Bachelor in Geomatik

Highlights aus dem Bachelorstudiengang Geomatik – der neue Feldkurs

22. November 2022

Der neu gestaltete Bachelorstudiengang in Geomatik wartet mit einer Reihe an Innovationen auf. Eine davon ist der zweiwöchige Feldkurs als Auftakt für das 3. und das 5. Studiensemester.

Der diesjährige Feldkurs für das angehende 3. Semester vom 9.-16. September im bündnerischen Surses im Oberhalbstein markierte den Auftakt zum frisch revidierten Studiengang. Aufgrund der ‘fliegenden’ Umstellung des gesamten Studiengangs wurde der Feldkurs 2022 noch in leicht verkürzter Form durchgeführt und diente damit auch als Pilot für die zukünftigen Durchführungen. Im Zentrum des ersten Feldkurses steht jeweils die Geländeerfassung mit terrestrischem Laserscanning und mit Drohnen-Photogrammetrie, die in diesem Blogbeitrag im Fokus steht.

Aufhänger für den Feldkurs 2022 war das Forschungsprojekt «CVMBAT» des archäologischen Dienstes Graubünden zusammen mit der Universität Basel in welchem römische Kampfplätze im Surses untersucht werden. Um möglichst viele Synergien zu nutzen, teilten sich die Geomatikstudierenden die Unterkunft in Rona mit dem archäologischen Forschungsteam, währenddem für die Theorievermittlung und die Drohnenschulung ein Kurszentrum in Cunter zu Verfügung stand.

Nach einer individuellen Anreise nach Cunter startete der Kurs am Freitagmittag. Nach einer Vorstellung des Wochenprogramms wurden bereits die ersten Messinstrumente verteilt. Anschliessend rekognoszierten die Messgruppen die jeweiligen archäologischen Fundstellen und erarbeiteten schon am ersten Tag das Messkonzept. Am Ende des Tages wartete die Unterkunft und damit auch das feine Abendessen in Rona auf uns. Mit einer Einstiegspräsentation von Hannes Flück, Projektleiter beim Archäologischen Dienst Graubünden, in das Archäologische Projekt «CVMBAT» beendeten wir den ersten Tag.

Der Samstag wurde als Arbeitstag genutzt und es gab Theorieinputs zu den Messinstrumenten wie GNSS und Drohnen. Auch die erste Flugplanung und erste Testflüge mit der UAV wurden von allen Studierenden vorgenommen. Mit dem so angeeigneten Wissen konnten die Messkonzepte ergänzt werden. Denn bevor es am Sonntag einen verdienten freien Tag gab, wurden die Messkonzepte mit allen Gruppen diskutiert, damit am Montag direkt mit den Messungen gestartet werden konnte.

Nach einem erholsamen Sonntag starteten die Gruppen ab Montag mit den Messungen der Fundstellen und der Testgebiete. Dank einer Rotation von Messinstrumenten und Messorten konnten alle Studierenden mit verschiedenen Laserscannern und Drohnen messen und verschiedene Messobjekte aufnehmen. In der Drohnenphotogrammetrie wurde einerseits herausforderndes Gelände mit viel Steigung und Vegetation beflogen, andererseits wurden rund um das Kurszentrum in Cunter verschiedene Befliegungskonfigurationen, u.a. mit Schrägaufnahmen mit Helix-Befliegungen ausgetestet.

Am letzten Tag wurden die im Verlauf der Woche erstellen Berichte besprochen, die Daten verifiziert, das Messmaterial zurückgegeben und die Aufnahmen der Woche präsentiert. Zum letzten gemeinsamen Mittagessen gab es für alle Pizzas. Nach dem Aufräumen machten sich die Studierenden wieder auf den Weg nach Hause, um am nächsten Montag frisch ins neue Semester und den neu gestalteten Studiengang zu starten.

Der erste Feldkurs war aus Sicht der Studierenden und der involvierten Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden ein voller Erfolg. Neben dem erkenntnisreichen praxisorientierten ‘Lernen im Feld’ bestand auch ausgiebig Gelegenheit, dass sich Studierende und Mitarbeitende noch besser kennen lernen konnten – ein weiteres wichtiges Ziel der Feldkurse.

Aus Sicht der Photogrammetrie-Ausbildung bringen der revidierte Studiengang und der neue Feldkurs einige wertvolle Neuerungen. So konnte mit einer Neugestaltung der verschiedenen Bildverarbeitungs- und Photogrammetriemodule und einer Vorverlegung um ein bis zwei Semester der zunehmend wichtigen Bedeutung der Drohnenphotogrammetrie als Standard-3D-Messwerkzeug in der Geomatikwelt Rechnung getragen werden. Den Studierenden bietet der Feldkurs vor dem dritten Semester eine ideale Gelegenheit, das Drohnenfliegen praktisch zu erlernen, anspruchsvolle Befliegungen selbst zu planen und durchzuführen und gleichzeitig Daten für den projektbasierten Unterricht und die Auswertungen im folgenden Semester zu sammeln.

Die Ergebnisse dieser Auswertungen werden in einem weiteren Blogbeitrag präsentiert.

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