praxis umgesetzt werden konnte.
Die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure des 6. Semesters waren vom 16. – 20. Mai vor Ort und erhoben die entsprechenden Messungen. In der darauffolgenden Woche wurden die Daten während drei Tagen verifiziert und erste Auswertungen vorgenommen. Die detaillierten Auswertungen erfolgen im Zuge einer Bachelorthesis. Die Betreuung wurde durch Peter Mahler und David Grimm sichergestellt.
Das Bergsturzgebiet ist in vier Gebiete unterteilt: Ägerdi, Brunni, Sperre und Schwanden. Am ersten Tag wurde das Gebiet besichtigt und am Abend acht GNSS-Antennen für die Nachtsession gestellt. Während des zweiten Tages wurden diese Antennen für eine Tagessession umgestellt. Ebenfalls wurden die Visuren rekognosziert und auf Messtauglichkeit geprüft. Der Forstwart half den Gruppen, sofern nötig, die Hindernisse aus dem Weg zu sägen.
Am Mittwoch und Donnerstag wurde das Überwachungsnetz gemessen. Bei malerischem Arbeitswetter ackerten die fleissigen Studierenden bis spät abends, um den Zeitplan einzuhalten und der Bevölkerung von Schwanden sowie den Auftraggebern (Gemeinde Schwanden / Geologen) hochgenaue Messungen zu liefern.
Am Freitagmorgen wurde die Schwergewichtsmauer im Gebiet Sperre gescannt. Während dem langen Scanvorgang (über 2h!) gönnten sich die Studierenden ein kühles Bad unter einem Wasserfall des Schwanderbachs.
Während der Messkampagne wurde die gesamte Palette an geodätischen Sensoren eingesetzt. Die Studierenden vertieften ihre Kenntnisse an der Multistation (Leica MS60), Nivellier (Trimble DiNi03) und GNSS (Leica GS18I). Ebenfalls konnten viele Hilfsmittel wie beispielsweise Meteogeräte, Höhenmesssysteme und optische Lote eingesetzt werden, um die Genauigkeit der Messungen zu erhöhen.
Untergebracht waren wir im Ferienlager Riibi. Das Frühstück wurde von der Kursleitung organisiert und so konnte jeden Morgen ein reichhaltiges Buffet genossen werden. Lunch und Abendessen wurde von einer Gruppe kulinarisch versierter Studierenden organisiert und mit viel Liebe und Können zubereitet. Der Klassenzusammenhalt wurde durch dieses Projekt nochmals sehr verstärkt und man ist nach dem Abendessen gerne noch eine Weile zusammengehockt.
Das Projekt Deformationsnetz Schwanderbärgli war für uns angehende Ingenieurinnen und Ingenieure ein sehr spannendes Projekt an dem viel Theorie praktisch angewandt werden konnte. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Feststellung, dass der Klassenzusammenhalt und die Zusammenarbeit unter den Gruppen durch die 1.5 Jahre Home-Schooling keinen Schaden genommen hat, im Gegenteil. Typisch Geomatik halt 😉.
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