Bachelor in Geomatik

Luftbildproduktion, LiDAR-Befliegung und Spezialanwendungen – Photogrammetrie-Exkursion bei Flotron AG in Meiringen

12. März 2024

Ende Februar durften die Studierenden des 4. Semesters des Bachelorstudiengangs Geomatik im Rahmen des Moduls Photogrammetrie und Computer Vision an der Frühjahrsveranstaltung der Schweizerische Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung (SGPF) teilnehmen. An dieser Veranstaltung erläuterte die Referenten der Flotron AG spannende Aspekte ihrer breiten Tätigkeiten aus Luftbildproduktion, LiDAR-Befliegung und Spezialanwendungen der Photogrammetrie.

Die Firma Flotron ist seit 1932 in unterschiedlichen Bereichen der Vermessung tätig, der Schwer-punkt bildet dabei die seit jeher grosse Bedeutung der Luftbildphotogrammetrie. In einem ersten Teil gab Oliver Hasler einen tiefgreifenden Einblick in das TOPOFLIGHT-Softwarepacket, welches letztes Jahr auch beim Geomatik Herbst Kolloquiums des Instituts Geomatik ausführlich vorgestellt wurde.

Der Geschäftsleiter Klaus Budmiger erläuterte in einem zweiten Teil spannende Anwendungen der photogrammetrischen Produkte anhand bedeutender Projekte der Firma, die von Gletscher-überwachung, Naturgefahrenkataster, Überwachung des Siedlungswachstums bis hin zur palä-ontologischen Dokumentation von Dinosaurierspuren reichen.

Im letzten Teil wurden von Johannes Gerber weitere technische Aspekte der Geschäftsfelder von Flotron AG erläutert. Dabei präsentierte er Projekte, die eine kombinierte Sensorik von Luftkamera und LiDAR-Sensor nutzen und sich von der Erfassung von Dachlandschaften und der Erstellung digitaler Terrainmodelle bis hin zu Forstanalysen und Inspektionen von Stromleitungsmasten mit einer RGB-IR Multikamerasystem erstrecken.

Die LiDAR Aufnahmen mit modernen Sensoren können, je nach Flugkonfiguration, unterschiedliche Punktdichte vorweisen, von 4/8 Punkte bis 16 Punkte pro Quadratmeter. In einige Spezialfälle können sogar bis 100 Punkte pro Quadratmeter erfasst werden.

Der Referent erklärt einige interessante Aspekte des Aufbaus der Sensorik. Da die LiDAR Aufnahmen eine direkte Georeferenzierung brauchen, muss das System über eine hochwertige integrierte IMU verfügen und auf einer Kompensationsplattform montiert sein, um homogene Resultate zu erzielen.

Im Gegensatz zum ersten Thema folgte darauf eine Präsentation über die Auswertung historischer Luftbilder, um für Baugesuche das ursprünglich natürlich gewachsene Terrain festzustellen.  Damit lassen sich dank diesen Beweismitteln oftmals langwierige und kostspielige Rechtsstreitigkeiten als Folge von Einsprachen klären. Neben den Präsentationen während der Veranstaltung gab es drei Posten mit Live-Demos zu erkunden. Bei zwei Posten hatte das Publikum die Möglichkeit, die Flugfähigkeiten mit dem TOPOFLIGHT NAVIGATOR in einem Flugsimulator zu testen und alle Features der Software live auszuprobieren. Zudem konnte es an einer zweiten Workstation die Features der Flugplanungssoftware TOPOFLIGHT MISSIONPLANNER erkunden. Beim letzten Posten demonstrierte Johannes Gerber dem interessierten Publikum, die in der Luftbildphotogrammetrie eingesetzte Hardware, einschliesslich der Plattform und die Luftbildkamera, die mit dem TOPOFLIGHT NAVIGATOR gesteuert werden kann.

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